Mit dem Rad durch Tschechien

15.08. bis 20.08.2018 533 km und 5139 Höhenmeter


15.08.2018 Von Passau nach Exlau/Donau 59,7 km und 87 Höhenmeter


Nach der Anreise mit der Bahn starteten wir in Passau zur Radtour


Gemütliche Fahrt auf ebener Strecke auf dem Donau-Radweg nach Österreich


Die Donau schlängelt sich durch die Schlögener Schlinge


Zweimal mussten wir die Donau mit einer Radfähre überqueren


Unsere Unterkunft, das „Gasthaus Exlau“ an der Donau, war sehr gemütlich mit guter Jause.


16.08.2018 Von der Donau zur Moldau 73,0 km und 1070 Höhenmeter


Die Gänse sonnen sich am Morgen auf dem Donauradweg


Nach 6 km auf dem Donau-Radweg bogen wir zum Mühltalweg ab. In angenehmer Steigung und auf ruhiger Straße ging es nach Rohrbach.


Wir passieren den kleinen Ort Hühnergeschrei


Nach Rohrbach-Berg waren ein paar steile Auffahrten hinauf auf über 850m zu bewältigen


Die letzte 13 % Steigung über 2 km war sehr anstrengend und schweißtreibend


Anschließend kam eine tolle Abfahrt nach Tschechien zum Moldau-Stausee


Mit der Fähre ging es über den See


Rückblick zum Moldau-Stausee mit Böhmerwald


Unser Tagesziel: Die wunderschöne Stadt Cesky Krumlov (Krumau/UNESCO-Welterbe)


Das Schloss Cescy thront über der Stadt


Die Moldau schlängelt sich durch die Stadt und wird mit Booten und Kanus befahren


Die gotische St.Verits-Kirche


Viele schöne Bürgerhäuser schmücken die mittelalterliche Stadt


Der Turm mit bunten Fassadenmalereien


Eine Wanderung zum Schloss und auf den Turm lohnt sich wegen der schönen Aussicht


17.08.2018 Über Budweis und Pisek nach Strakonice 113,6 km und 711 Hm


Es geht an der Moldau entlang


Bald darauf erreichen wir Ceske Budejovice (Budweis)


Budweis, bekannt durch das Budweiser Bier. Über 40 Mio.Liter werden hier pro Jahr gebraut.


Der Samsonbrunnen auf dem Marktplatz mit barocken Häuserzeilen


Es geht wieder über Land. Leider endeten die guten Radwege manchmal im nächsten Ort


und führten einige male über holperige Betonschwellenwege weiter. Hier waren wir dann alleine unterwegs. Die Einheimischen fahren hier nicht, denn der Pfad war fast zugewachsen.


Nach vielen Hügeln erreichten wir Vodnany mit schönem Zentrum.

Hier legten wir eine verdiente Eispause bei den heißen Temperaturen ein.


Der nächste größere Ort war Pisek. Hier haben Sandbaumeister schöne Skulpturen erstellt


Brücke über die Otava in Pisek


Plötzliches Ende unseres Radweges. Steile Treppen mit schrägen Rampen führten hinunter zu unserem Tagesziel, Strakonice (Strakonitz)


18.08.2018 Von Strakonice nach Pilsen 113,6 km und 1169 Höhenmeter


Abfahrt gegen 7:00 Uhr von unserer Pension „V-Raji“ am Rand der Stadt

Leider wurde hier Frühstück erst um 9:00 Uhr angeboten. So haben wir uns entschlossen, unterwegs ein Cafe aufzusuchen und die noch kühlen Morgenstunden auszunützen. Denn das Thermometer kletterte jeden Tag schon um die Mittagszeit auf über 30°C.


Der offizielle Radweg Richtung Klatovy war mehr ein Wanderweg als Radweg. Hier begegnete uns wieder niemand.


Mitten in der Landschaft kamen wir an prächtigen Kirchen vorbei.


Den ganzen Tag geht es hinauf oder hinunter, so kommen wieder viele Höhenmeter zusammen. Wir sind hier auf meist einsamen Straßen unterwegs.


Klatovy (Klattau) eine hübsche Stadt


Unterwegs sahen wir große Höfe und riesige Felder.


Wie auf der ganzen Tour geht es durch wenig besiedelte Landschaft.
Auch hier ist es sehr trocken und die Felder sind bereits abgeerntet.


Kurz vor Plzen (Pilsen) orientierten wir uns neu, wie wir am besten in die Stadt gelangen. Bahngleise und der Fluss Radbuza mussten überquert werden.


Die große Synagoge in Pilsen


Westböhmisches Museum, eines von vielen Renaissance Gebäuden der Stadt.


Auf dem Platz der Republik

Am Abend ging ein Gewitter mit heftigem Regenschauer nieder und wir mussten das Abendessen schnell in eine Gaststätte verlegen.


19.08.2018 Von Pilsen nach Karlovy Vary (Karlsbad) 89,1 km und 1281 Hm


Weit abseits von Straßen führten die Radwege durch die böhmischen Felder und Wälder.


Manetin, ein kleiner, hübscher Ort in der sonst einsamen Gegend


Wieder führte der ausgeschilderte Radweg auf fast nicht fahrbare Pisten


Manchmal war nur mit Schieben ein Vorwärtskommen möglich.

Als wir dann endlich wieder eine Straße erreichten, entschlossen wir, unsere Route zu ändern und auf Asphalt weiter zu fahren.


Hier ist es schon richtig herbstlich.

Die letzten 20 Kilometer fuhren wir dann auf dem Seitenstreifen der Hauptstraße hinunter nach Karlsbad. In der Fußgängerzone fanden wir eine gute Pension und konnten von dort aus durch den Kurort bummeln.


Schon seit dem Spätmittelalter ist die Heilwirkung der12 Thermalquellen von Karlsbad bekannt.


Hotel Ambrassador mit schöner Fassade
Karlsbad war ab 1712 Treffpunkt des europäischen und russischen Hochadels


Viele Gäste genießen das mondäne Ambiente des Kurortes


Im Kurpark- Das Datum muss täglich geändert werden


Das Kurhaus


20.08.2018 Von Karlsbad über Cheb nach Marktredwitz 84,0 km und 821 Hm

Auf dem Weg zur Grenze zurück nach Deutschland kamen wir an interessanten kleinen Städtchen vorbei.


Die romanische Burg Loket (Ellbogen)aus dem 13.Jhd.

Die historische Altstadt wird von 3 Seiten von der Eger umflossen. Sie wird auch als das Böhmische Rothenburg gerühmt. Schon Goethe hatte diesen Ort besucht.


Nur wenige Kilometer später erreichen wir die Stadt Sokolov (Falkenau)


Auch diese Stadt hat schöne Bürgerhäuser


Der Weiterweg nach Cheb (Eger) führte durch schattige Sträßchen an der Ohle entlang.


Wir erreichen die westböhmische Stadt Cheb (Eger) mit der mächtigen Franziscanerkirche


Dicht gedrängt stehen die Fachwerkhäuser um den Marktplatz


Bei den heißen Temperaturen genießen wir noch ein leckeres Eis, bevor wir zur Grenze fahren.


Es geht zur Grenze ohne Grenzkontrollen
Kein Landesschild macht auf den Grenzübergang aufmerksam!


Hier biegen wir wieder in Richtung Heimat ab.
Auch hier in Oberfranken sammeln wir noch einige Höhenmeter.


Wir erreichen den Bahnhof von Marktredwitz und beenden dort unsere Tour.


Es waren sehr schöne aber auch anstrengende Tage bei hochsommerlichen Temperaturen.
Sehr schöne Orte mit großartigen Gebäuden faszinierten uns sehr. Auch die Gerichte der Böhmischen Küche mit verschiedenen Knödeln waren sehr lecker.

 

Süditalien

Am 23.März werden wir in den Süden starten und hoffen dort auf angenehmes und nicht so kaltes Radlwetter.
Wir fahren mit einem Flixbus (incl. Radmitnahme) nach Italien. Von Rom aus fahren wir in den Süden. Entlang der Amalfiküste geht es nach Kalabrien und dann folgt die Umrundung des Stiefels und über Apulien wollen wir an der Adria entlang bis Venedig. Bei dieser Tour stehen hauptsächlich Kultur und die verschiedenen Landschaften im Mittelpunkt.
Eigentlich wollten wir von zu Hause aus über die Alpen und danach weiter nach Rom fahren. Doch der Bernadino-Pass ist wegen Wintersperre frühestens Ende Mai zu befahren.
Jetzt fangen wir im Süden an und werden die geplante Strecke bis Rom irgendwann nachholen.

 

23.03.2018 Anreise 31,4 km und 170 Hm

Mit unseren Rädern starteten wir von Laupheim zum Fernbus-Bahnhof in Ulm-Böfingen. Bei kühlen 6°C erreichten wir diesen und fuhren um 18:10 Uhr mit 50 Minuten Verspätung nach München.


Dort ging es pünktlich um 21:05 Uhr über Bozen – Trient – Florenz nach Rom. Kurz hinter Innsbruck gab es noch eine 15-minütige Pause.

Schon um 8 Uhr – statt wie geplant um 9:40 Uhr - erreichten wir den Busbahnhof in Rom bei kühlen 4°C aber strahlendem Sonnenschein.


Start am Busbahnhof von Rom


24. und 25.0318 Besichtigung von Rom 17,5 km und 120 Hm

Wir sattelten unsere Räder und besuchten zunächst einige etwas abseits gelegen Sehenswürdigkeiten. Zur Mittagszeit fuhren wir zu unserer gebuchten Unterkunft, zogen uns um und machten uns zu Fuß erneut auf, um weitere interessante Plätze zu besuchen.


Piazza del Popolo


Petersdom

Auch am Palmsonntag machten wir uns wieder zeitig auf, um weitere Highlights zu besichtigen. Mit der U-Bahn ging es in die Nähe des Vatikans und später mit dieser auch wieder zurück.

Egal wo wir waren, wir fühlten uns nie einsam, denn wir waren immer von Menschenmassen umgeben. Überall in der Stadt waren die Polizei und das Militär unterwegs und kontrollierten die Besucher an den Eingängen. Auch heute hatten wir sonniges Wetter aber am Morgen und im Schatten war es noch empfindlich kalt.


Colosseum


Forum Romanum


Piazza Venezia


Vittorio Emmanuele II


Pantheon


Trevibrunnen; vor lauter Menschen ist der Brunnen auf dem Bild nicht zu sehen


Engelsburg


26.03.2018 Rom - Terracina 127,1 km und 690 Hm

Um 8 Uhr verließen wir unsere Unterkunft und reihten uns in den morgendlichen Berufsverkehr ein.

Schon nach wenigen Kilometern bogen wir auf die Via Appia antica (sie führte einst von Rom nach Brindisi) ab. Auf teils mehr als 2000 Jahre altem Pflaster hoppelten wir zwischen Ruinen aus der Römerzeit, die sich links und rechts neben dem Weg befanden, entlang.

Die weitere Strecke zog sich hinauf zum Albaner See und weiter zum Sommersitz der Päpste zum Castell Gandolfo, das auf über 400 m über dem Albaner See thront.

Die folgende Abfahrt führte vielfach durch landwirtschaftlich genutztes Gelände.

Nach 75 km erreichten wir bei Lido di Marina das Meer.

Nun ging es überwiegend flach zunächst an der Küste und dann etwas im Landesinneren weiter zu unserem Ziel, Terracina.


Abendstimmung am Strand von Terracina

27.03.2018 Terracina – Pozzuoli 117,6 km und 534 Hm

Gestern Abend wurden wir, nachdem wir vom Abendessen zurückkamen, von unserem Gastgeber mit einem großen Glas Spritz und Knabbergebäck überrascht. Hier fühlten wir uns sehr willkommen.

Heute starteten wir kurz nach 8 Uhr. Auf der Strandpromenade ging es aus Tarracina hinaus.


Die Küstenstraße bot schöne Ausblicke auf das Meer. Bald erreichten wir Sperlonga.

Hier führte die Straße steil bergan und die folgende Strecke nach Gaeta führte durch mehrere Tunnel. Danach war die Strecke eher langweilig, da das Meer nicht mehr zu sehen war und die Strecke meist flach verlief. Viele schlechte Straßenabschnitte und zeitweise erhöhtes Verkehrsaufkommen forderten erhöhte Aufmerksamkeit. In Pozzuoli endete die heutige Etappe und hier verbringen wir drei Nächte.


Aquädukt aus der Römerzeit


Vor den Bergen türmen sich, wie schon gestern, bedrohliche Wolken auf. Am Meer entlang ist der Himmel bisher meist blau. Nur die Temperaturen zwischen 6°C und 13°C lassen noch zu wünschen übrig.


28.03.2018 Pozzuoli Ruhetag

Nach 2 doch recht langen Tagen legten wir hier einen Ruhetag ein, da es auch einiges zu besichtigen gab.
Zu Fuß machten wir uns auf, um einige Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Vom Hafen aus ging es steil hinauf in das Gebiet des Vulkans Solfatara auf 200 m Höhe. Schon von weitem konnte man die Schwefelgase riechen. Leider war die Anlage geschlossen und man konnte nur von einem Sträßchen aus in die Phlegräischen Felder blicken. Hier befinden sich aktive Schlammlöcher mit bis zu 200°C heißem Schlamm.

Mitten in der Stadt befindet sich ein Amphitheater, das auch nur von außen durch einen Zaun zu sehen war.

Viele enge Gässchen führten hinunter zum Hafen, von dem Fähren nach Ischia und Korsika auslaufen.

Auch heute herrschte ein Sonne- und Wolkenmix mit frischem Wind und kühlen Temperaturen, sobald sich die Sonne hinter den Wolken verzog.


29.03.2018 Besichtigung von Neapel

Mit der Bahn fuhren wir zum Hauptbahnhof am Piazza Garibaldi in Neapel.


Mit einem recht klapprigen Zug ging es von Pozzuoli nach Neapel

Schöne Gebäude stehen im Kontrast zu verfallenen Bausubstanzen.

Die meisten Straßen sind eng und total zugeparkt und der Straßenbelag ist in miserablem Zustand. Durch chaotischen Verkehr und verstopfte Gassen, wo man auch als Fußgänger seine liebe Mühe hat, einen Weg zu finden, kämpft man sich durch Müll und Abfall. Für die Autofahrer ist es äußerst schwer, einen Parkplatz zu erkämpfen, da sämtliche Einfahrten und vielfach auch die 2. Reihe zugeparkt sind. Ein Großteil der sehenswerten Kirchen war verschlossen und an den interessanten Plätzen befanden sich häufig Großbaustellen. So sehr uns Rom gefallen hat, so wenig begeisterte uns Neapel.

In den engen Gassen der Altstadt wuselte es nur so von Menschen und hier war es wichtig, auf sein Hab und Gut aufzupassen.

 

30.03.2018 Pozzuoli – Pompei 39,5 km und 216 Hm

Bei wunderschönem Wetter machten wir uns um 9 Uhr auf den Weg nach Pompei. Schon zu Beginn hatten wir den Vesuv im Blick, der mit 1281 m den Golf von Neapel überragt. Unsere Straße war meist mit grobem Kopfsteinpflaster nicht besonders gut zu befahren. Bei sonnigem Wetter strahlte heute Neapel in einem ganz anderen Licht als gestern. Vorbei am Hafen ging es wesentlich besser als erwartet.

Nach Neapel reihte sich ein Ort an den anderen und das löchrige Kopfsteinpflaster und der heftige Verkehr strapazierten unsere Nerven. Es wurde in 2 Spuren geparkt (mehr waren meist auch nicht vorhanden) was zu kilometerlangen Staus führte. Außerdem wurden die Fahrertüren aufgerissen, ohne zuvor einen Blick in den Spiegel geworfen zu haben. Zu allem Übel kurvten Mopeds und Motorräder links und rechts an uns vorbei. So benötigten wir für die knapp 40 Kilometer 3,5 Stunden.
In Pompei beendeten wir unsere Tagesetappe und kamen in einem guten B&B für die nächsten 2 Nächte unter.
Dann machten wir uns auf den Weg zu der archäologischen Ausgrabungsstätte, die nur wenige hundert Meter entfernt war. Das weitläufige ehemalige Stadtgebiet, das durch die schreckliche Katastrophe 79 nach Christus, beim Ausbruch des Vesuvs in Schutt und Asche versank, ist heute Ziel von hunderttausenden von Touristen.


Versteinerter Mensch


Das ehemalige Stadtgebiet umfasst 55 Hektar und wurde erst im 18. JH entdeckt und bis heute ist noch nicht alles ausgegraben.

31.03.2018 Pompei

Mit einem Kleinbus ging es von unserer Unterkunft um 9 Uhr hinauf zum Parkplatz am Vesuv. Dort wurden wir von unserem Sohn Christian mit Familie schon erwartet. Sie sind derzeit mit ihrem Camper in der Region unterwegs. Gemeinsam wanderten wir zum Kraterrand hinauf.


Blick auf den Golf von Neapel

Beeindruckend war der Schlund des Kraters mit seinen aufsteigenden Schwefeldämpfen. Hier oben wehte ein kalter und stürmischer Wind und die Sicht, die anfangs noch ganz ordentlich war, wurde immer schlechter bis wir schließlich ganz von Wolken eingehüllt waren.

In der Gefahrenzone des Vulkans leben 3 Mio. Menschen. Trotz vieler Frühwarnsysteme dürfte es unmöglich sein, so viele Menschen rechtzeitig zu evakuieren, da die ganze Gegend dicht besiedelt ist. Seit 1944 ist der Krater durch einen Magmapfropfen verschlossen. Der Schein trügt, der Vesuv ist hochgradig gefährlich und ein Ausbruch kann sich jederzeit wiederholen.


01.04.2018 Pompei – Sant`Agata sui Due Golfi 44 km und 873 Hm (Ostersonntag)

In der Nacht muss es heftig geregnet haben, denn die Straßen waren bei unserem Start voller großer Pfützen. Trotz des heftigen Windes mit Starkböen kamen wir ganz gut voran.


Castellamare


Blick auf Sorrent

Kaum hatten wir Sorrent erreicht, als ein kurzer, aber heftiger Regenschauer niederging. Wir flüchteten in ein Straßencafe und genossen einen Cappuccino mit Cornetti di Crema.


Sorrent

Den restlichen Tag blieb es trocken und die Sonne kam immer mehr durch. Der kalte und böige Wind begleitete uns aber weiterhin. Auf einem Nebensträßchen umfuhren wir die Landzunge und mit einigem Auf und Ab ging es hinauf zum 400 m hoch gelegenen Sant`Agata sui Due Golfi zu unserem vorgebuchten Hotel.


Ein erster Blick auf Capri

Hier erwartete uns sogar der Osterhase.


02.04.2018 San Agata sui Due Golfi - Foce del Sele 91 km und 726 Hm

Beim Start war der Himmel noch stark bewölkt aber bald setzte sich die Sonne durch und wir erlebten einen wunderschönen Radeltag.


Die Amalfitana ist eine abenteuerlich gebaute Küstenstraße die sich an den Berghängen entlang schlängelt und zählt zu den schönsten Strecken, die wir bisher mit dem Rad befahren haben. Senkrecht aufsteigende Felswände und als Kontrast das blau glitzernde Meer bilden eine herrliche Kulisse. Die terrassenförmigen Orte, die an diesen Felsabhängen zu kleben scheinen, sind unbeschreiblich schön.


Positano


Dom von Amalfi


Im Hintergrund ist bereits Salerno zu erkennen

Unser Vorteil auf dieser Strecke besteht darin, dass wir mit unseren Rädern überall anhalten können, während die Autofahrer endlose Schlangen auf der Suche nach einem Parkplatz verursachen.

War es bis Salerno ein ständiges Auf und Ab so war es danach auf der Küstenstraße absolut flach.


03.04.2018 Foce del Sele – Palinuro 84,1 km und 1015 Hm

Nach einem guten Frühstück bekamen wir noch Obst für unsere Weiterreise geschenkt. Auf der flachen Küstenstraße hatten wir Agropoli bald erreicht.

Es folgte ein einsames Sträßchen, das wegen Asphaltabsenkung eigentlich gesperrt war, aber für Radfahrer war ein Durchkommen problemlos möglich.

Auf über 400 m Höhe erreichten wir einen kleinen Ort und es folge eine aussichtsreiche und flotte Abfahrt auf Meereshöhe hinunter.

Erneut ging es wieder auf über 200 Meter hinauf wobei uns eine über 20% steile Rampe selbst beim Schieben viel Mühe kostete.

Wunderschöne Ausblicke auf die Küste und das Hinterland waren Lohn für unsere Anstrengungen. Deutlich merkte man heute, dass der Frühling ins Land zieht, denn viele Bäume und Blumen stehen schon in voller Blüte. In Palinuro wurden wir in einem B&B ganz herzlich aufgenommen und konnten uns am Nachmittag von den Anstrengungen des Tages erholen.


04.04.2018 Palinuro – Baia a Mara 76,1 km und 946 Hm

Bei kühlen 8°C ging es zunächst durch eine imposante Schlucht weg von der Küste.

Auf einem ruhigen Sträßchen mit gleichmäßig angenehmer Steigung ging es hinauf auf 365 m.


Roccagloriosa


Die folgende Abfahrt führte zurück zum Meer und an diesem entlang bis Sapri. Hier legten wir eine längere Mittagsrast ein, bevor es auf einer tollen Panoramastraße weiterging. Herrliche Ausblicke auf die Küste und die Felsenlandschaft ließen uns immer wieder verweilen.

Das folgende Auf und Ab strengte zwar an, aber die großartige Landschaft entschädigte für die Mühen. Wir wunderten uns, dass nahezu kein Verkehr war aber man merkt eben, dass wir uns nun abseits der Touristenströme bewegen. Die Temperaturen stiegen im Tagesverlauf zwar auf 20°C an und die Sonne kam zeitweise durch doch es blieb meist sehr dunstig, was die Sicht leider einschränkte.


05.04.2018 Baia a Mare – Paola 76,4 km und 663 Hm

Bei stürmischem Gegenwind begannen wir die heutige Etappe. Nur der Küstenstreifen zeigte sich heute sonnig aber an der hinter der Küste liegenden Bergkette blieben die Wolken hängen.

Einige nette Orte lagen auf unserer Strecke, die meist an der Küste entlang führte.

In Paola führte die Straße dann noch einmal 120 m steil hinauf in die Altstadt, wo wir eine Ferienwohnung gebucht hatten. Hier fanden wir alles vor, was wir brauchten. Angefangen mit einer komplett eingerichteten Küche bis hin zur Waschmaschine samt Waschpulver war alles vorhanden. Und dies zum Preis von 40,50 € incl. Frühstück.

06.04.2018 Paola – Tropea 116,5 km und 695 Hm

Mal war es heute bewölkt, mal sonnig bei bis zu 20°C.


Die historische Altstadt vieler Orte befindet sich häufig an und um einen Berg.

Bis zur Mittagspause, die wir nach 60 km einlegten, hatten wir kräftigen Rückenwind. So kamen wir auf der überwiegend flachen Strecke gut vorwärts. Anders sah es nach der Mittagspause aus. Der Wind hatte gedreht und blies uns nun auf der weiteren Strecke kräftig ins Gesicht.


Pizzo


Leider ist der Müll ein riesiges Problem, denn er verschandelt überall die Landschaft und stinkt.

Nun gesellten sich auch noch einige Höhenmeter dazu und es ging immer wieder auf und ab. In Tropea, einem sehenswerten Städtchen, beendeten wir unsere Etappe, denn hier gab es einiges zu sehen. Tropea liegt spektakulär auf einem Steilfelsen.


07.04.2018 Tropea – Palmi 76,4 und 1351 Hm

Sonne satt und angenehme Temperaturen, so könnte man sagen, was das Wetter des heutigen Tages angeht. Ansonsten verlief der heutige Tag völlig anders als wir ihn geplant hatten. Die zunächst geplante Fahrtstrecke war auch beim besten Willen nicht befahrbar. So fuhren wir wieder nach Tropea hinunter und suchten nach einer Alternative. Aber auch diese Strecke sowie verschiedene andere war nur schlecht befahrbar. Rillen, Schlaglöcher und Schotter erschwerten das Vorwärtskommen.

Statt der geplanten 52 km ergaben sich schließlich 76 km und vor allem die vielen Höhenmeter machten uns zu schaffen. Jeder Ort, so klein er auch war, war hoch hinauf gebaut. Dazwischen holperten wir wieder mit Gefälle bis 22% auf kaum fahrbarer Piste hinunter bevor die nächste Steigung wieder auf uns wartete. Wir wussten oft nicht, wo wir weiterfahren sollten, da in den kleinen Orten keine Hinweisschilder mit Ortsnamen vorhanden waren, die wir auf unserer Karte fanden. Nur dank GPS konnten wir uns einigermaßen orientieren. Schließlich erreichten wir ziemlich fertig unser Tagesziel Palmi, wo wir in einem B&B unterkamen.


Abendstimmung mit Blick auf Sizilien und den Ätna


08.04.2018 Palmi - Reggio Calabria 57,3 km und 675 Hm

Bei schönstem Sonntagswetter und angenehm warmen Temperaturen ging es zunächst hinauf auf knapp 500 m Höhe.


Im Mafialand trägt sogar die Kuh einen Colt mit Patronengürtel

Anschließend rollten wir wieder fast bis zum Meer hinunter. Herrliche Aussichten auf das nahe Sizilien, mit dem noch tief verschneiten Ätna, begeisterten uns.

Bis zur Engstelle zwischen Sizilien und dem Festland hatten wir erstklassige Verhältnisse. Wenig Verkehr, gute Straßen und kein Wind. Dies änderte sich grundlegend, als sich die Straße auf den letzten 25 km Richtung Osten wandte.


Ab hier hatten wir mit extremem Gegenwind zu kämpfen

Die Straße wurde wieder einmal sehr schlecht und ein extremer Gegenwind erforderte höchste Vorsicht. Auch der Verkehr nahm immer mehr zu und wir waren froh, als wir unser Tagesziel Reggio Calabria (ca. 190000 Ew.) gesund erreichten. Schnell war unser B&B gefunden und wir nutzten den Nachmittag noch zum Wäschewaschen und schauten uns dann noch in der Stadt um.


Ankunft in Reggio Calabria


09.04.2018 Ruhetag in Reggio Calabria

Nach dem Frühstück unternahmen wir einen gemütlichen Spaziergang entlang der Uferpromenade bis zum Hafen. Danach besichtigten wir noch verschiedene schöne Plätze und Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Vor 2500 Jahren war Reggio Calabria Teil des griechischen Imperiums. Lt. Marco Polo Reiseführer verkommt die Stadt heute in der Zange zwischen hoher Kriminalität und Arbeitslosigkeit. Im Gegensatz zu diese Aussage haben wir eine zumindest im Innenstadtbereich saubere und gepflegte Stadt mit sehr vielen gut gerichteten Gebäuden und Grünanlagen vorgefunden.


Fußgängerzone


Dom von Reggio Calabria


An der Uferpromenade


Vom Ufer aus führen die Straßen steil hinauf in die Stadt


Wunderschöne riesige Bäume stehen entlang der Uferpromenade


Castello Aragonese


10.04.2018 Reggio Calabria – Caulonia Marina 120 km und 505 Hm

Zunächst ging es vom B&B aus durch die noch sehr ruhige Fußgängerpassage und schon nach 5 km hatten wir den Flughafen erreicht.


Der Ätna in Sizilien vom Flughafen aus gesehen

Vorbei an diesem erreichten wir kurz darauf die Küstenstraße SS106, die von Reggio Calabria nach Taranto (Tarent) führt. Die Straße war überwiegend gut zu befahren und der Verkehr war relativ ruhig. Auch die Höhenmeter hielten sich heute in Grenzen, denn es ging nie über 50 m Meereshöhe hinauf.


Blick in den Aspromonte Nationalpark

So kamen wir viel besser als erwartet voran, da auch der Wind heute seine bisher üblichen Spielchen nicht mit uns trieb. Das Wetter war von den Temperaturen zwischen 16°C und 21°C zum Radeln ganz angenehm nur leider zeigte die Sonne sich nur ganz selten. So erreichten wir schon gegen 15:30 Uhr Caulonia Marina, wo wir in einem Hotel unterkamen.


Castell Carafa


11.04.2018 Caulonia Marina – Le Castella 112,5 km und 438 Hm

Heute war es lange Zeit stark bewölkt und die Temperaturen bewegten sich wischen 15°C und 20°C. Weiter ging es meist auf der Küstenstraße SS106, die häufig mit einem Seitenstreifen zu befahren war. Der Verkehr war recht heftig und die Fahrweise der Italiener ist nach wie vor chaotisch.

Ab und zu fanden wir eine ruhige Nebenstrecke und konnten dem Verkehr etwas ausweichen.

Viele Hotels und Restaurant sowie die meisten Campingplätze sind noch geschlossen. An unserem Zielort, Le Castella, fanden wir ein B&B und hatten noch ausreichen Zeit, um das schöne Castell zu besichtigen.


Castello Aragonese in Le Castella


12.04.2018 Le Castella - Rossano 122,8 km und 492 Hm

Heute wurde uns ein sehr gutes Frühstück serviert. Im Gegensatz zum meist üblichen Croissant mit einer Tasse Kaffee (Italienisches Frühstück) bekamen wir heute Brot, Butter Marmelade, Käse Wurst und 2 große Tassen Cappuccino sowie Säfte und Joghurt. So konnten wir den ersten Anstieg auf 180 m Höhe über die Halbinsel leicht bewältigen.

Auf einsamen Nebensträßchen ging es bei noch bewölktem Himmel und 16°C anschließend hinunter nach Cretone ans Meer.


Strandpromenade in Crotone

Später kamen wir an Obstplantagen und Feldern, auf denen gerade Karotten und Artischocken geerntet wurden, vorbei. Tomaten waren meist unter Planen.


Schafe weiden unter uralten Olivenbäumen

Danach ging es wieder auf der Küstenstraße, mal mit und mal ohne Seitenstreifen, bei häufig recht lebhaftem Verkehr, weiter. In Rossano fuhren wir zum Lido S. Angelo, wo wir direkt am Meer ein schönes Hotel fanden. Auch hier sind wir, wie so oft in den letzten Tagen fast die einzigen Gäste.


13.04.2018 Rossano Lido S. Angelo - Marina Ginosa 112,8 km und 490 Hm

Ein herrlicher, sonniger und warmer Tag, dazu eine gute Straße, so begann Freitag der 13. Doch es sollte anders kommen. Die Straßen mal eng und dafür heftiger Verkehr, dann wieder breiter mit einem Seitenstreifen.

Nach ca. 60 km, die wir zügig zurückgelegt hatten, änderte sich alles. Plötzlich endete die SS106 als Landstraße und führte nur noch als Autobahn weiter.


Auch der Routenplaner weiß keinen Ausweg

Viele Kilometer legten wir zurück, ohne einen Durchschlupf zu finden, der Autobahn zu entkommen. Egal wohin wir fuhren, immer landeten wir wieder an einer Autobahnauffahrt.


Wir versuchten auch auf den entlegensten Strecken der Autobahn zu entkommen; leider ohne Erfolg.

Wir fragten verschiedene Einheimische, die das Problem schon kannten aber keinen Ausweg wussten. So fuhren wir wieder einige Kilometer zurück, um zum nächsten Bahnhof zu gelangen. Hier hieß es nur lapidar: Chiuso. Wir fragten wiederum Einheimische und erfuhren, dass ein Bus anstelle des Zuges fahren würde. So warteten wir und schon bald kam ein Bus doch der Fahrer wollte zunächst unsere Räder nicht mitnehmen. Aber er hatte ein Einsehen und auch ihm war das Problem mit der Straße bekannt. So durften wir ca. 40 km mit Metaponto mitfahren und das ganz umsonst!

Auch von hier aus war die Weiterfahrt zunächst unklar und wir fuhren wieder einige Kilometer Umwege. Schließlich gelangten wir doch noch nach Marina Ginosa zu unserem Guesthouse.


14.04.2018 Marina Ginosa – Matera 43,1 km und 595 Hm

Bei leichtem Gegenwind ging es von der Küste weg und hinauf nach Ginosa. Von dort bogen wir auf ein kleines Sträßchen ab, das in ein weites Tal hinab führte.

Durch Oliven- und Zitrusplantagen zog die Straße anschließend hinauf nach Matera, das auf 400 m über dem Meer liegt. Hier erwartete uns eine tolle Ferienwohnung und da es in Matera viel anzuschauen gibt, buchten wir für 2 Nächte.

Matera liegt am oberen Hang eines tiefen Canons und besteht praktisch aus 3 verschieden alten Stadtteilen. Oben drauf ist die moderne Stadt, an der Hangkante liegt die Altstadt und darunter liegt die ganz alte Altstadt, die aus stufenförmig angelegten prähistorischen Höhlenwohnungen (Sassi) besteht. Diese sind bis zu 9000 Jahre alt und waren bis vor 60 Jahren bewohnt.


Sassi


15.04.2018 Besichtigung von Matera

Gut ausgeruht frühstückten wir gemütlich. Neben der Besichtigung von Matera gab es auch sonst noch einiges zu erledigen. Wäsche musste wieder gewaschen werden, die Räder wurden gereinigt und E-Mails wurden versandt. Ein Ruhetag besteht also nicht nur darin, dass man faulenzen kann, sondern es gibt immer einiges zu tun. Das Wetter zeigte sich auch nicht von seiner besten Seite, denn der Himmel war bedeckt und es windete ziemlich heftig.


Das viele Treppauf – Treppab ermüdet doch sehr.


Die übereinander gestapelte historische Altstadt


Matera ist UNESCO-Weltkulturerbe und wird 2019 Europäische Kulturhauptstadt.


16.04.2018 Matera - Tarent 80,1 km und 435 Hm

Bei sehr diesigem Wetter starteten wir zum nächsten interessanten Ort, Laterza.


Dunkle Nebelschwaden am Morgen

Der Ort liegt über einer Schlucht, die auch bei Kletterern bekannt ist. Weiter ging es durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet mit großen Bauernhöfen. Auf einsamen Sträßchen erreichten wir Massafra, das ebenfalls Höhlenkirchen und einst bewohnte Höhlen entlang der Schlucht aufwies.


Altstadt von Massafra


Höhlenwohnungen entlang der Schlucht

In der Altstadt machten wir Mittagsrast, bevor es weiter zum Golf von Tarent ging. Wieder einmal war es unklar, wie wir Tarent erreichen sollten, ohne auf der Autobahn zu landen. Nach mehrfachem Nachfragen erhielten wir die Auskunft, dass wir wegen fehlender Alternativen die Autostrada benutzen dürften. Vorbei an Hafenanlagen und maroden Industrieanlagen erreichten wir schließlich die Ausfahrt Richtung Zentrum von Tarent (200000 Ew.), Über eine Brücke gelangten wir in die Altstadt und schon kurze Zeit später checkten wir in unserem B&B ein.

Später statteten wir noch der etwas maroden Altstadt einen Besuch ab und schlenderten noch durch die Fußgängerzone des neuen Stadtteils


Fort in der Altstadt von Tarent


Fußgängerzone in der Neustadt


17.04.2018 Tarent - Gallipoli 108 km und 362 Hm

Nach 7 km durch Tarent mit seinen vielen Einbahnstraßen und dem morgendlichen Verkehr, gelangten wir zum Küstensträßchen, auf dem wir dann fast allein unterwegs waren. Durch wenige Orte, die sich noch im Winterschlaf befanden, fuhren wir an Sand- und Felstränden vorbei.

Oft war die Fahrbahn leider wieder in miserablem Zustand und wir mussten in Schlangenlinien den größten Löchern ausweichen.


Fernradler aus Colorado

Die Strecke war recht flach und der Wind hielt sich sehr zurück. Seit Tagen ist es leider sehr diesig, so dass die Sicht sehr beschränkt ist und auch den Bildern vielfach die Farbe fehlt. Gegen 15 Uhr erreichten wir Gallipoli und fanden in der Altstadt ein schönes B&B mit Blick auf das Meer. So hatten wir noch ausreichend Zeit, uns die sehenswerte Altstadt mit ihren vielen Kirchen und engen Gassen, anzusehen.


18.04.2018 Gallipoli – Otranto 107,9 km und 758 Hm

Gegen 9 Uhr, bei schönstem Sonnenschein und 20 °C, fuhren wir aus der Altstadt von Gallipoli, das auf einer Felseninsel erbaut wurde und nur über einer Brücke mit der Neustadt verbunden ist, weiter. Zuerst ging es auf der Küstenstraße entlang weiter, doch immer öfter hatten wir mit Straßenbaustellen Probleme. Die Umleitungen waren wie immer wenig bis gar nicht beschildert und wir mussten große Umwege in Kauf nehmen. Einmal wurde es uns zu bunt und wir hoben unsere Räder über die Leitplanke der Autobahnabfahrt und konnten so wieder auf unser Route gelangen.


In einem Ort war die Straße wegen eines Wasserrohrbruches unter Wasser gesetzt.

Bis Marina di Leuca, dem südlichsten Punkt des Stiefelabsatzes war es meist flach und wir kamen flott vorwärts.


Leuca, der südlichste Punkt des Stiefelabsatzes

Aber ab dem Aufstieg zum Capo Santa di Leuca und danach sammelten wir viele Höhenmeter, da wir immer wieder bis hinunter ans Meer fahren mussten. Die Strecke war wunderschön und kaum befahren., obwohl es eine direkte Verbindung nach Otranto ist.


Capo Otranto, der östlichste Punkt Italiens

In Otranto hatten wir neben der Altstadt ein nettes B&B gebucht und konnten später in aller Ruhe durch die am östlichsten Punkt Italiens gelegene und mit einer mächtigen Stadtmauer umgebene Altstadt durchstreifen.


Eine wuchtige Stadtmauer umgibt den gesamten Altstadtbereich von Otranto


Kleine Karte zur Übersicht


19.04.2018 Otranto – Lecce 44,4 km und 184 Hm

In der Nacht hatte es geregnet und seither ist der Himmel klar. Bei schönstem Wetter und Temperaturen über 20°C fuhren wir auf der Halbinsel Salatina nach Lecce. Unzählige, uralte Olivenbäume säumten unsere Wege.

Einige alte Orte, die einst von Griechen und Albanern gegründet wurden, lagen auf unserer Route. In Lecce hatten wir ein B&B gebucht, mussten aber lange warten, bis wir die Wohnung beziehen konnten. Lecce ist eine sehr interessante und wohlhabende Barockstadt. Es gab viel zu sehen, denn die Altstadt ist wie ein Museum.


Lecce wird auch Florenz des Südens genannt


20.04.2018 Lecce – Brindisi – S.Vito dei Normanni 72,8 km und 265 Hm

Ein strahlend blauer Himmel mit angenehmen Temperaturen von 20°C bis 24°C erwartete uns heute. Leider trübten heftiger Gegenwind sowie schlechte Straßenverhältnisse unseren Tatendrang.


Knorrige Olivenbäume


Artischocken wurden zwischen Olivenbäumen angepflanzt


Artischocken

In Brindisi legten wir an der sehr schönen Hafenpromenade eine gemütliche Mittagsrast ein, beor wir die restlichen Kilometer bis zu unserem Etappenziel in Angriff nahmen.


Ab Brindisi kam uns der Wind seitlich von vorne entgegen, was uns das Vorwärtskommen etwas erleichterte.


21.04.2018 S.Vito dei Normanni – Monopoli 104 km und 1174 Hm

Wieder kündigte sich bei strahlendem Sonnenschein ein herrlicher Tag an. Heute standen mehrere interessante Orte auf unserem Plan. Zunächst ging es nach Carovigno mit einer schönen Altstadt auf dem höchsten Punkt.

Danach folgte Ostuni mit historischer Altstadt, die nur über steile Treppen und Gassen zu erreichen war.


Ostuni lag wie alle anderen Städte auch auf einem Hügel. So kamen auf der welligen Strecke durch Apulien viele Höhenmeter zusammen.

Martina Franca und Locorotondo reihten sich als nächste Städte mit einer ebenfalls historischen Altstadt in die Reihe dieser sehenswerten Orte ein.


Martina Franca


Locorotondo

Den Höhepunkt bildete Alberobello durch seine Trulli (Kegelbauten) bekannt und berühmt und UNESCO-Weltkulturerbe.


In Alberobello bestehen mehrere Stadtteile aus Trullis.

Eigentlich wollten wir hier unsere heutige Etappe beenden aber der riesige Touristenandrang hielt uns davon ab. So fuhren wir weiter von Stadt zu Stadt ohne ein Hotel zu finden und entschlossen uns daher, nach Monopoli hinunter zum Meer zu fahren. Dort fanden wir in der Altstadt ein schönes B&B und verbrachten noch einen vergnüglichen Abend.


22.04.2018 Monopoli – Bari - Molfetta 75,9 km und 196 Hm

Unser Hausherr bereitete uns um 9 Uhr im schönen Kellerraum ein vielseitiges Frühstück zu.

Anschließend schoben wir unsere Räder durch die engen Altstadtgassen, bis wir auf die Adria- Küstenstraße gelangten.


Polignano a Mare

Bis etwa 10 km vor Bari war es recht ruhig auf unserer Strecke doch dann hatten Fischer ihre Verkaufsstände neben der Straße aufgebaut und es herrschten wieder einmal chaotische Zustände, weil alle nach einem Parkplatz suchten.

Danach umrundeten wir den Hafenbereich und statteten der Altstadt noch einen Besuch ab.


Bari ist die bedeutendste Hafenstadt an der Adria

Nach einer Gelatipause ging es noch weiter bis Molfetta, wo wir mit Hilfe von Einheimischen eine tolle Ferienwohnung mit großzügiger Terrasse fanden.


Molfetta


23.04.2018 Molfetta – Manfredonia 88,5 km und 147 Hm

Nach einem regionalen Frühstück mit Ricotta-Schinkenauflauf und Bruscette von unserer Vermieterin kamen wir erst um 9:45 Uhr weg. Auf der Adria-Küstenstraße, die durch mehrere große Städte führte, ging es weiter. Wieder herrschte tolles Wetter und der Seitenwind, der vom Meer her kam, war nicht sehr störend. Links und rechts der Straße wurden Wein, Aprikosen und Feigen sowie Kartoffeln, Sojabohnen, Zwiebeln und Knoblauch angebaut.


Große Salzlager

Später kamen wir an riesigen Salzwasserbecken und mächtigen Salzbergen vorbei.

Auch die ersten Flamingos waren zu sehen. Lange unterhielten wir uns mit einem Reiseradler aus der Schweiz und tauschten gegenseitig Informationen aus. In Manfredonia kamen wir in einem Hotel mit Meerblick unter und genossen den Abend auf dem Balkon.


Ausblick von unserem Hotel


24.04.2018 Manfredonia - Termoli 114,7 km und 583 Hm

Der heutige Tag verwöhnte uns mit Sonnenschein und Temperaturen von 20°C bis 30°C. Zunächst schauten wir die Burganlage, die auf den Ursprung des Schwaben Manfred von Hohenstaufen ( Manfred, Sohn des Staufer-Kaisers Friedrich II) , im 13. Jahrhundert zurückgeht, an.

Danach ging es am Rande des Gargano-Nationalpark entlang und zur Mittagszeit erreichten wir San Severo.

Auf Nebenstrecken und schließlich auf der Hauptstraße ging es zurück zum Meer nach Termoli.

Eine nette Innenstadt und das hier gelegene B&B sorgten für einen gemütlichen Ausklang des doch wieder langen Radeltages.


Stauferkastell in Termoli


Dolce Vita


25.04.2018 Termoli - Ortona 76,4 km und 565 Hm

Eine abwechslungsreiche Strecke entlang der Adriaküste stand uns heute bevor. Es gab viel Ausflugsverkehr, da in Italien der Tag der Befreiung Italiens gefeiert wurde. Viele Rennrad- und Motorradfahrer waren heute unterwegs.

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In der Altstadt von Vasto

Nach Vasto ging es über einige Serpentinen hinauf in die Altstadt und nach der Besichtigung derselben ging es wieder hinunter zur Küste. Die weitere Adriantico-Strecke verlief mal an der Küste und dann wieder an den Hängen der Ausläufer der Abruzzen in stetem Auf un Ab wie auf einem Aussichtsbalkon.


Trabuccho, zum Fischfang erreichteter Pfahlbau

In Ortone, 80 m über der Adria, beendeten wir unsere heutlige Etappe.


Ortona


In der Zitadelle von Orton


26.04.2018 Ortona – S. Benedetto del Tronto 91,1 km und 169 Hm

Erneut ein wunderschöner Tag. Sonne pur und angenehme Temperaturen bis 26°C.


Die Abruzzen sind noch tief verschneit

Überall wird gewerkelt, Strände werden gereinigt, Hotels und Ferienanlagen werden für die Saison fit gemacht.

Aber auch hier sind noch viele Restaurants, Hotels und Campingplätze geschlossen. Die meisten Kilometer konnten wir heute auf Radwegen zurücklegen und es gab immer wieder Einkehrmöglichkeiten neben dem Fahrweg.


Radweg mit Holzbrücke


Pescara überraschte mit einer eigens für Radfahrer gebauten Brücke

Erst nach einigem Suchen fanden wir ein Hotel, das geöffnet hatte.


27.04.2018 S. Benedetto del Tronto – Loreto 77,2 km und 248 Hm

Wieder ideales Radlwetter und wieder vielfach auf Radwegen entlang der Adriaküste führte unsere heutige Etappe.

Immer wieder mussten wir auf die SS16 Adriatico ausweichen, wenn ein Fluss in die Adria mündete, da keine extra Brücke für Radfahrer vorhanden war. In Porto Recanti bogen wir von der Küste ab und machten einen Abstecher zum Wallfahrtsort Loreto, das auf einem mittelalterlich befestigten Hügel erbaut wurde.

Viele Pilger kommen hier her, denn es ist nach dem Petersdom in Rom der bedeutendste Wallfahrts- und Wunderort Italiens. In unmittelbarer Nähe der Basilika kamen wir in einer Pension unter. Am Nachmittag hatten wir genügend Zeit, um diesen sehenswerten Ort zu besichtigen.


28.04.2018 Loreto – Ancona – Fano 87,6 km und 400 Hm

Von Loreto aus mussten wir das hügelige Hinterland durchqueren, um nach Ancona zu gelangen. Einige steile Anstiege mussten wir dabei bewältigen, was den Schweiß aus allen Poren trieb. Die Orte lagen, wie so häufig, am höchsten Punkt der Route.


Auch dieser Hügel musste erklommen werden

In Ancona kamen wir wieder in ein richtiges Verkehrsgewühl und die desolaten Straßen machten die Fahrt zum Hafen nicht leichter. Ancona verteilt sich auf mehrere Hügel und hinter dem flachen Hafenbereich geht es gleich wieder steil bergauf.

Nach einer Mittagspause am Hafen führte unser Weiterweg sehr flach meist an der Küste, mal an der SS16 entlang.

In Fano hatten wir ein Hotel am Meer gebucht und konnten von dort aus zu Fuß die interessante Altstadt erkunden.


29.04.2018 Fano – Rimini –Cesenatico 83,1 km und 306 Hm

Nach einem guten Frühstück, was in Italien nicht selbstverständlich ist, fuhren wir auf dem Radweg zwischen dem Strand zur Rechten und den Hotelanlagen zur Linken nach Pesaro.


In manchen Orten führen Kanäle zum Meer und man muss diesen folgen, bis einen Brücke kommt.

Am Hafen endete unser Radweg und wir ließen uns von den vielen Rennradlern verleiten, ihnen zu folgen. Über einige Serpentinen führte die Straße hinauf nach S. Marina Alta auf 165 m Höhe. Eine tolle Aussicht belohnte uns für die Mühen.

Die Abfahrt zur SS16 war schnell geschafft, doch auch hier ging es nochmals hinauf auf 120 m Höhe. In Cattolica wollten wir zurück auf den Küstenradweg, der aber an diesem Sonntag von Fußgängern bevölkert war.

Auch die Weiterfahrt war nicht immer ganz klar, da die Strecke bis Rimini wegen eines Marathonlaufes immer wieder gesperrt war. Gegen 14 Uhr zogen dichte Wolken auf und in Cesenatico suchten wir uns ein Hotel, denn schon kurze Zeit später gab es ein leichtes Gewitter mit Regen und wir saßen im Trockenen.


30.04.2018 Cesenatico – Ravenna – Lido di Spina 78,9 km und 115 Hm

Heute standen keine Berge als Hindernisse vor uns. Nur einige Brücken mussten überquert werden aber der Wind war nur zeitweise unser Freund.


Morgenstimmung vom Balkon unseres Hotels


Stadtfähre über den Kanal in Cesenatico


Cesenatico

Dieser kam heute, je nach Fahrtrichtung entweder heftig von vorne, von hinten oder von der Seite. Bis Ravenna ging es meist auf Radwegen.


Ravenna

Ravenna mit seinen 160.000 Einwohnern hat kulturell einiges zu bieten. Danach ging es zum Hafen und an einigen Seen und Kanälen entlang sowie an verschiedenen Badeorten und Campingplätzen vorbei. Laut Karte führt die Straße über eine schmale Landzunge zwischen Adria und einem großen See entlang. Leider war weder von der Adria noch vom See viel zu sehen, da es meist durch Pinienwälder ging.

In Lido di Spina konnten wir auf einem Campingplatz noch einen Wohnwagen zur Übernachtung ergattern, da hier außer wenigen sehr teuren Hotels alles ausgebucht war. Morgen ist auch hier Feiertag und viele Italiener nutzen den Brückentag für einen Kurzurlaub. An mehreren kilometerlangen Autoschlangen vor einem Freizeitpark konnten wir uns vorbeischlängeln.


Unser Bett im Wohnwagen


01.05.2018 Lido di Spina – Chioggia 120,2 km und 123 Hm

Nach einer ruhigen Nacht im Wohnwagen bereiteten wir uns unser Frühstück in einer komplett ausgestatteten Küche zu.


Bei bewölktem Himmel ging es dann weiter. Das Lagunenstädtchen Comacchio lag nur 10 km von unserer Route entfernt und war einen Abstecher wert.

Die Trepponti-Brücke aus dem 17. Jh. führt auf 5 Wegen über 4 sich kreuzende Kanalarme und ist ein geniales Bauwerk. Das Städtchen mit bunten Fischerhäuschen steht auf 13 Inseln.

Der Weiterweg führte uns an verschiedenen Stränden vorbei zum Po-Delta. Immer wieder mussten Kanäle über Brücken oder mit einer Fähre überquert werden. Die Dammradwege boten Einblicke in die Mündungslandschaft, die sich über 60 km hinzieht. Vogelgezwitscher und das Gequake der Frösche waren unsere ständigen Begleiter. Auf den Feldern wird hier Reis und Gemüse angebaut.


Schwimmende Brücke


Nach vielen Schleifen durch das weit verzweigte Delta erreichten wir die Inselstadt Chioggia über eine 800 m lange Brücke. Die Stadt wir wegen ihrer vielen Kanäle auch „Klein Venedig“ genannt.

Uns gefiel der Ort auf Anhieb und wir fühlten uns sehr wohl und verbrachten einen schönen Nachmittag mit einem gemütlichen Stadtbummel.


02.05.2018 Chioggia – Mestre 65,8 km und 93 Hm

Schon vor dem Frühstück machten wir einen Besuch auf dem Fischmarkt.


Venusmuscheln

Dann ging es zurück zum Hotel. Da die Straßen durch den nächtlich Regen noch nass waren, ließen wir uns hierfür reichlich Zeit, bevor wir uns um 9 Uhr auf unsere letzte Etappe machten.


Wieder einmal kein Durchkommen nach dem Regen

Zunächst ging es wieder an Kanälen entlang mit Straßenbelägen aller Art.


Wunderschöne Seenlandschaften

Die Sonne setzte sich im Laufe des Tages immer mehr durch und die Temperatur erhöhte sich bis auf 24°C. Um 14:30 Uhr erreichten wir unser Hotel in Mestre, ganz in der Nähe des Bahnhofs. Morgen wollen wir noch Venedig besuchen.


03.05.2018 Mestre – Venedig – Mestre

Heute stand noch der Besuch Venedigs auf dem Plan. Mit dem Bus fuhren wir vom Bahnhof in Mestre für 3,-- € pro Person für Hin- und Rückfahrt in das nahe Venedig. Gemütlich erkundeten wir die uns schon bekannte Lagunenstadt bei gutem Wetter und angenehmen Temperaturen.



Nachlese zu unserer Reise: Nach 2950 km und 17320 Hm erreichten wir unfallfrei unser Ziel. Wir erlebten sehr vielseitige Landschaften und Regionen mit wunderschönen Städten und vielen kulturellen Denkmälern. Wir begegneten vielen freundlichen Menschen die uns auch gerne mal weiterhalfen.
Leider machten uns die vielfach hundsmiserablen Straßen und Wege oft zu schaffen. Hier wird nur manchmal notdürftig repariert und dabei entsteht eine holprige und löchrige Fahrbahn. Auch an das Fahrverhalten konnten wir uns bis zuletzt nicht gewöhnen. Oft wurden wir nur mit wenigen Zentimeter Abstand überholt und das bei diesen Straßenverhältnissen. Dies zehrte zeitweise sehr an unseren Nerven. Daher sind wir froh, dass wir gesund und um einige Erfahrungen reicher, heil das Ziel erreicht haben.

 

3-Länder-Radtour

410,7 km und 3423 Höhenmeter


26.05.2017 Anreise über Fernpaß-Brenner-Bruneck-Toblach-Gailtal-Arnoldstein


27.05.2017 87,5 km, 519 Hm

Bei 16°C starteten wir in Arnoldstein auf 578m zum Alpe-Adria-Radweg nach Tarvisio.


Kurz vor der Grenze, Blick zu den Julischen Alpen


Grenze nach Italien


Tarvisio

Hier begann die Trasse der ehemaligen Pontebba-Bahn und erreichte bei Camporosso den Scheitelpunkt auf 819 m. Nun ging es gemütlich mit leichtem Gefälle über viele Brücken und Tunnel am Fella-Fluß entlang nach Resiutta.


Alte Bahnhöfe laden zu einer Pause ein


Hier gab es eine kleine Unterbrechung durch den Ort, da die alte Strecke überbaut wurde.


Aufgang zur weiteren Bahntrasse


Der Ort Dogna ist von Straßen umringt


Einkehren an einem ehemaligen Bahnhof in Chiusaforte


Lange Brücken überspannen die Fella


Brücke über die Fella

Danach ging es auf teils neuem Abschnitt durch lange Tunnels weiter bis kurz vor Venzone. Hier endete die Ausbaustrecke der Bahntrasse. Auf der Straße führte die Route weiter nach Venzone, einem kleinen mittelalterlichen Ort.


Venzone


Hier legten wir eine Pause ein, bevor es wieder auf einer Bahntrasse bis kurz vor Gemona, 272 m hoch, weiter ging. Hier kamen wir im gebuchten Albergo Da Si-Si unter.


Historisches Zentrum in Gemona

Später machten wir einen Rundgang durch das Historische Zentrum. Am 6.Mai 1976 wurde die Stadt und teilweise die ganze Region Friaul durch ein verheerendes Erdbeben zerstört


28.05.2017 117,2 km und 650 Hm

Auf flacher Strecke rollte es gut über ruhige Landstraßen und Radwege nach Cividale, einer lebhaften Stadt, in der ein Flohmarkt viele Besucher in die Innenstadt lockte.


Cividale hat eine interessante Altstadt


Cividale

Anschließend fuhren wir in die 40 km entfernte Stadt Monfalcone an der Adria.


Schöner Radweg Richtung Adria in Monfalcone


Monfalcone

Hier radelten wir auf einem schönen Radweg neben einem Fluss entlang zum Hafen. Danach folgten wir der Straße nach Triest und bogen dann auf den Alpe-Adria-Trail ins Landesinnere ab. Es ging von einem kleinen Ort meist sehr steil zum Nächsten. Über Schotter-oder unbefestigte Waldwege, die oft nur schiebend bewältigt werden konnten, fuhren wir weiter.


Ruppige Wege auf dem Alpe-Adria-Trail


Kleine Siedlungen auf unserer Strecke

Bei fast 30°C kamen wir nur sehr langsam vorwärts bis wir endlich die Hauptstraße und die Grenze nach Slowenien an der Autobahn erreichten. Kurz danach bogen wir nach Sezana ab und erreichten unser vorgebuchtes Hotel Prutz. Unterkunft und Essen waren vorzüglich.


29.05.2017 92,0 km und 897 Hm

Auch auf der Weiterfahrt nach Postoina, 554 m, fuhren wir wieder über steile Wald- und holprige Feldwege. Mühsam ging es schiebend auf Waldwegen mit felsdurchsetzten Stellen weiter.


Nebenstrecken führten uns über Waldwege

Nur wenige Siedlungen waren auf unserer Strecke. Endlich erreichten wir Postoina, bekannt durch die riesige Höhle. Um die Hauptstraße zu umgehen mussten wir wieder auf Nebenstrecken weiterfahren, die nicht geteert waren.


Hübsche kleine Orte auf dem Weg nach Ljubljana


Auf den letzten 20 km konnten wir auf Radwegen und Radspuren entlang einer Straße problemlos nach Ljubljana, 298 m fahren. Unser Appartement war dann auch gleich gefunden. Es lag ca. 100 m vom Ufer der Ljubljanica entfernt und direkt neben der wunderschönen Altstadt.


Die Ljubljanica fliest im Bogen durch die Stadt und wird von Ausflugsschiffen befahren


30.05.2017 Ruhetag mit Besichtigungen


Unser Appartement „Nanas City Break Studio“


Zu Fuß oder mit einem Aufzug kommt man auf die Burg


Die Altstadt ist fast autofrei und lädt zum Bummeln ein


31.05.2017 114,0 km und 1357 Hm

Schon kurz vor 7:00 Uhr starteten wir durch die noch ruhige Stadt in Richtung Kranj. Von dort schickte uns unser Navi über eine recht hügelige Strecke mit einigen bis 14% steilen Rampen. Landschaftlich war es sehr schön aber auch recht anstrengend.


Die Save (Sava)


Leider war es bewölkt und die Julischen Alpen waren durch die Wolken verhüllt. Der Weiterweg führte hinunter nach Jesenice, 580 m,zu einer Mittagsrast.


Viele Steigungen waren auf unserem Weg

Danach ging es auf teils steilen Rampen nach Mojstrana. Hier begann der Radweg auf der Bahntrasse der ehemaligen Kronprinz-Rudolf-Bahn nach Tarvisio.


Bahntrasse der ehemaligen Kronprinz-Rudolf-Bahn


Kranjska Gora



Kurz nach Kranjska Gora (810m) bogen wir dann zum Wurzenpaß ab. Ein paar steile Kehren mussten bis hinauf auf den 1073m hohen Paß überwunden werden und dann war die Grenze nach Österreich erreicht.


Am Wurzenpaß


Die Paßhöhe mit der Grenze nach Österreich

Leider war der Straßenbelag auf der sehr steilen Abfahrt sehr schlecht und erforderte erhöhte Aufmerksamkeit. Von dem dauernden Bremsen bei der Abfahrt waren unsere Felgen richtig heiß geworden. Von Riegersdorf aus ging es dann wieder leicht bergauf nach Arnoldstein zu unserer bekannten Pension Grum.


Zum Abschluss der Radreise gab es noch ein prima Abendessen im Gasthof Wallner.


01.06.2017

Rückreise über Villach-Feldkirchen-Turracher Höhe-Tauernpass-Radstadt-Salzburg-Irschenberg-Miesbach-Bad-Tölz-Schongau-Landsberg-Memmingen

Marokkoreise II - 2017

Am 24.10.2017 beginnen wir mit dem 2. Teil unserer Marokkoreise. Diesmal bewegen wir uns überwiegend im Süden des Landes.

Wir starten in Marrakesch, überqueren den Hohen Atlas und erkunden dann das Gebiet des Antiatlas sowie Teile der Sahara. Den geplanten Verlauf könnt Ihr der beigefügten Karte entnehmen.
Für Besichtigungen und Wanderungen haben wir ausreichend Zeit eingeplant und wir freuen uns auf das einfache und ursprüngliche Leben bei den Berbern. Beenden wollen wir unsere Tour in Agadir, von wo aus wir wieder nach München zurück fliegen werden.



24.10.2017 Marrakesch 9,5 km und 24 Hm

Die Anreise mit der Bahn zum Flughafen München klappte reibungslos. Auch die Abfertigung am Flughafen verlief schnell und an den Rädern mussten wir nicht einmal, wie bisher üblich, die Luft aus den Reifen ablassen. So blieb uns vor dem Abflug noch ausreichend Zeit für eine kleine Mahlzeit. Der Abflug mit Transavia erfolgte pünktlich um 14:35 Uhr und schon um 17:10 Uhr (Ortszeit) landeten wir in Marrakesch. Die Zeitverschiebung beträgt eine Stunde. Auch die Abfertigung am Flughafen war schnell erledigt. Wir holten unsere Fahrräder am Sperrgepäckschalter ab, schraubten die Pedale wieder an und stellten den Lenker wieder in Fahrtrichtung. Bei meinem Rad war leider die Halterung für das Licht abgebrochen. Aber da man hier ohnehin bei Nacht nicht fahren soll und wir dies auch nicht vorhaben, nehme ich zur Not meine Stirnlampe.

Auch die rund 7 km vom Flughafen zu unserer Unterkunft, die wir um 18:30 Uhr erreichten, waren schnell zurückgelegt. Anschließend machten wir noch einen Bummel durch die Gassen unseres Viertels und legten uns gegen 22 Uhr zur Ruhe.


Flug über die Alpen


Fahrt vom Flughafen nach Marrakesch


El-Mansour-Moschee in unserem Viertel. Von hier hören wir, wenn der Muezzin zum Gebet ruft.


25.10.2017 Marrakesch 13,7 km und 8 Hm

Nach einer guten und erholsamen Nacht begaben wir uns am Morgen zum Frühstück auf die Dachterrasse unseres Riads (Riads sind traditionelle Stadthäuser, die an Touristen vermietet werden), das wir schon von unserer Reise im Frühjahr kannten. Zwischenzeitlich fand scheinbar ein Besitzerwechsel statt, denn angefangen vom Service bis hin zum Frühstück hielt es keinem Vergleich zum Frühjahr stand.

Bei angenehmen 17°C und wolkenlosem Himmel fuhren wir mit dem Rad in die Stadt, denn wir mussten noch Geld umtauschen, Campinggas und Öl zum Kochen einkaufen.


Verkaufsstand mit Granatäpfeln


Koutoubia-Moschee

So tauchten wir also in Marrakesch in den Zauber der orientalischen Welt ein. Chaotischer Verkehr, hupende Autos und drängelnde Mopeds. Aber all dies regt uns längst nicht mehr auf, da uns dies von vielen unserer Reisen schon bekannt ist. Nach einigem Suchen und Fragen fanden schließlich den Laden, in dem es Campinggas gab. Der Rest war schnell erledigt. In einem netten Straßencafe tranken wir noch eine gute Tasse Cappuccino (der Kaffee zum Frühstück war kaum zu genießen) und fuhren dann gemütlich zurück zu unserer Unterkunft. Zwischenzeitlich war die Temperatur auf 32°C im Schatten und 42°C in der Sonne angestiegen. Dort hieß es dann wieder einmal Packen für die Reise, denn nach einem Flug muss erst wieder vieles für die Weiterfahrt mit dem Rad neu sortiert werden.


Geschichtenerzähler auf dem Djemaa el-Fna


Am Abend machen sich Einheimische und Touristen zum Djemaa el-Fna auf.


Die Öfen an den Essensständen werden angeheizt.


26.10.2017 Marrakesch – Ourigane 62,3 km und 889 Hm

Nach einem erneut mäßigen Frühstück starteten wir um 8:30 Uhr und hatten Marrakesch schon bald hinter uns gelassen.


Auf guter Radspur geht es hinaus aus Marrakesch


Wir nähern uns dem Hohen Atlas

Auf den ersten 30 Kilometern stieg die Straße gemütlich in Richtung Gebirge an. Danach folgte eine wellige Strecke, die an einer imposanten Schlucht entlang führte.


Ruhige Strecke


Berberdorf


Fahrt durch die eindrucksvolle Schlucht

Nach 48 km erreichten wir Asni, wo wir uns mit einem Berberomelett stärkten, bevor es zum mit 1209 m Höhe höchsten Punkt des Tages hinauf ging. Trotz der Höhe von über 1000 m stiegen die Temperaturen wieder auf 30°C an und immer wieder mussten wir kurze Trinkpausen einlegen. Nach weiterem Auf und Ab erreichten wir gegen 14:30 Uhr Ourigane, wo wir im Gite du Lac für 40,-- € für Übernachtung mit Halbpension freundlich aufgenommen wurden.


Wanderung zum Stausee von Ourigane


27.10.2017 Ourigane – Tizi n`Test 71,4 km und 1548 Hm

Nach einem guten Frühstück ging es bei 14°C um 7:30 Uhr in Richtung Pass. Viel Auf und Ab gab es auf den ersten 35 km zu bewältigen. Die mühsam erkämpften Höhenmeter wurden immer wieder vernichtet. Auf völlig ruhiger Straße schraubten wir uns langsam höher.


Viele Trinkpausen benötigten wir bei den heißen Temperaturen.


Die Straße schlängelte sich bei fast gleichmäßiger Steigung hinauf zum Pass Tizi n`Test auf 2100 m Höhe. Hier fanden wir auf der Passhöhe Unterkunft im Albergo und beschlossen den Abend mit einem prima Abendessen. Die Wirtsleute waren außerordentlich freundlich und hilfsbereit.


28.10.2017 Tizi n`Test – Taliouine 105,2 km und 737 Hm

Nach einer erholsamen Nacht wurden wir mit einem ausgezeichneten Frühstück überrascht (Zimmer mit Dusche und WC sowie Halbpension für knapp 50,-- €). Um 9 Uhr starteten wir bei 12°C.


Auberge Tizi n`Test vor der Abfahrt


Auf den ersten 8 km und 350 Hm war die Strecke einspurig und in einem sehr schlechten Zustand. Wir holperten über Asphaltfetzen und durch Schlaglöcher langsam abwärts.


Miserable Straßenverhältnisse auf den ersten Kilometern


Dann ging es auf gutem Asphalt und breiter Straße 20 km flott hinunter.


Doch dann bremste uns eine 7 km lange Baustelle erneut aus. Nach 1420 m Abfahrt und 35 km erreichten wir nach 2 Stunden die Querverbindung von Agadir. Auf gutem aber sehr rauem Belag ging es dann, wie schon gewohnt, in ständigem Auf und Ab weiter bis zu unserem Tagesziel Taliouine.


Ziegen haben der Arganbaum besetzt


Taliouine

Die Temperaturen stiegen am Mittag wieder auf 32°C im Schatten (leider gibt es nahezu keinen) und 42°C in der Sonne an. Wie bei unserer Marokkoreise im Frühjahr kamen wir wieder in der Auberge Safran unter.


29.10.2017 Taliouine – Taznakht 82,6 km und 1027 Hm

Bei kühlen 12°C und leichter Bewölkung nahmen wir gleich den 1. Pass mit 1496 m in Angriff. Ein kräftiger Wind machte uns fast den ganzen Tag über zu schaffen.


Auffahrt zum ersten Pass mit dem Hohen Atlas im Hintergrund

Auf der einsamen Wüstenhochfläche gab es nur wenige Siedlungen und auch wenig Abwechslung. Weitere zwei Pässe mit 1845 m und 1830 m mussten überwunden werden.


Safranblüte; jetzt ist Erntezeit. Nur die 3 roten Safranfäden werden geerntet.


Auf der Wüsten Hochfläche


Der letzte Pass ist gleich erreicht

Nach 45 recht anstrengenden Kilometern ging es dann endlich abwärts bis wir Taznakht auf 1407 m um 15:45 Uhr erreichten. Im uns bekannten Hotel fanden wir Unterkunft und der Wirt bereitete uns eine leckere Taijine zum Abendessen zu.


30.10.2017 Taznakht – Agdz 87,1 km und 596 Hm

Unser Wirt überraschte uns zum Frühstück mit einem Berberomelette. Außerdem gab er uns zur Wegzehrung ein paar Äpfel mit und Frieda bekam noch ein Paar Schuhe geschenkt.


Kurz vor 8 Uhr machten wir uns bei kühlen 10°C auf den Weg nach Agdz. Auf der kurvenreichen Strecke waren wir fast alleine unterwegs.


Durch eine imposante Schlucht führte die Straße zunächst bergauf, bevor es auf der anderen Seite in rasanter Fahrt wieder hinab ging.

Tolle Felsformationen in unterschiedlichen Farben gab es zu bestaunen und später tauchten immer wieder Oasen auf, die nur auf unbefestigten Wegen zu erreichen waren. Sie lagen abseits der Straße, so dass es auf der gesamten Strecke nichts zu kaufen gab. Zwischenzeitlich stieg das Thermometer wieder auf 32°C an und weit und breit war kein Schatten in Sicht.


Markanter Felsgipfel bei Agdz

Die letzten 50 Kilometer ging es meist mit leichtem Gefälle nach Agdz, das wir um 15 Uhr erreichten. In einem einfachen Hotel kamen wir für 30,-- € unter. Auf dem Markt kauften wir noch Gemüse und Getränke ein und kochten dann auf dem Balkon unseres Hotels ein leckeres Abendessen.


31.10.2017 Agdz – Zagora 91 km und 337 Hm

Nach unserem selbst zubereiteten Frühstück auf dem Zimmer rollten wir um 7:30 Uhr aus dem netten Städtchen hinaus.


Bei 11°C verlassen wir Agdz

Auf bestem Belag fuhren wir durch das einmalig schöne Draatal auf der Straße der Kasbahs. Viele Oasen mit Dattelpalmen und bizarre Felsketten säumten unseren Weg. Es gab viel zu schauen auf dieser fantastischen Strecke.


Im gesamten Tal, das wir durchfuhren, begleiteten uns riesige Oasen mit Dattelpalmen


Alte Lehmburg


Die gesamte heutige Strecke verlief auf bestem Asphalt mit einem Seitenstreifen für Radler und fast ohne Verkehr.


Früchte der Dattelpalme. Es gibt in den hiesigen Oasen 40 verschiedene Sorten.

In Zagora kamen wir im Riad le Reve, das wir um 13 Uhr erreichten, unter. Hier buchten wir für drei Nächte. Während der heißen Mittagszeit ruhten wir noch einige Zeit in unserem kühlen Zimmer und statteten dann der 40000 Einwohner zählenden Stadt noch einen Besuch ab.


Unser Gastgeber Abdeslam bereitete uns noch ein ganz vorzügliches Abendessen zu.


01.11.2017 Zagora – Tamegroute – Zagora 46,3 km und 175 Hm

Der Tag begann mit einem ausgezeichneten Frühstück, das keine Wünsche offen ließ.


Unser Gastgeber Abdeslam, der im Sommer in der Schweiz arbeitet, wenn hier die Temperaturen bis zu 55°C ansteigen.

Danach ging es ohne Gepäck zunächst zum großen Markt, auf dem auch Tiere gehandelt wurden.


Eingang zum Markt

Auf wüstenhafter Strecke fuhren wir zum Wallfahrtsort Tamegroute. Viele Kranke kommen hierher in der Hoffnung, wieder zu gesunden. Wir besuchten die Bibliothek, wo es uralte Koranschriften zu besichtigen gab. Außerdem schauten wir die riesige, dreigeschossige Lehmkasbah, in der 300 Familien leben an. Berber, Araber, Tuaregs und Nomaden leben hier in einer Kooperative zusammen.


Nach einer Trinkpause ging es auf dem gleichen Weg wieder zurück nach Zagora. Viele dunkelhäutige Menschen leben hier und sind Nachfahren von Sklaven aus Mali und dem Sudan.


Brücke über die ausgetrocknete Draa, dem mit 1200 km längsten Fluss Marokkos.


Zagora ist eine ehemalige Karawanenstation. Von hier aus erreichten die Karawanen in 52 Tagen Timbuktu in Mali

 

02.11.2017 Ausflug in die Sahara

Den heutigen Ruhetag nutzten wir zu einer Exkursion in die Sahara. Zusammen mit unserem Gastgeber und einem Fahrer ging es mit einem Allradfahrzeug in die Wüste.


Die 10-stündige Tour führte durch Stein- und Sandwüste bis zum seit vielen Jahren ausgetrockneten Lac Iriqui.


Immer wieder trafen wir auf Brunnen, aus denen die Nomaden ihr Wasser schöpfen. Zwischenzeitlich sind sie bis zu 150 m tief, da der Regen seit Jahren ausbleibt.


Der ausgetrocknete Lac Iriqui


Unterkünfte der Nomaden


Nomaden waren mit ihren Dromedaren unterwegs


Fleischspieße wurden auf Holzkohle gegrillt

Unterwegs wurde uns ein Picknick mit Tee, Salat, Brot und Fleischspießen serviert.


Weiter ging es zu den Sanddünen des Erg Lihoudi bis Mhamid. Auf dem Rückweg besuchten wir noch ein kleines Wüstenmuseum in Oulad Driss, das sich in einer Lehmkasbah befindet.


Heftig durchgerüttelt auf den Stein- und tiefen Sandpisten erreichten wir bei Dunkelheit Zagora.


Couscous mit Rindfleisch und Gemüse


03.11.2017 Zagora – Foum Zguid 124 km und 271 Hm

Nach einem wiederum hervorragenden Frühstück, das Abdeslam schon um 6:30 Uhr für uns zubereitet hatte, nahmen wir die heutige Etappe in Angriff.


Herzlicher Abschied von Abdeslam

Auf gutem aber rauem Straßenbelag und nahezu ebener Strecke kamen wir in den kühlen Morgenstunden gut voran. Man überquert ein Hochplateau, das sich zwischen 740 m und 920 m befindet und zwischen zwei Bergrücken liegt.


Fahrt über das Plateau



Die Gegend ist kaum besiedelt und es gibt keinerlei Einkaufsmöglichkeiten. Pro Stunde begegneten uns oft nur 5 oder 6 Fahrzeuge. Nach 60 km setzte dann langsam der Wind ein und erschwerte uns mit zunehmender Stärke immer mehr das Vorwärtskommen. Gegen 16 Uhr fanden wir eine einfache Auberge in Foum Zguid und waren froh, unser Tagesziel erreicht zu haben. Zum Abschluss kochten wir uns noch ein Nudelgericht mit Tomatensalat und ließen den Tag gemütlich ausklingen.


04.11.2017 Foum Zguid – Tissint 67,6 km und 146 Hm

Pünktlich wurde uns das Frühstück im Garten serviert, so konnten wir bei 20°C unsere Fahrt fortsetzen.

Fast keine Besiedelung und wiederum kein Verkehr auf der ganzen Strecke. Interessant war es, den Dromedaren beim Fressen von mit langen Stacheln gespickten Zweigen der Arganbäume zuzusehen. Schöne Fels- und Sandformationen sowie ausgetrocknete Flussläufe gab es zu bestaunen.


Ausgetrockneter Flusslauf

Tissint erreichten wir schon kurz vor 12 Uhr bei 30°C und hatten noch ausreichend Zeit, uns im Ort und an den Wasserkaskaden umzusehen.


Kleine Wasserkaskaden


Hier wurden Teppiche gewaschen


Tissint

Auch ein Teil der schmutzigen Wäsche wurde gewaschen, so dass wir nun wieder gut riechend weiterreisen können.
Am Abend gingen wir noch auf den Markt und kauften 1 kg Mandarinen zum Preis von 0,30 € für die morgige Weiterreise.


05.11.2017 Tissint – Tata 70 km und 363 Hm

Bei leicht bewölktem Himmel starteten wir von unserer Unterkunft Kasbah Tissint um 8 Uhr. Auf neuem Straßenbelag führte die Straße mit sanften Steigungen durch die Stein- und Sandwüste am Rand der Sahara.


Der Fluss Tissint führt noch etwas Wasser und hat sich tief eingegraben.


Immer wieder erfreuen wir uns an den Dromedaren neben der Straße.

Immer mehr rückten nun auch die Berge des Antiatlas in unser Blickfeld. Nur zwei kleine Oasenorte lagen etwas abseits der Strecke.



Gegen Mittag erreichten wir Tata, einen Oasenort mit 17000 Einwohnern.


Hier fanden wir Unterkunft in einem einfachen Hotel, das schon bessere Tage gesehen hatte.

Wir bevorzugen bisher immer eine feste Unterkunft, da man es im Zelt wegen der Hitze nur bei Nacht aushält. Außerdem sind viele Campingplätze nur für Womos geeignet.


Tata; eine Besonderheit in Marokko sind Bauten mit Arkaden im EG, die es nur an wenigen Orten gibt.


06.11.2017 Tata – Akka 61,9 km und 104 Hm

Bei bewölktem Himmel und angenehmen 17°C zog die Straße wie ein Band vorbei an Oasen sowie Sand- und Steinwüsten. Auf der fast ebenen und wiederum sehr einsamen Straße rollte es hervorragend.


Wandernde Grasbüschel


Kleine Oase


Große Dromedarherde

So erreichten wir schon nach 3 Stunden mit Pausen unser heutiges Ziel, Akka, bei 32°C. In einem einfachen Hotel kamen wir für 12,-- € mit Du/Wc (die Dusche funktionierte allerdings nicht) unter. Den Nachmittag verbrachten wir mit Ausruhen und einem Rundgang durch den kleinen Oasenort mit 7000 Einwohnern.


Ortseingang von Akka


07.11.2017 Akka – Icht 84,1 km und 221 Hm

Der erste Schreck kam heute in der frühen Morgenstunde. Als wir nach dem Frühstück losfahren wollten bemerkten wir, dass in Friedas Vorderreifen keine Luft mehr war. Zum Glück hatte wohl nur jemand die Luft abgelassen, denn nach dem Aufpumpen war alles wieder in Ordnung und wir konnten unsere Tour fortsetzen.

Schon bei der Abfahrt um 8:15 Uhr hatte es heute 23°C. Auf der gut zu befahrenen Strecke kamen wir flott vorwärts und machten im einzigen Ort, in dem es einen Laden gab, um 10 Uhr nach 42 km eine längere Rast auf den Stufen des Ladens.


Willkommene Joghurtpause

Zur Mittagszeit hin wurde es immer heißer und zwei längere Baustellen, bei denen der Verkehr auf Pisten umgeleitet wurde, erschwerten das Vorankommen.

So erreichten wir um 12:40 Uhr das Auberge Borj Biramane in Icht bei mittlerweile 34°C. Auf dem Gelände gibt es auch einen Campingplatz. Nach den letzten Nächten in sehr einfachen Unterkünften waren wir froh, hier ein Häuschen zu ergattern mit sauberem Zimmer und mit DU/WC. Auch ein sauberes Bett mit ordentlicher Matratze und gutem Kopfkissen stand uns hier zur Verfügung. Zwischendurch genießt man den Luxus solch einer Unterkunft.



Den Nachmittag nutzten wir zum Einkaufen und wir besuchten noch die Oase Icht. Das Einkaufen war gar nicht einfach, da um 16 Uhr immer noch alle Läden geschlossen hatten. Die Läden bestehen meist nur aus einem Tor, das in der Mittagszeit bis gegen 17 Uhr verschlossen ist. Dahinter verbirgt sich ein Laden, der meist nur minimal breiter als die Eingangstüre ist und mit allem möglichen vollgestopft ist. Solange die Tür verschlossen ist sieht man nicht, was dahinter angeboten wird. So gelang es uns nur mit Hilfe eines Einheimischen, dem wir zu verstehen gaben, was wir wollten, den entsprechenden Laden zu finden.


Enge Gassen in der Oase. Hinter solchen Türen verbergen sich Läden aller Art.


08.11.2017 Icht – Amtoudi 69,4 km und 452 Hm

Nachdem am gestrigen Abend von den Teilnehmern einer Challenge Amsterdam – Dakar das Internet blockiert wurde gelang es uns heute früh vor dem Frühstück, unsere Mails zu versenden. Bei starker Bewölkung fuhren wir wieder auf einsamer Straße weiter.


Nomadenmädchen mit einem neugeborenen Zicklein

Wenige Nomaden mit Ziegen und Dromedaren boten immer wieder etwas Abwechslung. In sanfter Steigung gelangten wir gegen 13 Uhr nach Amtoudi. Auf dem dortigen Campingplatz bekamen wir ein Zimmer mit Halbpension für 40,-- € für uns beide.


Die Speicherburg in der Bildmitte vom Campingplatz aus gesehen.

Schon kurz nach der Ankunft stiegen wir zur Speicherburg (Agadir) Id Aisa auf.


Kakteen am Aufstiegsweg


Vor dem geschlossenen Tor warteten wir auf unseren Guide mit Schlüsselgewalt.


Bienenstöcke

Die 800 Jahre alte Speicherburg thront wie auf einem Adlerhorst und diente den Menschen vor hunderten von Jahren als Schutz vor feindlichen Belagerern. Der ohne Mörtel und nur mit größeren und kleineren Steinplatten zusammengefügte Mauerring mit Speicherkammern und Bienenstöcken sowie Zisternen bot auch Platz für ihre Vorräte. Das rund 2-stündige Unternehmen hat sich sehr gelohnt und bot außerdem prächtige Tiefblicke in das Tal von Amtoudi.


Tiefblick ins Tal von Amtoudi


09.11.2017 Amtoudi – Guelmim 110,3 km und 319 Hm

Ein Sonnen- Wolkenmix begleitete uns heute den ganzen Tag über. Viele lange Geraden, dazwischen immer mal wieder eine Oase und Berge in allen Schattierungen, boten heute wenig Abwechslung.

Wir kamen durch mehrere Orte und legten nach der Hälfte der Strecke eine längere Pause ein. Danach rollten wir trotz Gegenwind die letzten 55 km in die trockene Ebene nach Guelmim (300 m hoch) hinunter. Bei einer Polizeikontrolle vor Guelmim wurden wir noch etwas aufgehalten, weil die Polizisten die Daten unserer Pässe in ein Buch eintrugen. Für die Verzögerung schenkten sie uns noch einen großen Apfel. Am Eingang der Stadt bezogen wir ein schönes Hotel und bummelten später noch ins Zentrum der 120000 Einwohner zählenden Stadt. Guelmim ist eine wichtige Handelsstadt und das Tor zur Westsahara.


Polizeikontrolle


Die Männer warten vor der Moschee


10.11.207 Guelmim – Oase Fask und Tighmert 66,6 km und 228 Hm

Am heutigen Ruhetag radelten wir ohne Gepäck zu den beiden o. a. Oasen. Von beiden Oasen hatten wir uns mehr versprochen aber was soll`s.


Die Palmen werden mit einer waghalsigen Konstruktion getrimmt.

Der bei der Rückfahrt aufkommende Gegenwind und die teilweise recht schlechten Straßenverhältnisse bereiteten uns dann doch noch etwas Mühe. Zurück im Hotel ruhten wir uns während der Mittagshitze aus. Zum Abendessen ging es noch einmal ins Zentrum der Stadt. Wir genossen es, dass man hier eine riesige Auswahl an Cafes und Restaurants hatte.


11.11.2017 Guelmim – Sidi Ifni (Atlantik) 58,1 km und 546 Hm

Ein kräftiger Wind aus unterschiedlichen Richtungen blies uns auf unserer Strecke in Richtung Atlantik entgegen. Einige längere Steigungen über die Küstenberge waren zu bewältigen.


Auch heute wurde uns immer wieder die Frage gestellt, ob alles in Ordnung sei, wenn wir eine Verschnaufpause am Straßenrand einlegten. Die Straße bot mit ihren vielen Kurven mehr Abwechslung und es war wieder mehr Grün zu sehen, denn ganze Hänge waren voller Kakteen.


Wie ein silbernes Band mit Auf und Ab zieht die Straße durch das Land


Die Hänge sind voller Kakteen, meist Feigenkakteen.


Die Schulen sind alle farbig angestrichen, was im Frühjahr noch nicht der Fall war. Seit 5 Jahren besteht in Marokko Schulpflicht.

Sidi Ifni erreichten wir noch vor der Mittagszeit und quartierten uns im Hotel Suerte Loca für 23,-- € ein.


Unser Hotel in Sidi Ifni


Sidi Ifni

Bei stürmischem Wind und Wellengang unternahmen wir noch einen Rundgang durch den teils spanisch geprägten Ort und zum Strand.


Eine höhere Welle hat Frieda überrascht.


12.11.2017 Sidi Ifni – Mirleft 35,5 km und 455 Hm

Eigentlich hatten wir ursprünglich für heute einen Ruhetag eingeplant. Wir haben uns aber entschieden, lieber ein paar kurze Etappen einzulegen, solange wir hier an der Küste entlang fahren. Die Temperaturen an der Küste sind sehr angenehm, da das Thermometer z. Zt. hier nicht über 27°C ansteigt.

Gestern spielte Marokko um die Teilnahme an der Fußball WM. Hunderte von Männern saßen in und vor den Restaurants und sahen gebannt auf den Bildschirm.
So starteten wir heute erst kurz vor 9 Uhr bei 18°C von unserer Unterkunft. In Schleifen und Wellen zwischen 10 m und 110 m Höhe zog sich die Küstenstraße mit herrlichen Ausblicken auf das Meer am Hang entlang.
Schon nach 12 km erreichten wir den landschaftlichen Höhepunkt dieses Tages. Wir verließen die Küstenstraße über eine staubige Piste bis zum Steilabbruch ca. 60 m über dem Meer.

Dort parkten wir unsere Räder und stiegen über einen steilen Pfad hinunter zum Strand. Nun waren es nur noch wenige Meter bis zum Felsentor „Pont naturell“. Das gesamte Gebilde besteht aus Steinen und Sand. Ein gleichartiges weiteres Tor ist vor 2 Jahren zusammengebrochen.


„Pont naturell“, Wunderwerk der Natur durch den ständig tosenden Ozean geformt.

Nach diesem sehenswerten Abstecher ging es wieder auf der wenig und mit gutem Asphalt versehenen Küstenstraße weiter mit einigen steilen Rampen nach Mirleft.


Ein weiteres kleines Felsentor war noch kurz vor Mirleft.

Hier hatten wir ein Appartement vorgebucht, das sehr gemütlich und geräumig ist.


Mirleft


13.11.2017 Mirleft – Tiznit 50,8 km und 532 Hm

Ein super Frühstück auf der Dachterrasse unseres Appartements machte gute Laune für den bevorstehenden Tag.


Reich gedeckter Frühstückstisch

Weiter ging es auf den nächsten 34 km auf der Küstenstraße mit herrlichen Ausblicken auf das Meer. Auch hier sammelten wir wieder etliche Höhenmeter durch das ständige Rauf und Runter.

In Aglau wendeten wir uns von der Küste ab und fuhren Richtung Osten zurück ins Landesinnere. Auf guter Straße mit Radstreifen und andauernder leichter Steigung erreichten wir um 12:30 Uhr Tiznit. Im Hotel Al Amal fanden wir eine ausgezeichnete Unterkunft.
Den Nachmittag verbrachten wir damit, Tiznit mit seiner 5 km langen Stadtmauer mit 6 Stadttoren sowie den dahinter befindlichen Souk zu besuchen. Hier konnten wir bummeln, ohne durch aufdringliche Verkäufer belästigt zu werden. Dies gilt eigentlich für die ganze südliche Region Marokkos, die wir besucht haben.


Blaue Quelle, wird als Wallfahrtsort verehrt.


14.11.2017 Tiznit – Hotel Kerdouz 55,2 km und 1214 Hm

Eigentlich wollten gegen 8 Uhr los kommen. Aber zunächst konnte niemand den passenden Schlüssel für die Garage, in der unsere Räder abgestellt waren, finden. Um 9 Uhr war es dann endlich soweit. Wir konnten mit der Fahrt bei angenehmen 18°C, zurück in die Berge, beginnen. Die ersten rund 30 km ging es durch eine wüstenhafte Gegend fast flach dahin. Nur einige Oueds (Flussläufe) mussten gequert werden, was immer mit einer Abfahrt und einem darauf folgenden Anstieg verbunden war.


Abfahrt zu einem Oued, bei Starkregen wird die Straße an der tiefsten Stelle überschwemmt und ist nur mit Vorsicht zu befahren. Es gibt fast keine Brücken.


Immer wieder werden wir von Fahrzeugen eingestaubt. Alles ist knochentrocken.

Nach 40 km erreichten wir den Ort Tighni auf 480 m Höhe und legten dort eine Pause ein und versorgten uns noch mit Getränken für den nun folgenden Anstieg.


Frisch gestärkt geht es weiter.

Nun strampelten wir bei fast gleichbleibender Steigung von 7% in vielen Kehren langsam dem Pass entgegen. Wunderschöne Terrassenfelder und kleine Orte neben der Straße gab es zu bewundern.


Leider wurden bei einem Unwetter im Jahr 2014 viele Terrassen samt Erdreich weggeschwemmt.


Um 15 Uhr erreichten wir den Col du Kerdouz auf 1217 m und nahmen im dortigen Hotel ein Zimmer mit Halbpension. Nach einer Kaffeepause wanderten wir noch zu einem Aussichtspunkt. Die Tagestemperatur stieg heute nur bis 23°C an und war daher zum Radeln ideal.


Das ****Hotel ist schon etwas in die Jahre gekommen, bietet aber einen grandiosen Ausblick und liegt genau in einer Kehre.


15.11.2017 Hotel Kerdouz – Tafraoute 50,8 km 659 Hm

Wider Erwarten war das Essen im Restaurant sehr gut und reichlich.


Start über dem Wolkenmeer

Um 8 Uhr machten wir uns bei starkem Gegenwind auf den Weiterweg durch den Antiatlas. Die wunderschöne und kurvenreiche Strecke mit vielen Steigungen und Abfahrten begeisterte uns. Immer wieder kamen wir durch kleine Orte. Neben der Straße war es wieder staubtrocken und auf den Terrassenfeldern wurde nichts angebaut.

Langsam kamen wir unserem Tagesziel näher und die Landschaft veränderte sich völlig. Staunend betrachteten wir die unterschiedlichen Felsformationen aus Granit.


Die Natur hat hier bizarre Felsen aus Granit geformt

In Tafraoute fanden wir ein schönes Hotel zum Preis von 30,-- € für das Doppelzimmer. Hier ist es wunderschön. Deshalb werden wir die nächsten 5 Tage hier verbringen und Wanderungen und Radtouren ohne großes Gepäck unternehmen. Die Temperaturen betragen hier angenehme 25°C am Nachmittag.


Aussicht von unserem Hotel


16.11.2017 Kleine Radtour und Wanderungen um Tafraoute 30,2 km 331 Hm

Den heutigen Ruhetag gingen wir ganz gemütlich an. Nach dem Frühstück besuchten wir Ritchie, der hier Fahrräder verleiht und auch Zimmer vermietet. Der Niederbayer gab uns gute Tipps und pumpte uns freundlicherweise unsere Reifen auf.

Anschließend radelten wir zum Napoleon-Felsen und dann weiter zu den Painted Rocks. Hier wurden mehrere Felsen 1984 von einem belgischen Künstler bemalt.


Unterwegs zu dem painted Rocks


Er lud uns in sein Zelt zum Tee ein


Painted Rocks



In Aguerd Oudad (hier befindet sich auch der Napoleon-Felsen) sind die Häuser an die Felsen geschmiegt.


Der imposante Chapeau de Napoleòn

Auch das Dorf Adai, am Fuß von Granitfelsen gelegen, besuchten wir noch einmal und wanderten durch die Felsenlandschaft.


17.11.2017 Tafraoute – Ait Mansour – Tafraoute 65,7 km und 1322 Hm

Eine Radtour ohne Gepäck ins Paradies. So könnte man unsere heutige Tour umschreiben.
Gleich zu Beginn stand ein langer Aufstieg von 1000 m Höhe auf 1685 m Höhe an. In vielen Serpentinen ging es 18 km lang hinauf nach Tasserit.

Von dort durchfuhren wir zunächst eine karge Hochebene, bevor es wiederum über steile Serpentinen in die eindrucksvolle Schlucht von Mansour hinunter auf 1200 m Höhe ging.

Je tiefer wir kamen umso enger wurde die Schlucht. Die tief grünen Dattelpalmen mit den leuchten roten Felswänden im Hintergrund beeindruckten uns sehr. Die traumhaft schöne Schlucht ist auch ein tolles Wanderparadies.

In Ait Mansour legten wir eine Mittagspause in einer Auberge ein, bevor wir uns auf derselben Route wieder auf den Rückweg machten. Die am Morgen noch frischen 12°C stiegen im Laufe des Tages bis auf 25°C an.


Rückfahrt nach Tafraoute über 700 Höhenmeter


18.11.2017 Tafraoute – Tamaloukt – Tagdicht – Tafraoute 30,7 km und 713 Hm

Eine Radtour ins Ammelntal. Diese Radtour hatte es in sich. Nach 8 km auf der Straße erreichten wir Tamaloukt auf 870 m Höhe.


Tamaloukt im Ammelntal

Am Ortseingang bogen wir auf eine Schotterpiste ab, auf der es gleich in engen Serpentinen steil bergauf ging. Danach folgten holprige Kilometer auf steilen Betonplatten mit Steigungen zwischen 8% und 16%, die uns alles abverlangten. Landschaftlich ein großartiges und total einsames Sträßchen, auf dem uns nur ein Auto begegnete. Nach vielen Schleifen und Kehren erreichten wir Tagdicht auf 1400 m Höhe.

Der Ort mit seinen vielfach rot getünchten Häusern liegt eingerahmt zwischen Felsen und bot einen fantastischen Anblick.


Tagdicht


Tagdicht

Nach einer Rast fuhren wir auf gleicher Strecke wieder zurück und genossen immer wieder die prächtigen Ausblicke auf die grandiose Berglandschaft.


Fantastische Streckenführung


Die Schotterserpentinen hinunter ins Tal

Mit beiden Händen an den Bremsen rumpelten wir über die rauen und löchrigen Wegstrecken wieder hinunter und weiter zurück nach Tafraoute.


Zurück im Ammelntal


19.11.2017 Rundwanderung rund um Tafraoute 15,5 km

Unsere Wanderung führte uns zunächst nach Tazzeka bei den Clownfelsen. Im Zentrum gab es einige alte Agadire (Speicherburgen) zu besichtigen.

Weiter ging es durch unwegsames Gelände mit den unterschiedlichsten Gesteinsformationen.


Auch zwei Kletterer waren in den Granitfelsen bei angenehmen 25°C zu sehen.

Wir erreichten eine Hochebene, von der aus wir auf einem Weg zu den Painted Rocks gelangten. Von dort ging es am Napoleonfelsen vorbei und zurück nach Tafraoute.


20.11.2017 Tafraoute - Kasbah Tizourgane 50,4 km und 1062 Hm


Das Berberbrot wird hier auf heißen Steinen gebacken und schmeckt ganz hervorragend. Für -,30 € erhält man ein frisch gebackenes Fladenbrot.


In heißem Fett ausgebackene Kringel waren unser Lieblingsgebäck und für -,10 € erhältlich.


Abfahrt von unserem Hotel Salama in Tafraoute

Bei kühlen 14°C starteten wir kurz nach 8 Uhr. Zunächst ging es auf 950 m hinunter ins Ammelntal. Dann folgten wir der Straße in Richtung Agadir. Diese stieg nun durchgehend bis 8% hinauf zur 1655 m hohen Passhöhe. Diese 720 Höhenmeter mit Gepäck forderten uns schon, aber die tolle Landschaft entschädigte wieder einmal für die Mühen.


Auffahrt durchs Ammelntal


Bald ist die Passhöhe geschafft.

Auf dem nun folgenden Streckenabschnitt ging es zwar überwiegend bergab aber immer wieder setzten bis zu 10% steile und etwa 100 Höhenmeter hohe Gegenanstiege Nadelstiche. In zwei Orten, die wir durchfuhren, bekamen wir keine Menschenseele zu sehen. Auch ansonsten waren wir fast alleine unterwegs. Bei der Abfahrt bewegten wir uns fast parallel zur Aufstiegsroute und hatten somit linker Hand wieder das Ammelngebirge und rechts kahle und vegetationslose Hänge.


Auf der Rückseite des Ammelngebirges.

In der Kasbah Tizourgane, die hoch über dem Tal auf über 1200 m liegt, nahmen wir uns ein Zimmer und beendeten den Arbeitstag.


Dieses auf einem Hügel erbaute Dorf wurde im 13. Jahrhundert ursprünglich als Getreidespeicher erbaut. Es diente aber in den kriegerischen Auseinandersetzungen als Zufluchtsstätte für die Dorfbewohner aus der Ebene. Seit 2010 wird ein Teil als Gästehaus genutzt.


Aufenthaltsraum und Speisesaal in der Kasbah Tizourgane.


21.11.2017 Kasbah Tizourgane – Agadir 100,9 km und 561 Hm

Gegen 8 Uhr brachen wir von unserer außergewöhnlichen Herberge auf und um warm zu werden ging es gleich mal 100 Höhenmeter bergauf.


Die Suppe als Vorspeise nimmt man mit einem Holzlöffel zu sich.

Dann bogen wir auf eine Nebenstraße ab, die uns Ritchie empfohlen hatte. Steil führte das schmale Sträßchen in Kehren hinunter in eine Schlucht. Genauso steil wie es hinunter ging war der Anstieg auf der anderen Seite. So erging es uns mehrfach und wir mussten mächtig in die Pedale treten, um die bis zu 12% steilen Anstiege zu erklimmen. Die Landschaft war wunderschön und abwechslungsreich. Allerdings bekamen wir auf der gesamten Strecke von ca. 30 km bis zum Ahl Souss Stausee gerade mal 1 Auto und 5 Personen sowie Esel, Schafe und Ziegen zu sehen.


Zunächst folgte jeder Abfahrt ein steiler Aufstieg.


Die Landschaft veränderte sich wieder und die Berge waren nicht mehr so schroff.


Mühsame Feldarbeit auf kleinen Terrassenfeldern.


Ahl Souss Stausee

Auf der nun folgenden Hauptstraße kamen wir deutlich flotter vorwärts, da uns keine so steilen Anstiege mehr ausbremsten. Hinter Ait Baha legten wir noch eine Mittagspause an einer Tankstelle ein. Ab dort ging es dann tendenziell bergab. Der Gegenwind bremste uns zwar etwas aus, konnte uns aber nicht mehr aufhalten.


Wir lassen die Berge hinter uns und es geht an vielen Gewächshäusern vorbei nach Agadir am Atlantik.

30 km vor Agadir wurde der Verkehr immer heftiger und wir fuhren nur noch durch dicht besiedeltes Gebiet. Zwar hatten wir vielfach Radspuren oder Radwege, aber wie zu Hause auch, waren diese oft in schlechtem Zustand oder zugeparkt.

In Agadir kamen wir, wie schon bei unserer Radtour im Frühjahr, in der Hotel Fleurie unter. Hier buchten wir für 3 Tage und lassen unseren Radurlaub langsam ausklingen.


22.11.2017 Ruhetag in Agadir

Den heutigen Tag nutzten wir, um uns in Agadir umzuschauen. Agadir ist eine recht moderne Stadt und hat eigentlich mit Marokko nichts zu tun. Die Stadt ist voll auf den Tourismus eingestellt und bietet Hotelanlagen in allen Kategorien an. Es gibt einen viele Kilometer langen breiten Sandstrand, hinter dem sich die Hotelanlagen aufreihen. Die beigefügten Bilder zeigen einige Impressionen von der Stadt.


Mit einem Frühstück am Pool begann der Tag.

Vom Strand aus sind die Ruinen der alten Kasbah auf einem Hügel zu sehen. Die aus Steinen geformte Schrift zitiert den Wahlspruch „Gott, König, Vaterland“.


Moderne Gebäude in der Stadt.


Kontrast zur modernen Stadt – ein Müllsammler mit Eselgespann.


Früchte eines uns unbekannten Baumes.


Langer und breiter Sandstrand.


23.11.2017 Kleine Radtour in und um Agadir 21,3 km und 278 Hm

Per Rad ging es heute zunächst hinauf zur Ruine der alten Kasbah. Diese liegt auf einem ca. 200 m hohen Berg im Norden der Stadt und bietet eine prächtige Aussicht auf Agadir und das Umland.

Anschließend rollten wir wieder zurück und fuhren an der Strandpromenade entlang Richtung Süden. Viele luxuriöse Hotelanlagen mit herrlichen Gärten reihen sich am Strand entlang. Der Badeort hat die meisten Sonnenstunden und durch den Wind ein angenehmes Klima.

Morgen wechseln wir noch das Quartier und verbringen die letzte Nacht in der Nähe des Flughafens, bevor es am Samstag wieder nach Hause geht.

Marokkoreise 2017

13.03.2017 Anreise nach Hallbergmoos /Schwaig 39,2 km 101 Hm

Die Anreise nach Hallbergmoos erfolgte per Rad und Bahn.


14.03.2017 Flug nach Marrakesch 13,1 km 12 Hm

Mit dem Rad ging es bei 2°C von Schwaig zum Münchner Flughafen. Dort bereiteten wir unsere Räder und das Gepäck für den Flug vor.


Flug über die Alpen

Mit Transavia ging es dann in 3 ½ Stunden nach Marrakesch. Gepäck und Räder kamen komplett und unversehrt an.



Bei 18°C erreichten wir gegen 18:30 Uhr unsere Unterkunft in Marrakesch. Auf dem Weg zum Place Jemaa El Fna, wo wir zu Abend aßen, erhielten wir einen ersten Eindruck vom turbulenten Treiben in der Stadt.


15.03.2017 Erkundung von Marrakesch 13,3 km 19 Hm

Heute besuchten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt per Rad und zu Fuß. Einige Eindrücke könnt Ihr den beigefügten Bildern entnehmen.


Gartenanlage beim Königspalast


Minarett der Koutoubia-Moschee



Auf dem Djemaa el Fna, Platz der Gehängten. Hier treffen sich Schlangenbeschwörer, Gaukler, Musikanten und unzählige Stände laden zum Essen ein.


Im Souk von Marrakesch


16.03.2017 Marrakesch – Oulat M`Rabet 118,4 km 236 Hm

Um 8 Uhr starteten wir unsere 1. Etappe und erreichten nach 12 km den Stadtrand von Marrakesch. Danach wurde das Verkehrsaufkommen immer geringer, je mehr wir uns von der Stadt entfernten. Auf guter Straße kamen wir flott vorwärts und legten zur Mittagszeit nach 75 km eine Rast ein. Der Gegenwind wurde danach immer stärker und so kämpften wir uns mühsam weiter. In Sid el Mokhtar, das wir nach 101 km erreichten und wo wir eigentlich übernachten wollten, gab es leider keine Unterkunft. So kämpften wir uns noch weitere 17 Kilometer vorwärts und durften unser Zelt auf Nachfrage vor der Mauer eines Schulgeländes aufstellen. Wir kochten uns noch ein Nudelgericht und ließen den Tag gemütlich ausklingen.


Fahrt aus Marrakesch


Endlos lange Geraden


Wir sind nicht die Langsamsten


Die Schule ist aus und die Kinder begutachten unser Zelt



17.O3.2017 Oulat M`Rabet - Essauouira 60,2 km 217 Hm

Nach einer etwas unruhigen Nacht mit viel Hundegebell und zeitweiligem Straßenlärm bauten wir um 6:30 Uhr unser Zelt ab. Unmittelbar vor der Abfahrt bekamen wir vom Hausmeister noch Tee und Gebäck.

Bei frischen 7°C setzten wir unsere Fahrt Richtung Atlantik fort. Die zunächst noch eintönige Landschaft veränderte sich und es wurde grüner. Viele Arganbäume, aus denen das teure Arganöl gewonnen wird, prägten nun die Landschaft.


Aus den Nüssen des Arganbaumes wird das Arganöl gewonnen. Das Öl wird für Kosmetika und die gehobene Küche verwendet.


Kurz bevor wir Essaouira erreichten

Gegen 11 Uhr erreichten wir Essaouira, die als Stadt des Windes bezeichnet wird.

Den Nachmittag verbrachten wir mit der Besichtigung der Festung Mogador, die die Portugiesen 1506 errichtet hatten. Weiter ging es zum Fischereihafen, bevor wir in die Medina eintauchten.


Festung Mogador


Fischereihafen


Im Souk von Essaouira

 

18.03.2017 Essaouira – Imsouane 101 km 1178 Hm

Nach einem Frühstück auf der Hotelterrasse ging es um 7:40 Uhr zunächst an einem mehrere Kilometer langen Sandstrand aus Essaouira hinaus.


Ausblick von der Frühstücksterrasse


Radweg entlang der Sandstrände

Danach führte die Straße vom Atlantik weg und es mussten mehrere Hügel überwunden werden.


Ziegen klettern auf die Bäume

Nach der Mittagsrast folgten wir einer Nebenstraße, die einsam durch wenige Siedlungen verlief. In steilem Auf und Ab und mehrere Kilometer über eine grobe Schotterstrecke gelangten wir zu einer schmalen Panoramastrecke mit herrlichem Blick auf den Atlantik.


Schotterpiste


Essbare Kakteenfrüchte


Blick auf den Atlantik von der Panoramastraße

In Imsouane, einem bei Surfern beliebten Ort, stellten wir unser Zelt auf dem örtlichen Campingplatz auf. Mit einem deutschen Radler-Zeltnachbar gelangten wir auf Schleichwegen in den Ort und kauften Gemüse und Getränke für das Abendessen ein. Während des Essens begann es zu regnen und die Gewitterwolken ließen uns schnell ins Zelt flüchten.


Imsouane


19.03.2017 Imsouane – Agadir 93 km 1115 Hm

Nach einer fast schlaflosen Nacht, verursacht durch Regen und orkanartigem Sturm, bei dem wir nicht wussten, ob diesem unser Zelt standhalten würde, standen wir gerädert kurz nach 6 Uhr auf. 2 Stunden benötigten wir bis zur Abfahrt, da es immer wieder zu regnen begann, doch schließlich packten wir unser Zelt dreckig und nass ein und machten uns dann auf den Weiterweg. Bei leichtem Regen und starker Bewölkung musste gleich ein 4 Kilometer lange und zwischen 10% und 13% lange Steigung erkämpft werden.


Die ersten 400 Höhenmeter sind geschafft

Die restliche Strecke war geprägt von ständigem rauf und runter.


Die letzten 40 Kilometer ging es bei inzwischen sonnigem Wetter an der Küste entlang nach Agadir, einer recht modernen Stadt. Am 29.2.1960 vernichtete ein verheerendes Erdbeben, das nur 15 Sekunden dauerte, die Stadt. Dabei starben rund 15000 Menschen.


Agadir


Unser Hotel in Agadir


20.03.2017 Agadir – Taroudant 80,3 km 324 Hm

Nach einem ausgezeichneten Frühstück setzten unsere Reise mit dem Ziel Taroudant fort. Am Vorabend hatten wir uns entschieden, auf der ursprünglich geplanten Route weiter zu fahren (rote Linie). Nach ca. 10 km erreichten wir den Stadtrand von Agadir und fuhren auf der Radspur der Schnellstraße Richtung Osten.


Als unsere Straße von der Schnellstraße abzweigte wurde der Straßenbelag immer schlechter. Der grobe Asphalt war aufgebrochen und viele Löcher erforderte hohe Aufmerksamkeit und erschwerten das Vorwärtskommen. Die flache Landschaft war eher langweilig. Für Abwechslung sorgten die Zitrusplantagen, die angenehme Düfte verströmten.


Um 14 Uhr fanden wir im Zentrum von Taroudant ein einfaches Hotel. Nach dem Duschen setzten wir uns in ein Restaurant wo wir ausgezeichnet verköstigt wurden. Danach besichtigten wir noch die quirlige Stadt mit ihrer riesigen Befestigungsanlage.


Taroudant ist erreicht

 

21.03.2017 Taroudant – Taliouine 122,4 km 1126 Hm

Bei kühlen 14°C und wolkenlosem Himmel verließen wir Taroudant (326 m).



In gleichmäßiger und sehr angenehmer Steigung - dafür mit Gegenwind - brachten wir die ersten 53 km hinter uns. Hier bogen wir von der Strecke nach Marrakesch in östlicher Richtung ab. Wieder konnten wir den Duft der Zitrusbäume genießen.



Die gesamte Strecke befindet sich in einem Tal zwischen dem Antiatlas im Süden und dem Hohen Atlas im Norden. Weiter führte die wenig besiedelte Strecke in leichter Steigung bergan. Nur 2 größere Orte lagen am Weg, wo wir jeweils eine Rast einlegten.


Marokkanischer Minztee (Berberwhiskey)


Ausgetrocknetes Flussbett


Nach einer langen Baustelle erreichten wir unseren geplanten Zielort aber das einzige Hotel am Ort hatte geschlossen. So kämpften wir uns über die nächste Baustelle und weitere Höhenmeter vorwärts bis wir schließlich in einer Auberge in Talwine unterkamen.


22.03.2017 Taliouine – Taznakht 82,5 km 1042 Hm

Wieder schien die Sonne von einem strahlend blauen Himmel und bei angenehmen Temperaturen ging es auf die 1843 m hohe Passhöhe.


Ausblick am Morgen von unserer Unterkunft


Mandelbaumblüte

Die Steigungen waren gut zu bewältigen. In dieser Höhe wurden noch Aprikosen und Safran angebaut. Ein angenehmer Rückenwind erleichtere uns das Vorwärtskommen. Es wurde immer wüstenhafter und nur wenige Oasensiedlungen lagen auf dem kargen Hochplateau. Nur selten waren Hirten mit ihren Ziegen und Schafen zu sehen.



Die letzten 34 Kilometer bei leichtem Gefälle und Rückenwind waren ein Genuss und nach einer guten Stunde erreichten wir unser Tagesziel. In einem einfachen Hotel fanden wir Unterkunft und konnten in Gesellschaft eines Hamburger Radlerpaares einen netten Abend bei einer guten Tajine verbringen.


23.03.2017 Taznakht – Quarzazate 88,5 km 847 Hm

Der Morgen begrüßte uns mit einem heftigen Gegenwind von einem blauen Himmel.

Mühsam kämpften wir uns auf den 1691 m hohen Pass.



Auch danach blieb uns der kräftige Gegenwind erhalten und selbst bergab kamen wir nur mit zusätzlichem Treten in die Pedale vorwärts. Nur 2 Orte durchfuhren wir auf der sonst einsamen Wüstenstrecke. Abwechslung boten die verschiedenen Felsformationen und die vielfarbigen Gesteine der Landschaft.



Am Nachmittag nahm der Sturm weiter zu und wir kamen nur noch mit größtem Kraftaufwand vorwärts. Der aufgewirbelte Sand wirkte wie ein Sandstrahlgerät und schmerzte an allen unbedeckten Stellen des Körpers. Ab und an stiegen wir vom Rad und schoben dieses, um nicht von der Straße abzukommen oder in den Verkehr geweht zu werden.


Oranartiger Sturm

Auf den letzten ca. 20 km hatten wir nach einer Richtungsänderung noch Rückenwind. Nach dieser Quälerei erreichten wir unseren Zielort und waren froh, den Höllenritt gesund überstanden zu haben.


Ankunft in Quarzazate


24.03.2017 Ruhetag

Zur Erholung gab es heute einen Ruhetag. Diesen hatten wir uns auch redlich verdient. Gestern hatten wir wegen des Sturmes auf eine Besichtigung des Lehmdorfes Ait Ben Haddou verzichtet. Dieses liegt am Fuße des Hohen Atlas. So nahmen wir heute ein Taxi und ließen uns nach Ait Ben Haddou fahren. Auch heute wehte noch ein starker Wind.
Die befestigte Berbersiedlung am Ufer des Asif Mellah ist beeindruckend. Viele historische Filme wurden dort schon abgedreht. Das Stampflehmdorf aus dem 11. Jh. lag an der legendären Karawanenstraße zwischen Marrakesch und Timbuktu.



Später besichtigten wir noch die Kasbah Taourirt in Quarzazate. In den total verschachtelten Räumen auf verschiedenen Ebenen wohnten früher Großfamilien.

 

25.03.2017 Quarzazate – Ait Sedrate 100,2 km 849 Hm

Bei 12°C und einem böigen und kalten Gegenwind begannen wir die heutige Etappe auf der Straße der Kasbahs. Bis zur Mittagszeit konnten wir gerade mal 40 Kilometer mühsam hinter uns bringen.


Mehrere Seen befinden sich nahe bei Quarzazate


So summieren sich die Höhenmeter


Kasbah

In Wellen verlief die Strecke vielfach durch eine öde Steinwüste. Für etwas Abwechslung sorgte das Zusammentreffen mit einem französischen Radlerpaar mit ihrem Tandem, das sich seit Monaten auf Tour befindet.


Weidende Dromedare

Die zwar nicht sehr langen und auch nicht steilen Anstiege erforderten wegen des Gegenwindes wieder all unsere Kräfte. Zum Glück ließ der Wind am Nachmittag etwas nach und auf den letzten 20 Kilometern wurde es auch wieder wesentlich interessanter.


Interessante Felsformationen

Eine Oasensiedlung reihte sich an die nächste und fast in jedem Ort gab es eine Kasbah zu bestaunen. Hier werden im ganzen Gebiet Rosen zur Parfumherstellung angebaut. Nach 100 km beendeten wir an einer Raststätte mit einem Hotel unsere Fahrt.


Kasbah


26.03.2017 Ait Sedrate - M`Semrir 74,5 km 1176 Hm

Unser Frühstück ließ heute lange auf sich warten. Vielleicht lag es ja an der Umstellung auf die Sommerzeit, denn das Personal war noch recht verschlafen. Bei kalten 10°C radelten wir zunächst weiter durch die Oasenlandschaft. In Boumaine Dades folgten wir der Straße in Richtung Dadesschlucht.


Boumaine Dades

In ständigem Auf und Ab ging es die ersten ca. 20 Kilometer bis zum Schluchtbeginn durch eine sich ständig verändernde Landschaft.

Bei der ersten Verengung der Schlucht führten einige Serpentinen steil hinauf zu einem Hotel mit traumhafter Aussicht.


Eine kurze aber bis 13% steile Serpentinenstrecke

Die Route blieb auch weiterhin sehr abwechslungsreich und schließlich erreichten wir nach einigen weiteren Serpentinen den Pass auf 2038 m.


Engstelle in der Dadesschlucht


Tief unter uns die Dadesschleife

Von hier waren es nur noch 7 km bis zu unserer Unterkunft auf 1947 m. In der Maison d`Hote fanden wir ein schönes Domizil mit freundlichen Gastgebern, die uns auch gut verpflegten.

 

27.03.2017 M`Semrir – Pass 2623 m – Tamtattouchte 45,6 km 780 Hm

Nach einem guten Frühstück und mit Reiseproviant versehen verließen wir die gut geführte Unterkunft bei 5°C.

Nach 3 Kilometern ging es ab zu unserer Piste nach Tamtattouchte. Sehr viel Sand, Geröll, loser und tiefer Schotter sowie grobe Felsstücke machten es uns mit unserem schweren Gepäck meist unmöglich, die Piste zu befahren.


Am Beginn ist die Piste noch gut zu befahren


Immer öfter müssen wir schieben


Dem Hirten überließen wir einen Teil unseres Brotes


Steine, nichts als Steine

So schoben wir die nicht sehr steile Strecke die meiste Zeit bis zur Passhöhe, die wir nach 18 km erreichten. Ein Hirte mit seinen Tragtieren sowie 3 Allradautos und einige Enduro Motorräder waren die Einzigen, die uns bis zum Pass begegneten.


Endlich ist der Tizi-n-Tirherhouzine mit 2623 m erreicht


Der erste Teil der Abfahrt von der Passhöhe aus

Die Abfahrt machte von der Passhöhe aus einen ganz ordentlichen Eindruck doch leider ließ auch hier die Qualität der Piste bald nach.


Schwer zu befahren für Tourenradler

So nahm auch die Abfahrt noch viel Zeit in Anspruch und kostete uns viel Kraft. Nach 9 Stunden erreichten wir unser Tagesziel, wo wir schon erwartet wurden. Die Piste ist derzeit in einem Zustand, der es Reiseradlern extrem schwer macht, sie zu befahren. Bei der Abfahrt begegneten uns noch einige Mountainbiker, die sich auch ohne Gepäck abmühten. Mit einem hervorragenden Abendessen ließen wir den Abend in der schönen Unterkunft ausklingen.


Unsere Unterkunft in Tamtattouchte

 

28.03.2017 Tamatattouche – Tinejdad 88,2 km 207 Hm

Ein Frühstück auf der Terrasse bei herrlichem Sonnenschein aber noch kühlen Temperaturen auf immer noch 1947 m machte gute Laune für den kommenden Tag. Leider hat ein Tacho seinen Geist aufgegeben. Das Gerüttel vom Vortag war ihm anscheinend zu viel. Trotz neuer Batterie ließ er sich nicht mehr wiederbeleben. Durch die imposante Todraschlucht verlief unsere Weiterfahrt.


Andrang im Klettergarten

In den grandiosen Felswänden waren Kletterer in verschiedenen Routen unterwegs. Immer wieder hielten wir an, um Fotos von dieser faszinierenden Landschaft zu machen.



Danach ging es weiter nach Tineghir, wo wir eine Mittagsrast einlegten. Unser Routenplaner schickte uns hier zunächst durch den Souk und anschließend mitten durch die Oase. Es dauerte eine Stunde, bis wir mit Schieben und Tragen wieder auf eine befestigte Straße gelangten.


Bachüberquerung auf einem wackligen und schmalen Brett


Quer durch die Oase

Danach ging es trotz Gegenwind in flotter Fahrt über das etwa 1000 m hoch gelegene Plateau nach Tinejdad. Hier fanden wir eine tolle Unterkunft mit prima Küche in einer ehemaligen Kasbah.


Unser bisher schönstes Schlafzimmer


29.03.2017 Tinejdad – Rissani – Merzouga 115,1 km 115 Hm

Nach einer total ruhigen und erholsamen Nacht in der schönen Kasbah machten wir uns nach dem Frühstück auf und nahmen die Strecke Richtung Sahara in Angriff. Der Straßenbelag war sehr rau und teilweise beschädigt. Trotzdem kamen wir auf der flachen und verkehrsarmen Wüstenstrecke flott vorwärts.



Einige Oasen und Straßendörfer, die wenig Abwechslung boten, lagen an der Strecke, an der immer mehr Sand zu sehen war.


Die Schulkinder fahren immer nebeneinander


Viehtransporter


Gegenverkehr



In Erfoud bogen wir Richtung Rissani ab und erreichten den Ort um 16:30 Uhr. Wir schauten uns dort gerade nach einem Hotel um, als uns ein deutsch sprechender Marokkaner zu sich einlud. Da Rissani kein schöner Ort war, bot er uns an, uns die 35 Kilometer nach Merzouga zu fahren, da dieser Ort direkt an den Dünen der Sahara liegt. Dort besitzt er ein Guesthouse, in dem wir die nächsten 2 Nächte verbringen. Das Haus ist neu und sehr gemütlich eingerichtet. Von der Dachterrasse aus bietet sich ein einmalig schöner Blick auf die Sanddünen der Sahara.


Die Sanddünen von der Dachterrasse aus


30.03.2017 Ruhe- und Ausflugstag

Nach dem Frühstück in unserem geschmackvoll eingerichteten Guesthouse wurden wir um 10 Uhr von Mohamed, unserem Fahrer, zu einer Rundtour um die Sanddünen abgeholt.

Bei dieser 5 stündigen Tour bekamen wir viele interessante Einblicke über das Leben der Nomaden und die Geologie der Gegend vermittelt. Seit 3 Jahren hat es hier nicht mehr geregnet und die Seen sind alle vertrocknet. Die Temperaturen lagen heute am Mittag bei 31°C auf einer Höhe von ca. 700 m.

Die algerische Grenze ist hier nur noch wenige Kilometer entfernt, während es bis zum nächsten offiziellen Grenzübergang rund 600 Kilometer sind.


Start zur Rundfahrt


Schwerstarbeit an einer Mineralienmine


Versteinerter Fisch


Fata Morgana


Besuch bei den Nomaden


Teepause im Nomadenzelt mit Mohamed

Nach einer etwas längeren Mittagspause brachen wir gegen Abend noch zu einem Kameltrecking in die Sanddünen zum Sonnenuntergang auf.

Zum Finale dieses Ruhetages gab es in unserem Guesthouse noch ein Menü mit einer erstklassigen Tajine, die den gelungenen Tag abrundete.

 

31.03.2017 Merzouga – Meski 100,4 km 524 Hm

Gegen 9 Uhr verließen wir das Guesthouse Maison Merzouga und fuhren auf der neuen Straße, die noch in keiner Karte vermerkt ist, nach Erfoud zurück. Im Morgenlicht waren noch lange Zeit die Sanddünen zu sehen.



Im schwarzen Vulkangestein wurde überall nach Fossilien gesucht, die auch an der Straße verkauft wurden.



Unsere Route führte dann an der viele Kilometer langen Palmenoase Ziz entlang.



Nach 100 Kilometern fanden wir einen Campingplatz (ca. 1000 m hoch), auf dem wir die einzigen Gäste waren. Im Land der Berber, in dem wir uns seit einiger Zeit befinden, fällt zunächst die dunklere Hautfarbe auf. Kommt man mit ihnen ins Gespräch, so legen sie Wert darauf als Berber und nicht als Araber angesehen zu werden. Sie sind zumindest im ländlichen Bereich meist traditionell bekleidet. Auch treffen wir häufig auf Leute, die etwas deutsch sprechen, weil sie eine Zeit lang in Deutschland gearbeitet haben oder in der Tourismusbranche tätig sind.


01.04.2017 Meski – Er-Rich 85,3 km 783 Hm

Bei kühlen 10°C packten wir unser Zelt und unser Gerümpel zusammen und radelten ohne Frühstück nach Errachidia.


Barrage Hassan Addakhil Stausee hinter Errachidia

Da wir Errachidia nur streiften kamen wir an keinem offenen Cafe oder Restaurant vorbei. So mussten ein paar Kekse mit Wasser am Straßenrand für die nächsten 57 Kilometer reichen.

Wir merkten, dass wir uns zwischenzeitlich im Mittleren Atlas befinden, da unsere Strecke deutlich bergiger wurde. Wie schon erwähnt fiel das Frühstück mit der Mittagspause zusammen.


Mittagspause in einer Kasbah

Landschaftlich war es auch heute wieder sehr abwechslungsreich. Auf den letzten 30 Kilometern bis Er-Rich folgte die Straße dem Verlauf des Qued Ziz. An seinen Ufern entstanden fruchtbare Landschaften mit grünen Dattelpalmen und kleinen Lehmdörfern.


Unterwegs im Mittleren Atlas


Oase Ziz


Meist war es heute bewölkt bei angenehmen Temperaturen


Frauen auf dem Rückweg von der Feldarbeit.

Gegen 16 Uhr erreichten Er-Rich auf 1320 m gelegen und kamen in einem einfachen Hotel für 15,-- € (Doppelzimmer mit Dusche und WC) unter. Später streiften wir noch durch den Souk und deckten uns noch mit Orangen und Nüssen ein.


02.04.2017 Er-Rich – Midelt 77,8 km 761 Hm


Abfahrt von Er-Rich

Auf verkehrsreicher Straße mit oft schlechtem Fahrbahnrand leitete uns unsere Route durch den Südosten Marokkos. Immer leicht ansteigend zwischen zwei Hügelketten ging es bergauf.

Durch wenige Oasendörfer, in den die Obstbäume zu blühen beginnen, kamen wir noch gut vorwärts. Die Auffahrt zum 1907 m hohen Pass war gut zu fahren, da die Steigung nie über 8% anstieg. Lediglich auf den letzten 3 km blies uns ein heftiger Wind entgegen.


Es steigt zwar nur leicht bis zur Passhöhe, aber der heftig einsetzende Gegenwind macht uns schwer zu schaffen.

Bei der Abfahrt ließ der Gegenwind nicht nach und wir mussten wieder einmal höllisch aufpassen, um nicht in den Gegenverkehr zu geraten oder von der Straße geweht zu werden. So waren wir auf den letzten 25 km auf dem Hochplateau schutzlos dem Wind ausgesetzt.


Schutzlos sind wir auf dem Hochplateau dem Wind ausgesetzt.

Mit Mühe erreichten wir das Städtchen Midelt auf 1480 Meter. Wir fanden eine super Unterkunft im Riad Villa Midelt. Das typisch marokkanische Guesthouse mit nettem Service und erstklassischem Essen entschädigte für die Strapazen der Tour.


Unser großzügiges Zimmer


Der Gastraum


03.04.2017 Midelt – Boulemane 117,2 km 929 Hm

Nach einem Frühstück, das keine Wünsch offen ließ, starteten wir zur neuen Etappe. Der Verkehr und die schlechten Straßenränder setzten uns wieder zu.


Entgegenkommende Reiseradler


Letzte Einkaufsmöglichkeit

Nach 41 km verließen wir daher die ursprünglich geplante Strecke und bogen auf eine Nebenstrecke ab. Hier waren wir fast alleine unterwegs. Allerdings war auch die Versorgungsmöglichkeit gleich null. Rund 50 Kilometer zog sich die Strecke auf einer Höhe von ca. 1600 m an einer Hügelkette entlang, die keine Abwechslung bot.


Erst am Ende der Passauffahrt wurde es landschaftlich wieder interessanter. Nach ca. 100 km war die Passhöhe mit 1931 m erreicht und es folgte eine flotte und sehr schöne Abfahrt.

Diese führte durch eine schluchtartige Gegend und nach weiteren 10 km war Boulemane erreicht. Leider fanden wir hier keine Unterkunft und unter Mithilfe von Einheimischen wurde uns die Gite dÈtape im 7 km entfernten Vorort empfohlen. In der einfachen Wanderunterkunft bekamen wir Halbpension für 20,-- € pro Person.


04.04.2017 Boulemane – Fes 102,1 km 455 Hm

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht frühstückten wir gemeinsam mit der Familie in deren Küche

Dann machten wir uns wieder auf den Weg und fuhren den Pass weiter hinunter. Bei Traumwetter und Temperaturen von 10°C bis 25°C und immer grüner werdenden Landschaften mussten nochmals 300 Höhenmeter zum letzten Pass vor Fes überwunden werden.


Rückblick auf noch etwas verschneite Berge des Mittleren Atlas

Eine lange Abfahrt, auf der es ca. 1400 m gemütlich abwärts ging, führte durch viele Apfel- und Olivenplantagen nach Sefrou zur Mittagsrast.


Feldarbeit mit 2 Eseln und einem Holzpflug, Dahinter blühende Apfelbäume.


Wir fahren durch grüne Wälder

Nach wie vor herrschte kaum Verkehr, bis wir Fes, die alte Königsstadt auf 350 m erreichten. Ein Hotel in unmittelbarer Nähe zur Medina war schnell gefunden und es blieb uns noch ausreichend Zeit, um die riesige Medina zu durchstreifen.


Einfahrt nach Fes mit über 1 Mio. Einwohnern


Bab Boujeloud, Eingangstor zur Medina

 

05.04.2017 Ruhetag in Fes

Der Tag begann mit einem gemütlichen Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hotels und einem herrlichen Blick auf Fes, der größten der vier Königsstädte Marokkos.

Danach machten wir uns auf, die größte Medina des Landes mit ihren lebendigen Souks und den vielen Moscheen zu besuchen (UNESCO Weltkuturerbe). Ein Labyrinth von Gassen durchzieht die Medina. Besonders interessant war ein Besuch des Gerberviertels. Hier werden Häute von Schafen, Kühen, Ziegen und Kamelen nach traditionellen Methoden zu Leder verarbeitet.

Der Besuch der Medina war durchaus angenehm, da die Händler überhaupt nicht aufdringlich waren. In den Souks reiht sich Laden an Laden mit einem äußerst vielfältigen Angebot.


Belieferung der Läden mit Tragtieren, Trägern und Karren


Moschee, die nur von Muslimen besucht werden darf


06.04.2017 Fes – Meknes 61,8 km 425 Hm

Ein kräftiger Rückenwind machte das Radeln heute sehr angenehm. Ohne großen Kraftaufwand waren auch die Anstiege leicht zu fahren. Die grüne Landschaft mit vielen Feldern, Oliven- und Orangenplantagen begeisterte uns.


Fahrt aus Fes mit einer riesigen Stadtmauer


Orangenverkäufer am Straßenrand. 1 Kilo für 0,40 €

Schon um 12:30 Uhr erreichten wir unsere wunderschöne Unterkunft im Riad Ritaj in Meknes.


Riat Ritaj im maurischen Stil erbaut

Meknes ist eine von vier Königsstädten und liegt im Norden Makokkos auf etwa 550 m Höhe am Fuße des Mittleren Atlasgebirges. Die gesamte Altstadt von Meknes zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Nach Bezug unseres Zimmers im Riad machten wir noch Erkundungsgänge durch die Medina und zur Palastanlage.


Tajinegefäße aus Ton


Bäcker bei der Arbeit. Das Brot schmeckt uns außerordentlich gut.


07.04.2017 Ruhetag in Meknes

Die im 10. Jh. von den Berbern gegründete Stadt wird heute überwiegend von arabischen Stämmen bewohnt. Mit einem Führer machten wir uns auf und besichtigten die markantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Da auch heute wieder ein starker Wind mit Sturmböen durch die Stadt fegte, waren wir froh, nicht mit den Rädern unterwegs sein zu müssen.


Auf dem großen Place el-Hedim treffen sich am Abend Einheimische und Touristen.


Henna-Tattoos


Eine einst 40 km lange, gewaltige Stadtmauer umgibt die Stadt


Bab el-Mansour bildete einst den prächtigen Eingang zur königlichen Palastanlage.


Trinkwasserstelle


Verschlungene Gassen in der Medina


Bab el-Bardaine mit einer von vielen Moscheen

 

08.04.2017 Meknes – Moulay Idriss 26,7 km 447 Hm

Eine kurze Etappe führte uns heute nach Moulay Idriss. Die Landschaft erinnerte uns an Andalusien. Getreidefelder und Olivenhänge, dazu an den Berghängen kleine Orte, sorgten für ein schönes Gesamtbild.

Bei unserer Ankunft in Moulay Idriss wurden wir schon erwartet, denn der Weg zu unserer Unterkunft führte über steile Treppen. Wir ließen Räder und Gepäck im Haus und nahmen uns ein Taxi, das uns nach Volubilis, das uns zur schönsten römischen Ausgrabungsstätte Marokkos brachte. Das UNESCO-Weltkulturerbe ist auf einer 40 Hektar großen Fläche in herrlicher Umgebung gelegen. Wundervolle antike Mosaiken sind bis heute hier zu bestaunen.

Danach ging es wieder zurück nach Moulay Idriss. Die heiligste Stadt und größte Pilgerstätte Marokkos liegt auf mehreren Berghängen verteilt. Idriss I, der Begründer der ersten arabischen Herrscherdynastie auf marokkanischem Boden, wurde hier bestattet. Die Grabstätte von Idriss I. ist der wichtigste Wallfahrtsort Marokkos.

Auch sonst bietet die Stadt, die auf mehreren Hügeln verteilt liegt, mit ihren engen, steilen und verwinkelten Gassen und Treppenwegen wunderschöne Ausblicke.


09.04.2017 Moulay Idriss – Ouezzana 101,2 km 896 Hm

Auf abwechslungsreicher Strecke mit sehr welligem Terrain, das sich zwischen 500 m und 40 m bewegte, ging es weiter Richtung Norden.

Die Landschaft veränderte sich stetig und wir erfreuten uns an den Grünschattierungen der Felder und Wälder. Erstmals stieg das Thermometer heute auf über 30°C und daher waren mehrere Trinkpausen nötig. Überall wurde auf den Feldern gearbeitet und die Esel, die man hier überall als Tragtiere nutzt, schleppten schwere Wasserkanister von den Brunnen nach Hause.


Wie ein Band schlängelt sich die Straße durch das Gelände


Am Rande des Rif Gebirges


Kilometerlange Allee mit mächtigen Bäumen

In Ouezzana kamen wir in einem sehr einfachen Hotel für 10,00 € unter. Am Abend konnten wir von unserem Balkon aus dem quirligen Treiben zusehen.


Ausblick vom Balkon unseres Hotels


10.04.2017 Ouezzana – Chefchaouen 71 km 1114 Hm

Heute stand die nächste Bergetappe durch das Rif-Gebirge an. Es ging von einem Tal ins nächste, wobei die zunächst gewonnenen Höhenmeter gleich wieder zunichte gemacht wurden. Außerdem hatten wir wieder mit extremem Gegenwind zu kämpfen und egal, in welche Richtung wir auch fuhren, er blieb uns immer erhalten. Mühsam, vor allem wegen des Windes, meisterten wir die vielen Höhenmeter, wobei immer wieder einmal Schieben angesagt war.


Geschlachtet wird am Straßenrand

In Chefchaouen angelangt, gelang es uns nur mit Hilfe von Einheimischen, das am Vortag gebuchte Appartement zu finden. Es befand sich mitten in der Medina und war nur über einen steilen Treppenaufgang erreichbar.

Die verbliebene Zeit nutzten wir noch, um einen kleinen Rundgang durch die Medina zu unternehmen, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen.


Chefchaouen, die schönste Stadt im Rif.


11.04.2017 Ruhetag in Chefchaouen

In reizvoller Berglandschaft liegt die schönste Stadt Marokkos, die wir bisher besucht haben.


Blick von der Stadtmauer auf Chefchaouen mit der Kasbah


Einer von zahllosen Treppenwegen


Place Mohammed


Kasbah des Moulay Ismail aus dem 17. Jh.

Nach dem Fall von Granada (Spanien) siedelten sich hier im 15. Jh. muslimische Flüchtlinge an. Die gut erhaltene Medina (Altstadt) mit ihren verwinkelten Gassen und Treppenaufgängen ist ein Kleinod unter den andalusisch- arabischen Städten Nordmarokkos.


Frauen beim Wäsche waschen


Chefchaouen


Grande Moschee

 

12.04.2017 Chefchaouen – Tetouan 64 km 548 Hm

Zunächst schoben wir unsere Räder den steilen Treppenweg hinunter. Dann ging es durch die Medina, bis wir zur Straße gelangten. Auf ihr folgte eine lange und rasante Abfahrt hinunter ins Nebelmeer auf eine Höhe von 270 m.

Nach gut 20 Kilometer ging es wieder aufwärts. Vorbei an 2 Stauseen erreichten wir wieder eine Höhe von 655 m. Da wir uns auf der Hauptroute Richtung Mittelmeer bewegten, herrschte viel Verkehr auf der engen Straße. In einem der Dörfer, die wir durchfuhren, war Markttag und wir konnten einige Personen in ihrer typischen Landestracht sehen.

Der Rest der Strecke nach Tetouan ging überwiegend bergab. Allerdings bremsten uns einige Baustellen und ein böiger Gegenwind auf den letzten 15 km aus. Trotzdem erreichten wir gegen 13:30 Uhr unser Hotel und hatten daher noch ausreichend Zeit, uns die wunderschöne Stadt anzuschauen. Das einst berüchtigte Seeräubernest liegt malerisch an den Berghängen und hat sich zwischenzeitlich als Provinzhauptstadt mit ca. 500000 Ew. prächtig entwickelt. Die Stadt besitzt spanisch- maurischen Charakter und die Mauern umgebende Medina gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Tetouan wird auch die weiße Stadt genannt


Prachtvolle Gebäude im spanischen Charakter

Unterwegs wurde uns mehrmals an der Straße Hasch angeboten was wir natürlich abgelehnt haben. Nach wie vor ist Marokko der weltweit größte Haschisch-Exporteur.


13.04.2017 Tetouan – Tanger 60,6 km 954 Hm

Anders als erwartet verlief der heutige Tag. Nach wenigen km auf der Hauptstraße zweigten wir auf eine Nebenstrecke, die unser Routenplaner vorschlug, ab. Zunächst herrschte auf der engen Straße noch viel LKW-Verkehr, der aber mehr und mehr nachließ. Dafür wurde die Straße immer schlechter und steiler.


Tiermarkt in einem Dorf


Tradition und Neuzeit treffen sich

Von Ort zu Ort ging es in stetem Auf und Ab mit Steigungen zwischen 10% und 24%. Es wurde fast kein Hügel in den Ausläufern des Rif-Gebirges ausgelassen. So kamen wir nur sehr langsam vorwärts, da wir häufig schieben mussten.

Anschließend verlangte eine ca. 10 km lange üble Schotterpiste höchste Aufmerksamkeit.

Die letzten Kilometer nach Tanger ging es wieder auf der Hauptstraße weiter. Zum Glück fanden wir unser vorgebuchtes Hotel, das inmitten der Medina lag, problemlos.
Mit Tanger (715000 Ew.), wo das Mittelmeer und der Atlantik zusammentreffen, haben wir den nördlichsten Punkt unserer Marokkoreise erreicht.


Abends macht sich die Bevölkerung auf und besucht die zentralen Plätze.


14.04.2017 Tanger – Larache 87,7 km 522 Hm

Bei angenehmen 17°C starteten wir zu unserer Weiterreise von der Hafenmetropole Tanger zur Atlantikküste. Nach 15 km hatten wir die Stadt hinter uns gelassen und fuhren auf der Landstraße mit meist gutem Seitenstreifen mit Sicht auf den Atlantik.

In Asilah, einer netten kleinen Hafenstadt mit portugisischer Festung, machten wir Mittagsrast.

Danach verlief die Strecke mehr im Landesinneren mit einer Steigung auf 200 m.

In Larache beendeten wir die heutige Tour und sahen uns noch in der mittelalterlichen Medina mit einer Festungsanlage um.


Larache (115000 Ew.)


Zum Abendessen gab es eine leckere Fischplatte


15.04.2017 Larache – Kenitra 126,4 km 518 Hm


Der Rezeptionist schläft noch, als wir das Hotel verlassen.

Nachdem wir Larache hinter uns gelassen hatten, ging es auf der Küstenstraße weiter. In dieser Region wird intensiv Landwirtschaft betrieben. Zuerst wurde auf riesigen Feldern Kartoffeln geerntet. Meist waren es Frauen, die mit bloßen Händen die Kartoffeln aus der Erde holten.


Kisten für die Kartoffelernte

Später folgten Getreidefelder, die teilweise schon abgeerntet waren und verschiedenen Gemüsesorten wie Bohnen, Kohl und Zwiebeln schlossen sich an. Große Erdbeer- und Bananenplantagen reifen unter Folien.


Erdbeeren und Bananen reifen unter Folien


Gegenverkehr

Nach 60 km hatte die bis dahin gute Straße ein Ende. Kleine trostlose und vermüllte Orte durchfuhren wir. Freche Kinder, die uns immer wieder zum Anhalten zwingen wollten und mit Steinen warfen, ärgerten uns sehr. Im Slalom ging es über die miserable Piste, die tiefen Sand, Schotter, Schlaglöcher und Asphaltreste für uns bereithielt.


Die Straße wird immer schlechter


Sandverwehungen zwingen zum Schieben


Slalomkurs für Fortgeschrittene

Seit die Autobahn in unmittelbarer Nähe verläuft, wird diese Landstraße wohl nicht mehr gepflegt. Zum Glück wies die Strecke nur wenige Steigungen auf und ein leichter Rückenwind ließ uns trotz aller Widrigkeiten einigermaßen vorwärts kommen. Wenige Kilometer vor Kenitra durchfuhren wir noch die größten Korkeichenwälder Marokkos.


Korkeichen

Gegen 16 Uhr erreichten wir Kenitra, eine bedeutende Hafenstadt mit mehr als 400000 Ew.

 

16.04.2017 Kenitra – Rabat 42,1 km 111 Hm

Um 8 Uhr hatte es noch dichten Nebel, doch nach dem Frühstück lichtete er sich. Bei wie immer zunächst kühlen Temperaturen fuhren wir auf der Hauptstraße, welche wieder durch Korkeichenwälder verlief, nach Sale. Dieser Ort liegt an der Mündung des Qued Bou Regreg und ist die Schwesterstadt der gegenüberliegenden Hauptstadt Rabat (1,7 Mio. Ew.). In Sale besuchten wir noch die Medina und die Medersa Abou el Hassan, ein Kleinod merinidischer Baukunst.

Danach ging es auf separater Radspur über eine Brücke nach Rabat und an der Stadtmauer entlang zum Hafen.

Unser gebuchtes Apartment war schnell gefunden, doch wir waren völlig enttäuscht, als wir den total heruntergekommenen Häuserblock sahen. Unser Vermieter wurde angerufen und er zeigte uns die Wohnung und übergab uns die Schlüssel. Diese war sehr schön und geräumig und so nahm alles doch noch einen guten Ausgang.


Unser Häuserblock sieht von außen aus wie nach einem Bombenangriff.


Innen sauber, geräumig und gemütlich mit Küche, Bad, Wohn- und Schlafraum

Am Nachmittag machten wir uns zu Fuß auf und erkundeten den nördlichen Teil der Stadt mit der Kasbah, Medina, dem Souk und dem Hassanturm, einem Wahrzeichen Rabats.


Kasbah


Der halbfertige Hassanturm


Mausoleum von Mohammed V., dem Großvater des heutigen Königs Mohammed VI.


Die Große Moschee


17.04.2017 Ruhetag in Rabat

Den Ruhetag in Rabat nutzten wir zunächst, um uns weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt anzuschauen. Unter anderem wollten wir auch den Königspalast besichtigen. Leider war dies nicht möglich, da uns der Eintritt wegen fehlender Reisepässe (wir hatten nur Kopien dabei) verwehrt wurde. Bei angenehmen 24°C tagsüber herrschten sehr annehmbare Temperaturen. Insgesamt können wir bisher feststellen, dass wir, wenn man vom Wind absieht, ideales Radlwetter haben.


Eines von vielen großen Stadttoren


Beim Königspalast. Der Palast selbst darf nicht besichtigt werden.


Blick in eine Moschee. Leider haben nicht Muslime keinen Zutritt.


An der Prachtstraße Mohammed V. liegen alle wichtigen Ministerien


Am Strand von Rabat mit Blick auf die Medina


Zerklüftete Atlantikküste in Rabat


18.04.2017 Rabat – Casablanca 100,2 196 Hm

Bei 21°C und diesigem Wetter fuhren wir auf der Atlantikroute weiter. Nur gelegentlich war das Meer zu sehen.


Vorbei an der Sommerresidenz des Königs

Wir kamen flott voran und erreichten zur Mittagszeit die Hafenstadt Mohammedia. Die Industriestadt mit ihren 200000 Ew. wies sehr viele Baustellen auf. Durch den Hafen nahm der Schwerlastverkehr deutlich zu. Auf der Weiterfahrt nach Casablanca wurden wir auf einer ca. 10 km langen Baustelle völlig eingestaubt. Hier wird unheimlich viel gebaut. Es entstehen Häuser, Ferienanlagen, Straßen und Brücken.


Ganze Stadtviertel entstehen neu

Schon um 14 Uhr erreichten wir Casablanca, die mit 3,7 Mio. Ew. größte Stadt Marokkos.


Casablanca ist erreicht


Die Hassan II. Moschee in Casablanca

Wenige km später gelangten wir zu unserer Ferienwohnung, mit super Blick zum Meer, der Hassan II. Moschee und zum Leuchtturm.


Nur ein Teil unserer 85 qm großen Ferienwohnung


19.04.2017 Ruhetag in Casablanca

Wunderbar ausgeruht in unserer schönen Wohnung frühstückten wir noch gemütlich und machten uns dann auf, die Grande Mosquee Hassan II. zu besichtigen. Dies ist die einzige Moschee in Marokko, die auch von nicht Muslimen besucht werden darf. Hier finden mehr als 25000 Gläubige Platz, dazu nochmals 80000 auf dem Vorplatz. Das Minarett ragt 200 m in die Höhe und ist somit der höchste Sakralbau der Welt. Im Gebäude kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Unglaublich, dass dieser Prachtbau in nur 7 Jahren erstellt wurde. Er ist auch technisch ausgereift.


Die Hassan II. Moschee gehört zu den 5 größten Moscheen der Welt


Bietet Platz für 25000 Gläubige


Herrliche Stuckarbeiten


100 m langes Schiebedach aus Zedernholz, das innerhalb von 3 Minuten geöffnet bzw. geschlossen werden kann.

Anschließend erkundeten wir noch etwas die moderne Stadt. Leider waren einige Parks und Gärten wegen Renovierung geschlossen.


Zurück im Haus stand noch die Pflege unserer Fahrräder an, um sie für die letzten Etappen startklar zu machen.


Blick am Abend zur Hassan II. Moschee von unserer Unterkunft aus.


20.04.2017 Casablanca – El-Jadida 99,8 km 279 Hm

Als wir am Morgen von unserem Fenster aus die Palmen sahen, die sich im Wind beugten, war uns klar, es wird ein anstrengender Tag. So war es dann auch. Kräftiger Gegenwind vom ersten Meter an forderte nicht nur unsere Muskeln, sondern auch ein starker Wille war gefragt.
Zunächst ging es bei dichtem Verkehr aus Casablanca hinaus. Dieser ließ bald nach aber dafür wurde die Straße schlechter. Die ersten 40 km ging es fast nur durch bebautes Gebiet. Auch entstehen viele neue Ferienanlagen. Dann ging es durch ländliche Gebiete mit Getreide- und Gemüsefeldern.


Stroh wird abtransportiert


Käufer gesucht für die neu erstellten Resorts


Ein spanisches Pärchen auf Bambus-Fahrrädern unterwegs von Ghana nach Spanien.


Es gab nur wenig zu essen unterwegs. Dafür schluckten wir jede Menge Staub.


Das Kind bekam 2 Luftballons und wir durften sie dafür fotografieren.

In Azemmour legten wir eine weitere Rast ein.


Auch in Azemmour gibt es eine portugiesische Festungsanlage.

Die letzten 12 km legten wir auf einem ruhigen Nebensträßchen, direkt am Atlantik, zurück. Hier waren wir durch Büsche dem Wind nicht so ausgesetzt.

Gegen 16 Uhr erreichten wir El-Jadida, deren Medina von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer aus portugiesischer Zeit umgeben ist. Hier fanden wir Quartier in einem Riad, direkt neben der Stadtmauer mit schönem Blick auf den Hafen und das Meer.


Stadtmauer in El-Jadida

 

21.04.2017 Ruhetag in El-Jadida

Die Hafenstadt El-Jadida mit ihren rund 200000 Ew. hat einiges zu bieten.

Die Medina ist vollständig von einer begehbaren Stadtmauer mit 4 Bastionen aus portugiesischer Zeit umgeben.

Außerdem befindet sich hier eine Zisterne aus dem 16. Jh.

Interessant war auch der Fischereihafen mit dem Fischmarkt sowie einer kleinen Werft.


Hai


Ein neues Schiff wird gebaut


22.04.2017 El-Jadida – Ouaidia 81,4 km 298 Hm


Musik und Gesang wurden uns am Vorabend noch geboten.

Bei 22°C ging es heute um 9 Uhr weiter Richtung Süden. Auf den ersten 20 km herrschte noch lebhafter Verkehr, der sich aber nach dem Ölhafen beruhigte.


Ölhafen, ca. 20 km nach El-Jadida

Danach wurde der Blick auf Sanddünen und das Meer immer öfter möglich. Auf beiden Seiten der Straße wurden Getreide und Gemüse angebaut und man konnte den Landarbeitern bei der Ernte zusehen.


Wir bekamen 2 Karotten geschenkt

Später folgten über viele Kilometer Meerwasserbecken zur Salzgewinnung.

Erst nach ca. 60 km gab es bei einer Tankstelle die Möglichkeit, sich mit Getränken und wenigstens ein paar Keksen einzudecken.

Die restlichen abwechslungsreichen 20 Kilometer bis hinunter zur schön gelegenen Lagunenstadt Ouaidia waren bald geschafft.


Blick auf die schöne Lagunenstadt Ouidia

Der von uns angesteuerte Campingplatz bot leider nur Stellplätze für Womos an. Schnell war eine Alternative gefunden und wir kamen beim Tennispark in einem einfachen Zimmer unter.
Zum Abendessen kochten wir uns mal wieder Spaghetti mit Tomatensoße und sahen uns noch den lebhaften Lagunenort mit schönen Sand- und Felsbuchten an.


23.04.2017 Oualidia – Safi 67,6 km 529 Hm

Bei stark bewölktem Himmel starteten wir auf der ruhigen Küstenstraße, die auf einem langgezogenen Höhenrücken über dem Atlantik verlief. Es boten sich eindrucksvolle Ausblicke auf das Meer, die Sandbuchten und die Steilküste. In Wellen verlief die Strecke meist in einer Höhe von 70 – 140 Meter.


Wasserstelle; mit Eseln wird das Wasser weiter transportiert.


Eukalyptusbaum mit Früchten


Steilküste vor Safi

Nur an wenigen besiedelten Stellen kamen wir vorbei. Hirten mit großen Schafherden waren oft unsere Begleiter.
In Safi (400000 Ew.), der zweitgrößten Hafenstadt mit portugiesischen Festungsanlagen, übernachteten wir wieder in einem Riad mitten in der Altstadt.
Safi ist bekannt für seine Töpferwaren und im Töpferviertel kann man den Handwerkern bei ihrer Arbeit zuschauen.


Steilküste in Safi mit portugiesischen Wehranlage


Im Töpferviertel


Junge beim Bemalen einer Vase

 

24.04.2017 Safi – Youssoufia 82 km 435 Hm


Unser Riad (Stadthaus) in Safi. Die Wohnungen sind um einen Innenhof auf mehrere Etagen verteilt.

Bei 21°C verließen wir die Atlantikküste und setzten unsere Reise ins Landesinnere fort. Leider war es stark bewölkt und nur ganz selten ließ sich die Sonne blicken. An riesigen Getreidefeldern, die zum Teil gerade gedroschen wurden stieg unsere Route langsam höher bis auf 300 m Höhe.


Mit Esel- oder Pferdefuhrwerken wird alles Mögliche transportiert


Die Kornkammer von Marokko

In Youssoufia machten wir Schluss, da dies der einzige Ort auf der Strecke nach Marrakesch mit einem Hotel ist.


Park in Youssoufia


25.04.2017 Youssoufia – Marrakesch 110,2 km und 494 m

Bei wiederum bewölktem Himmel und kühlen 16°C starteten wir zur letzten Etappe unserer Marokkoreise. Zunächst ging es wieder entlang an endlos scheinenden Getreidefeldern.


Es wird wieder wüstenhafter


Tiertransporter mit 2 Etagen


Noch einmal konnten wir heute kräftig Staub schlucken


Langsam kommen wieder Berge in Sicht

Je weiter wir nach Süden kamen, desto wüstenhafter wurde es. Gegen Mittag setzte sich die Sonne immer mehr durch und die Temperaturen stiegen auf 28°C an. Bei einer Mittagsrast nach 60 Kilometern an einem Straßenimbiss trafen wir 2 deutsche Motorradfahrer und konnten uns etwas austauschen, da sie erst seit 2 Tagen in Marokko waren. Danach ging es auf guter Straße mit Seitenstreifen weiter nach Marrakesch.


Fast an jeder Ampel mussten wir anhalten, was recht nervig war.

Vorbei ging es am Djemaa el-Fna, dem zentralen Platz in Marrakesch, und von dort zum Arabian Riad, unserer Unterkunft. Hier verbringen wir die restliche Zeit bis zu unserem Rückflug am 29.04.17 und genießen den Rummel und dass wir nicht täglich unsere Taschen packen müssen.


Unser Schlafzimmer im Arabian Riad


27.04.2017 Ruhetag in Marrakesch

Nach einem gemütlichen Frühstück auf der Dachterrasse bei wolkenlosem Himmel und 21°C machten wir uns zu Fuß auf, um verschiedene Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Zunächst besuchten wir einige Parks, von denen wir aber enttäuscht waren, da sie überwiegend aus Olivenbäumen bestanden. Danach ging es zur Koutoubia-Moschee, dem Wahrzeichen von Marrakesch. Nach einem Abstecher durch die Medina gelangten wir nach gut 15 km Fußmarsch zurück zu unserer Unterkunft.


Im Menara-Park


Blütenpracht an einer der Prachtstraßen


Koutoubia Moschee


Djemaa el-Fna

 

27.04.2017 Ausflug in den Hohen Atlas

Nicht per Rad, sondern mit einem Kleinbus machten wir heute einen Ausflug ins Ourika-Tal im Hohen Atlas. Über ein schmales Bergsträßchen ging es langsam immer höher und es boten sich schöne Ausblicke.


Frauen knacken in einer Kooperative Argannüsse mit Steinen. Danach werden diese gemahlen und zu Argan Produkten verarbeitet.

In Sitti Fadma, einem Berber-Bergdorf auf ca. 1600 m Höhe, empfing uns ein Guide, der uns auf schmalen Pfaden hinauf zu mehreren Wasserfällen geleitete. Die wunderschöne Rundtour, bei der man über Felsen, Brücken und eine Leiter hinauf und wieder hinunter kraxeln musste, begeisterte uns.


Ausgangspunkt der Wanderung war Sitti Fadma


Einer von mehreren Wasserfällen


Tolle Gebirgslandschaft

Berberdorf


Rückkehr nach Sitti Fadma

Nach einem gemeinsamen Essen am Ourika-Fluss ging es wieder ins 65 km entfernte Marrakesch zurück.
Das Ourika-Tal ist bei den Einheimischen ein beliebtes Ausflugsziel, weil dort auch im Sommer angenehme Temperaturen herrschen. Daher gibt es in diesem Gebiet viele Hotels und Restaurants.
Am Abend schlenderten wir noch zum Djemaa el-Fna und beobachteten von der Dachterrasse eines Restaurants das Treiben auf dem Platz.


Buntes Treiben auf dem Platz der Gehenkten. Früher wurden hier die aufgespießten Köpfe der Verurteilten zur Schau gestellt.


Sonnenuntergang über Marrakesch


28.04.2017 Besichtigungstag in Marrakesch


Frühstück auf der Dachterrasse unseres Riads


Blick von der Dachterrasse zum Hohen Atlas


Tombeaux des Saadiens (Saadiergräber aus dem 16. Jh.)


Palais de la Bahia


Bemalte Decken aus Zedernholz


Palais el-Badi (Palast von 1578 – 1608)


29.04.2017 Marrakesch – Heimflug 19,8 km und 20 Hm

Heute standen noch verschiedene Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Mit den Rädern aber ohne Gepäck ging es in die Randbezirke der Stadt.


Enge auf Marrakeschs Straßen


Parkbesuch

Nach dem Mittagessen holten wir unser Gepäck und verabschiedeten uns von den netten Damen unseres Riads. Bei aufkommender Bewölkung ging es dann zum Flughafen, wo wir gerade noch rechtzeitig vor dem Regen ankamen. Ein heftiges Gewitter mit Hagel und Starkregen prasselte herunter.


Nahende Gewitterfront


Starkregen mit Hagel geht nieder


Unsere treuen Gefährten sind für den Flug verpackt.


Wir verpackten unsere Räder und die Taschen in die Säcke und warteten geduldig auf die schleppende Abfertigung. Alles wurde dann anstandslos angenommen. Wir waren schon im Flugzeug, als sich der Start um 1 Stunde wegen einer großen Gewitterfront über Marrakesch verzögerte. Nach dem Start war der Flug die ersten 20 Minuten sehr unruhig was einige Beklemmungen hervorrief. Danach war es meist ein ruhiger Flug und kurz vor 23:30 Uhr landeten wir glücklich in München, wo wir von Thomas und Susi abgeholt wurden.


Ohne Pannen und gesundheitliche Problemen beendeten wir nach 2920,8 km und 20582 Höhenmeter unsere Radreise durch Marokko.
Diese Radreise wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Norbert und Frieda

 

Das Fazit unserer Marokkoreise

Was hat uns gut gefallen

  • Sehr vielseitiges Land, Meer, Küste, Gebirge, Schluchten, Oasen, Steinwüste, Sanddünen, Kasbahs, Lehmbausiedlungen, Berber, Versteinerungen, Dromedare
  • Wir wurden oft mit “willkommen in Marokko“ begrüßt, es wurde freundlich gewunken und der Daumen wurde hochgehalten
  • Die Gebiete der Berber besonders im Hohen Atlas
  • Wir hatten niemals Probleme durch Raub/Überfall oder Bedrohung
  • Das Essen ist uns überall gut bekommen, obwohl wir oft an Imbissbuden oder Straßenrestaurants gegessen haben
  • Das Brot, das Gebäck und die Kuchen haben uns überall prima geschmeckt und sind unglaublich günstig
  • Der Tourismus wird im ganzen Land gefördert. Es entstehen viele Häuser, Wohnungen und Ferienanlagen. Straßen werden gebaut und die Infrastruktur wird verbessert.
  • Im ganzen Land gab es viele Polizeikontrollen. Wir wurden immer freundlich vorbei gewunken
  • Sehr günstige Eintrittspreise (1-2€ p. P. außer der Moschee in Casablanca 12,-- €)
  • Riads zum Übernachten: Bis zu 10 Personen können in den kleinen Unterkünften übernachten. Sie sind meist sehr familiär geführt
  • Lehmbauten aus Lehm, Sand und Stroh. Gutes Raumklima aber nach starkem Regen sollten die Mauern ausgebessert werde

 

Was hat uns nicht so gefallen

  • Wir sahen auch sehr viel Müll, besonders an der Küste und im Landesinneren. Marrakesch und die Gebiete der Berber im Atlasgebirge waren dagegen recht sauber
  • Der Verkehr in den Städten ist sehr nervig. Die vielen Mopeds und Taxis fahren wie wild durcheinander
  • Hupen bedeutet: Hallo + Winken
  • Vorsicht, ich komme!
  • Hupen der LKW`s: Fahr zur Seite oder ich überfahr dich!
  • Trostlose Unterkünfte in der Nähe der Baugebiete
  • Versorgung auf dem Land ist oft sehr schlecht. Ein Cafe hat meist nur Tee, Kaffee und wenige kalte Getränke und manchmal ein paar Kekse
  • Nervige Personen, die sich als Fremdenführer anbieten
  • Für jede Kleinigkeit wird Trinkgeld erwartet
  • Die Souks mit ihren engen und verwinkelten Gassen, aus denen man fast nicht mehr herausfindet mit einem immer gleichen Warenangebot. (Flohmarktcharakter)
  • Nebenstraßen mit einem unglaublich schlechten Belag, auf dem man fast nicht fahren kann.

 

Aber trotzdem: Wir kommen wieder „ Inschallah“ so Gott es will!