Am 24.10.2017 beginnen wir mit dem 2. Teil unserer Marokkoreise. Diesmal bewegen wir uns überwiegend im Süden des Landes.
Wir starten in Marrakesch, überqueren den Hohen Atlas und erkunden dann das Gebiet des Antiatlas sowie Teile der Sahara. Den geplanten Verlauf könnt Ihr der beigefügten Karte entnehmen.
Für Besichtigungen und Wanderungen haben wir ausreichend Zeit eingeplant und wir freuen uns auf das einfache und ursprüngliche Leben bei den Berbern. Beenden wollen wir unsere Tour in Agadir, von wo aus wir wieder nach München zurück fliegen werden.
24.10.2017 Marrakesch 9,5 km und 24 Hm
Die Anreise mit der Bahn zum Flughafen München klappte reibungslos. Auch die Abfertigung am Flughafen verlief schnell und an den Rädern mussten wir nicht einmal, wie bisher üblich, die Luft aus den Reifen ablassen. So blieb uns vor dem Abflug noch ausreichend Zeit für eine kleine Mahlzeit. Der Abflug mit Transavia erfolgte pünktlich um 14:35 Uhr und schon um 17:10 Uhr (Ortszeit) landeten wir in Marrakesch. Die Zeitverschiebung beträgt eine Stunde. Auch die Abfertigung am Flughafen war schnell erledigt. Wir holten unsere Fahrräder am Sperrgepäckschalter ab, schraubten die Pedale wieder an und stellten den Lenker wieder in Fahrtrichtung. Bei meinem Rad war leider die Halterung für das Licht abgebrochen. Aber da man hier ohnehin bei Nacht nicht fahren soll und wir dies auch nicht vorhaben, nehme ich zur Not meine Stirnlampe.
Auch die rund 7 km vom Flughafen zu unserer Unterkunft, die wir um 18:30 Uhr erreichten, waren schnell zurückgelegt. Anschließend machten wir noch einen Bummel durch die Gassen unseres Viertels und legten uns gegen 22 Uhr zur Ruhe.
Flug über die Alpen
Fahrt vom Flughafen nach Marrakesch
El-Mansour-Moschee in unserem Viertel. Von hier hören wir, wenn der Muezzin zum Gebet ruft.
25.10.2017 Marrakesch 13,7 km und 8 Hm
Nach einer guten und erholsamen Nacht begaben wir uns am Morgen zum Frühstück auf die Dachterrasse unseres Riads (Riads sind traditionelle Stadthäuser, die an Touristen vermietet werden), das wir schon von unserer Reise im Frühjahr kannten. Zwischenzeitlich fand scheinbar ein Besitzerwechsel statt, denn angefangen vom Service bis hin zum Frühstück hielt es keinem Vergleich zum Frühjahr stand.
Bei angenehmen 17°C und wolkenlosem Himmel fuhren wir mit dem Rad in die Stadt, denn wir mussten noch Geld umtauschen, Campinggas und Öl zum Kochen einkaufen.
Verkaufsstand mit Granatäpfeln
Koutoubia-Moschee
So tauchten wir also in Marrakesch in den Zauber der orientalischen Welt ein. Chaotischer Verkehr, hupende Autos und drängelnde Mopeds. Aber all dies regt uns längst nicht mehr auf, da uns dies von vielen unserer Reisen schon bekannt ist. Nach einigem Suchen und Fragen fanden schließlich den Laden, in dem es Campinggas gab. Der Rest war schnell erledigt. In einem netten Straßencafe tranken wir noch eine gute Tasse Cappuccino (der Kaffee zum Frühstück war kaum zu genießen) und fuhren dann gemütlich zurück zu unserer Unterkunft. Zwischenzeitlich war die Temperatur auf 32°C im Schatten und 42°C in der Sonne angestiegen. Dort hieß es dann wieder einmal Packen für die Reise, denn nach einem Flug muss erst wieder vieles für die Weiterfahrt mit dem Rad neu sortiert werden.
Geschichtenerzähler auf dem Djemaa el-Fna
Am Abend machen sich Einheimische und Touristen zum Djemaa el-Fna auf.
Die Öfen an den Essensständen werden angeheizt.
26.10.2017 Marrakesch – Ourigane 62,3 km und 889 Hm
Nach einem erneut mäßigen Frühstück starteten wir um 8:30 Uhr und hatten Marrakesch schon bald hinter uns gelassen.
Auf guter Radspur geht es hinaus aus Marrakesch
Wir nähern uns dem Hohen Atlas
Auf den ersten 30 Kilometern stieg die Straße gemütlich in Richtung Gebirge an. Danach folgte eine wellige Strecke, die an einer imposanten Schlucht entlang führte.
Ruhige Strecke
Berberdorf
Fahrt durch die eindrucksvolle Schlucht
Nach 48 km erreichten wir Asni, wo wir uns mit einem Berberomelett stärkten, bevor es zum mit 1209 m Höhe höchsten Punkt des Tages hinauf ging. Trotz der Höhe von über 1000 m stiegen die Temperaturen wieder auf 30°C an und immer wieder mussten wir kurze Trinkpausen einlegen. Nach weiterem Auf und Ab erreichten wir gegen 14:30 Uhr Ourigane, wo wir im Gite du Lac für 40,-- € für Übernachtung mit Halbpension freundlich aufgenommen wurden.
Wanderung zum Stausee von Ourigane
27.10.2017 Ourigane – Tizi n`Test 71,4 km und 1548 Hm
Nach einem guten Frühstück ging es bei 14°C um 7:30 Uhr in Richtung Pass. Viel Auf und Ab gab es auf den ersten 35 km zu bewältigen. Die mühsam erkämpften Höhenmeter wurden immer wieder vernichtet. Auf völlig ruhiger Straße schraubten wir uns langsam höher.
Viele Trinkpausen benötigten wir bei den heißen Temperaturen.
Die Straße schlängelte sich bei fast gleichmäßiger Steigung hinauf zum Pass Tizi n`Test auf 2100 m Höhe. Hier fanden wir auf der Passhöhe Unterkunft im Albergo und beschlossen den Abend mit einem prima Abendessen. Die Wirtsleute waren außerordentlich freundlich und hilfsbereit.
28.10.2017 Tizi n`Test – Taliouine 105,2 km und 737 Hm
Nach einer erholsamen Nacht wurden wir mit einem ausgezeichneten Frühstück überrascht (Zimmer mit Dusche und WC sowie Halbpension für knapp 50,-- €). Um 9 Uhr starteten wir bei 12°C.
Auberge Tizi n`Test vor der Abfahrt
Auf den ersten 8 km und 350 Hm war die Strecke einspurig und in einem sehr schlechten Zustand. Wir holperten über Asphaltfetzen und durch Schlaglöcher langsam abwärts.
Miserable Straßenverhältnisse auf den ersten Kilometern
Dann ging es auf gutem Asphalt und breiter Straße 20 km flott hinunter.
Doch dann bremste uns eine 7 km lange Baustelle erneut aus. Nach 1420 m Abfahrt und 35 km erreichten wir nach 2 Stunden die Querverbindung von Agadir. Auf gutem aber sehr rauem Belag ging es dann, wie schon gewohnt, in ständigem Auf und Ab weiter bis zu unserem Tagesziel Taliouine.
Ziegen haben der Arganbaum besetzt
Taliouine
Die Temperaturen stiegen am Mittag wieder auf 32°C im Schatten (leider gibt es nahezu keinen) und 42°C in der Sonne an. Wie bei unserer Marokkoreise im Frühjahr kamen wir wieder in der Auberge Safran unter.
29.10.2017 Taliouine – Taznakht 82,6 km und 1027 Hm
Bei kühlen 12°C und leichter Bewölkung nahmen wir gleich den 1. Pass mit 1496 m in Angriff. Ein kräftiger Wind machte uns fast den ganzen Tag über zu schaffen.
Auffahrt zum ersten Pass mit dem Hohen Atlas im Hintergrund
Auf der einsamen Wüstenhochfläche gab es nur wenige Siedlungen und auch wenig Abwechslung. Weitere zwei Pässe mit 1845 m und 1830 m mussten überwunden werden.
Safranblüte; jetzt ist Erntezeit. Nur die 3 roten Safranfäden werden geerntet.
Auf der Wüsten Hochfläche
Der letzte Pass ist gleich erreicht
Nach 45 recht anstrengenden Kilometern ging es dann endlich abwärts bis wir Taznakht auf 1407 m um 15:45 Uhr erreichten. Im uns bekannten Hotel fanden wir Unterkunft und der Wirt bereitete uns eine leckere Taijine zum Abendessen zu.
30.10.2017 Taznakht – Agdz 87,1 km und 596 Hm
Unser Wirt überraschte uns zum Frühstück mit einem Berberomelette. Außerdem gab er uns zur Wegzehrung ein paar Äpfel mit und Frieda bekam noch ein Paar Schuhe geschenkt.
Kurz vor 8 Uhr machten wir uns bei kühlen 10°C auf den Weg nach Agdz. Auf der kurvenreichen Strecke waren wir fast alleine unterwegs.
Durch eine imposante Schlucht führte die Straße zunächst bergauf, bevor es auf der anderen Seite in rasanter Fahrt wieder hinab ging.
Tolle Felsformationen in unterschiedlichen Farben gab es zu bestaunen und später tauchten immer wieder Oasen auf, die nur auf unbefestigten Wegen zu erreichen waren. Sie lagen abseits der Straße, so dass es auf der gesamten Strecke nichts zu kaufen gab. Zwischenzeitlich stieg das Thermometer wieder auf 32°C an und weit und breit war kein Schatten in Sicht.
Markanter Felsgipfel bei Agdz
Die letzten 50 Kilometer ging es meist mit leichtem Gefälle nach Agdz, das wir um 15 Uhr erreichten. In einem einfachen Hotel kamen wir für 30,-- € unter. Auf dem Markt kauften wir noch Gemüse und Getränke ein und kochten dann auf dem Balkon unseres Hotels ein leckeres Abendessen.
31.10.2017 Agdz – Zagora 91 km und 337 Hm
Nach unserem selbst zubereiteten Frühstück auf dem Zimmer rollten wir um 7:30 Uhr aus dem netten Städtchen hinaus.
Bei 11°C verlassen wir Agdz
Auf bestem Belag fuhren wir durch das einmalig schöne Draatal auf der Straße der Kasbahs. Viele Oasen mit Dattelpalmen und bizarre Felsketten säumten unseren Weg. Es gab viel zu schauen auf dieser fantastischen Strecke.
Im gesamten Tal, das wir durchfuhren, begleiteten uns riesige Oasen mit Dattelpalmen
Alte Lehmburg
Die gesamte heutige Strecke verlief auf bestem Asphalt mit einem Seitenstreifen für Radler und fast ohne Verkehr.
Früchte der Dattelpalme. Es gibt in den hiesigen Oasen 40 verschiedene Sorten.
In Zagora kamen wir im Riad le Reve, das wir um 13 Uhr erreichten, unter. Hier buchten wir für drei Nächte. Während der heißen Mittagszeit ruhten wir noch einige Zeit in unserem kühlen Zimmer und statteten dann der 40000 Einwohner zählenden Stadt noch einen Besuch ab.
Unser Gastgeber Abdeslam bereitete uns noch ein ganz vorzügliches Abendessen zu.
01.11.2017 Zagora – Tamegroute – Zagora 46,3 km und 175 Hm
Der Tag begann mit einem ausgezeichneten Frühstück, das keine Wünsche offen ließ.
Unser Gastgeber Abdeslam, der im Sommer in der Schweiz arbeitet, wenn hier die Temperaturen bis zu 55°C ansteigen.
Danach ging es ohne Gepäck zunächst zum großen Markt, auf dem auch Tiere gehandelt wurden.
Eingang zum Markt
Auf wüstenhafter Strecke fuhren wir zum Wallfahrtsort Tamegroute. Viele Kranke kommen hierher in der Hoffnung, wieder zu gesunden. Wir besuchten die Bibliothek, wo es uralte Koranschriften zu besichtigen gab. Außerdem schauten wir die riesige, dreigeschossige Lehmkasbah, in der 300 Familien leben an. Berber, Araber, Tuaregs und Nomaden leben hier in einer Kooperative zusammen.
Nach einer Trinkpause ging es auf dem gleichen Weg wieder zurück nach Zagora. Viele dunkelhäutige Menschen leben hier und sind Nachfahren von Sklaven aus Mali und dem Sudan.
Brücke über die ausgetrocknete Draa, dem mit 1200 km längsten Fluss Marokkos.
Zagora ist eine ehemalige Karawanenstation. Von hier aus erreichten die Karawanen in 52 Tagen Timbuktu in Mali
02.11.2017 Ausflug in die Sahara
Den heutigen Ruhetag nutzten wir zu einer Exkursion in die Sahara. Zusammen mit unserem Gastgeber und einem Fahrer ging es mit einem Allradfahrzeug in die Wüste.
Die 10-stündige Tour führte durch Stein- und Sandwüste bis zum seit vielen Jahren ausgetrockneten Lac Iriqui.
Immer wieder trafen wir auf Brunnen, aus denen die Nomaden ihr Wasser schöpfen. Zwischenzeitlich sind sie bis zu 150 m tief, da der Regen seit Jahren ausbleibt.
Der ausgetrocknete Lac Iriqui
Unterkünfte der Nomaden
Nomaden waren mit ihren Dromedaren unterwegs
Fleischspieße wurden auf Holzkohle gegrillt
Unterwegs wurde uns ein Picknick mit Tee, Salat, Brot und Fleischspießen serviert.
Weiter ging es zu den Sanddünen des Erg Lihoudi bis Mhamid. Auf dem Rückweg besuchten wir noch ein kleines Wüstenmuseum in Oulad Driss, das sich in einer Lehmkasbah befindet.
Heftig durchgerüttelt auf den Stein- und tiefen Sandpisten erreichten wir bei Dunkelheit Zagora.
Couscous mit Rindfleisch und Gemüse
03.11.2017 Zagora – Foum Zguid 124 km und 271 Hm
Nach einem wiederum hervorragenden Frühstück, das Abdeslam schon um 6:30 Uhr für uns zubereitet hatte, nahmen wir die heutige Etappe in Angriff.
Herzlicher Abschied von Abdeslam
Auf gutem aber rauem Straßenbelag und nahezu ebener Strecke kamen wir in den kühlen Morgenstunden gut voran. Man überquert ein Hochplateau, das sich zwischen 740 m und 920 m befindet und zwischen zwei Bergrücken liegt.
Fahrt über das Plateau
Die Gegend ist kaum besiedelt und es gibt keinerlei Einkaufsmöglichkeiten. Pro Stunde begegneten uns oft nur 5 oder 6 Fahrzeuge. Nach 60 km setzte dann langsam der Wind ein und erschwerte uns mit zunehmender Stärke immer mehr das Vorwärtskommen. Gegen 16 Uhr fanden wir eine einfache Auberge in Foum Zguid und waren froh, unser Tagesziel erreicht zu haben. Zum Abschluss kochten wir uns noch ein Nudelgericht mit Tomatensalat und ließen den Tag gemütlich ausklingen.
04.11.2017 Foum Zguid – Tissint 67,6 km und 146 Hm
Pünktlich wurde uns das Frühstück im Garten serviert, so konnten wir bei 20°C unsere Fahrt fortsetzen.
Fast keine Besiedelung und wiederum kein Verkehr auf der ganzen Strecke. Interessant war es, den Dromedaren beim Fressen von mit langen Stacheln gespickten Zweigen der Arganbäume zuzusehen. Schöne Fels- und Sandformationen sowie ausgetrocknete Flussläufe gab es zu bestaunen.
Ausgetrockneter Flusslauf
Tissint erreichten wir schon kurz vor 12 Uhr bei 30°C und hatten noch ausreichend Zeit, uns im Ort und an den Wasserkaskaden umzusehen.
Kleine Wasserkaskaden
Hier wurden Teppiche gewaschen
Tissint
Auch ein Teil der schmutzigen Wäsche wurde gewaschen, so dass wir nun wieder gut riechend weiterreisen können.
Am Abend gingen wir noch auf den Markt und kauften 1 kg Mandarinen zum Preis von 0,30 € für die morgige Weiterreise.
05.11.2017 Tissint – Tata 70 km und 363 Hm
Bei leicht bewölktem Himmel starteten wir von unserer Unterkunft Kasbah Tissint um 8 Uhr. Auf neuem Straßenbelag führte die Straße mit sanften Steigungen durch die Stein- und Sandwüste am Rand der Sahara.
Der Fluss Tissint führt noch etwas Wasser und hat sich tief eingegraben.
Immer wieder erfreuen wir uns an den Dromedaren neben der Straße.
Immer mehr rückten nun auch die Berge des Antiatlas in unser Blickfeld. Nur zwei kleine Oasenorte lagen etwas abseits der Strecke.
Gegen Mittag erreichten wir Tata, einen Oasenort mit 17000 Einwohnern.
Hier fanden wir Unterkunft in einem einfachen Hotel, das schon bessere Tage gesehen hatte.
Wir bevorzugen bisher immer eine feste Unterkunft, da man es im Zelt wegen der Hitze nur bei Nacht aushält. Außerdem sind viele Campingplätze nur für Womos geeignet.
Tata; eine Besonderheit in Marokko sind Bauten mit Arkaden im EG, die es nur an wenigen Orten gibt.
06.11.2017 Tata – Akka 61,9 km und 104 Hm
Bei bewölktem Himmel und angenehmen 17°C zog die Straße wie ein Band vorbei an Oasen sowie Sand- und Steinwüsten. Auf der fast ebenen und wiederum sehr einsamen Straße rollte es hervorragend.
Wandernde Grasbüschel
Kleine Oase
Große Dromedarherde
So erreichten wir schon nach 3 Stunden mit Pausen unser heutiges Ziel, Akka, bei 32°C. In einem einfachen Hotel kamen wir für 12,-- € mit Du/Wc (die Dusche funktionierte allerdings nicht) unter. Den Nachmittag verbrachten wir mit Ausruhen und einem Rundgang durch den kleinen Oasenort mit 7000 Einwohnern.
Ortseingang von Akka
07.11.2017 Akka – Icht 84,1 km und 221 Hm
Der erste Schreck kam heute in der frühen Morgenstunde. Als wir nach dem Frühstück losfahren wollten bemerkten wir, dass in Friedas Vorderreifen keine Luft mehr war. Zum Glück hatte wohl nur jemand die Luft abgelassen, denn nach dem Aufpumpen war alles wieder in Ordnung und wir konnten unsere Tour fortsetzen.
Schon bei der Abfahrt um 8:15 Uhr hatte es heute 23°C. Auf der gut zu befahrenen Strecke kamen wir flott vorwärts und machten im einzigen Ort, in dem es einen Laden gab, um 10 Uhr nach 42 km eine längere Rast auf den Stufen des Ladens.
Willkommene Joghurtpause
Zur Mittagszeit hin wurde es immer heißer und zwei längere Baustellen, bei denen der Verkehr auf Pisten umgeleitet wurde, erschwerten das Vorankommen.
So erreichten wir um 12:40 Uhr das Auberge Borj Biramane in Icht bei mittlerweile 34°C. Auf dem Gelände gibt es auch einen Campingplatz. Nach den letzten Nächten in sehr einfachen Unterkünften waren wir froh, hier ein Häuschen zu ergattern mit sauberem Zimmer und mit DU/WC. Auch ein sauberes Bett mit ordentlicher Matratze und gutem Kopfkissen stand uns hier zur Verfügung. Zwischendurch genießt man den Luxus solch einer Unterkunft.
Den Nachmittag nutzten wir zum Einkaufen und wir besuchten noch die Oase Icht. Das Einkaufen war gar nicht einfach, da um 16 Uhr immer noch alle Läden geschlossen hatten. Die Läden bestehen meist nur aus einem Tor, das in der Mittagszeit bis gegen 17 Uhr verschlossen ist. Dahinter verbirgt sich ein Laden, der meist nur minimal breiter als die Eingangstüre ist und mit allem möglichen vollgestopft ist. Solange die Tür verschlossen ist sieht man nicht, was dahinter angeboten wird. So gelang es uns nur mit Hilfe eines Einheimischen, dem wir zu verstehen gaben, was wir wollten, den entsprechenden Laden zu finden.
Enge Gassen in der Oase. Hinter solchen Türen verbergen sich Läden aller Art.
08.11.2017 Icht – Amtoudi 69,4 km und 452 Hm
Nachdem am gestrigen Abend von den Teilnehmern einer Challenge Amsterdam – Dakar das Internet blockiert wurde gelang es uns heute früh vor dem Frühstück, unsere Mails zu versenden. Bei starker Bewölkung fuhren wir wieder auf einsamer Straße weiter.
Nomadenmädchen mit einem neugeborenen Zicklein
Wenige Nomaden mit Ziegen und Dromedaren boten immer wieder etwas Abwechslung. In sanfter Steigung gelangten wir gegen 13 Uhr nach Amtoudi. Auf dem dortigen Campingplatz bekamen wir ein Zimmer mit Halbpension für 40,-- € für uns beide.
Die Speicherburg in der Bildmitte vom Campingplatz aus gesehen.
Schon kurz nach der Ankunft stiegen wir zur Speicherburg (Agadir) Id Aisa auf.
Kakteen am Aufstiegsweg
Vor dem geschlossenen Tor warteten wir auf unseren Guide mit Schlüsselgewalt.
Bienenstöcke
Die 800 Jahre alte Speicherburg thront wie auf einem Adlerhorst und diente den Menschen vor hunderten von Jahren als Schutz vor feindlichen Belagerern. Der ohne Mörtel und nur mit größeren und kleineren Steinplatten zusammengefügte Mauerring mit Speicherkammern und Bienenstöcken sowie Zisternen bot auch Platz für ihre Vorräte. Das rund 2-stündige Unternehmen hat sich sehr gelohnt und bot außerdem prächtige Tiefblicke in das Tal von Amtoudi.
Tiefblick ins Tal von Amtoudi
09.11.2017 Amtoudi – Guelmim 110,3 km und 319 Hm
Ein Sonnen- Wolkenmix begleitete uns heute den ganzen Tag über. Viele lange Geraden, dazwischen immer mal wieder eine Oase und Berge in allen Schattierungen, boten heute wenig Abwechslung.
Wir kamen durch mehrere Orte und legten nach der Hälfte der Strecke eine längere Pause ein. Danach rollten wir trotz Gegenwind die letzten 55 km in die trockene Ebene nach Guelmim (300 m hoch) hinunter. Bei einer Polizeikontrolle vor Guelmim wurden wir noch etwas aufgehalten, weil die Polizisten die Daten unserer Pässe in ein Buch eintrugen. Für die Verzögerung schenkten sie uns noch einen großen Apfel. Am Eingang der Stadt bezogen wir ein schönes Hotel und bummelten später noch ins Zentrum der 120000 Einwohner zählenden Stadt. Guelmim ist eine wichtige Handelsstadt und das Tor zur Westsahara.
Polizeikontrolle
Die Männer warten vor der Moschee
10.11.207 Guelmim – Oase Fask und Tighmert 66,6 km und 228 Hm
Am heutigen Ruhetag radelten wir ohne Gepäck zu den beiden o. a. Oasen. Von beiden Oasen hatten wir uns mehr versprochen aber was soll`s.
Die Palmen werden mit einer waghalsigen Konstruktion getrimmt.
Der bei der Rückfahrt aufkommende Gegenwind und die teilweise recht schlechten Straßenverhältnisse bereiteten uns dann doch noch etwas Mühe. Zurück im Hotel ruhten wir uns während der Mittagshitze aus. Zum Abendessen ging es noch einmal ins Zentrum der Stadt. Wir genossen es, dass man hier eine riesige Auswahl an Cafes und Restaurants hatte.
11.11.2017 Guelmim – Sidi Ifni (Atlantik) 58,1 km und 546 Hm
Ein kräftiger Wind aus unterschiedlichen Richtungen blies uns auf unserer Strecke in Richtung Atlantik entgegen. Einige längere Steigungen über die Küstenberge waren zu bewältigen.
Auch heute wurde uns immer wieder die Frage gestellt, ob alles in Ordnung sei, wenn wir eine Verschnaufpause am Straßenrand einlegten. Die Straße bot mit ihren vielen Kurven mehr Abwechslung und es war wieder mehr Grün zu sehen, denn ganze Hänge waren voller Kakteen.
Wie ein silbernes Band mit Auf und Ab zieht die Straße durch das Land
Die Hänge sind voller Kakteen, meist Feigenkakteen.
Die Schulen sind alle farbig angestrichen, was im Frühjahr noch nicht der Fall war. Seit 5 Jahren besteht in Marokko Schulpflicht.
Sidi Ifni erreichten wir noch vor der Mittagszeit und quartierten uns im Hotel Suerte Loca für 23,-- € ein.
Unser Hotel in Sidi Ifni
Sidi Ifni
Bei stürmischem Wind und Wellengang unternahmen wir noch einen Rundgang durch den teils spanisch geprägten Ort und zum Strand.
Eine höhere Welle hat Frieda überrascht.
12.11.2017 Sidi Ifni – Mirleft 35,5 km und 455 Hm
Eigentlich hatten wir ursprünglich für heute einen Ruhetag eingeplant. Wir haben uns aber entschieden, lieber ein paar kurze Etappen einzulegen, solange wir hier an der Küste entlang fahren. Die Temperaturen an der Küste sind sehr angenehm, da das Thermometer z. Zt. hier nicht über 27°C ansteigt.
Gestern spielte Marokko um die Teilnahme an der Fußball WM. Hunderte von Männern saßen in und vor den Restaurants und sahen gebannt auf den Bildschirm.
So starteten wir heute erst kurz vor 9 Uhr bei 18°C von unserer Unterkunft. In Schleifen und Wellen zwischen 10 m und 110 m Höhe zog sich die Küstenstraße mit herrlichen Ausblicken auf das Meer am Hang entlang.
Schon nach 12 km erreichten wir den landschaftlichen Höhepunkt dieses Tages. Wir verließen die Küstenstraße über eine staubige Piste bis zum Steilabbruch ca. 60 m über dem Meer.
Dort parkten wir unsere Räder und stiegen über einen steilen Pfad hinunter zum Strand. Nun waren es nur noch wenige Meter bis zum Felsentor „Pont naturell“. Das gesamte Gebilde besteht aus Steinen und Sand. Ein gleichartiges weiteres Tor ist vor 2 Jahren zusammengebrochen.
„Pont naturell“, Wunderwerk der Natur durch den ständig tosenden Ozean geformt.
Nach diesem sehenswerten Abstecher ging es wieder auf der wenig und mit gutem Asphalt versehenen Küstenstraße weiter mit einigen steilen Rampen nach Mirleft.
Ein weiteres kleines Felsentor war noch kurz vor Mirleft.
Hier hatten wir ein Appartement vorgebucht, das sehr gemütlich und geräumig ist.
Mirleft
13.11.2017 Mirleft – Tiznit 50,8 km und 532 Hm
Ein super Frühstück auf der Dachterrasse unseres Appartements machte gute Laune für den bevorstehenden Tag.
Reich gedeckter Frühstückstisch
Weiter ging es auf den nächsten 34 km auf der Küstenstraße mit herrlichen Ausblicken auf das Meer. Auch hier sammelten wir wieder etliche Höhenmeter durch das ständige Rauf und Runter.
In Aglau wendeten wir uns von der Küste ab und fuhren Richtung Osten zurück ins Landesinnere. Auf guter Straße mit Radstreifen und andauernder leichter Steigung erreichten wir um 12:30 Uhr Tiznit. Im Hotel Al Amal fanden wir eine ausgezeichnete Unterkunft.
Den Nachmittag verbrachten wir damit, Tiznit mit seiner 5 km langen Stadtmauer mit 6 Stadttoren sowie den dahinter befindlichen Souk zu besuchen. Hier konnten wir bummeln, ohne durch aufdringliche Verkäufer belästigt zu werden. Dies gilt eigentlich für die ganze südliche Region Marokkos, die wir besucht haben.
Blaue Quelle, wird als Wallfahrtsort verehrt.
14.11.2017 Tiznit – Hotel Kerdouz 55,2 km und 1214 Hm
Eigentlich wollten gegen 8 Uhr los kommen. Aber zunächst konnte niemand den passenden Schlüssel für die Garage, in der unsere Räder abgestellt waren, finden. Um 9 Uhr war es dann endlich soweit. Wir konnten mit der Fahrt bei angenehmen 18°C, zurück in die Berge, beginnen. Die ersten rund 30 km ging es durch eine wüstenhafte Gegend fast flach dahin. Nur einige Oueds (Flussläufe) mussten gequert werden, was immer mit einer Abfahrt und einem darauf folgenden Anstieg verbunden war.
Abfahrt zu einem Oued, bei Starkregen wird die Straße an der tiefsten Stelle überschwemmt und ist nur mit Vorsicht zu befahren. Es gibt fast keine Brücken.
Immer wieder werden wir von Fahrzeugen eingestaubt. Alles ist knochentrocken.
Nach 40 km erreichten wir den Ort Tighni auf 480 m Höhe und legten dort eine Pause ein und versorgten uns noch mit Getränken für den nun folgenden Anstieg.
Frisch gestärkt geht es weiter.
Nun strampelten wir bei fast gleichbleibender Steigung von 7% in vielen Kehren langsam dem Pass entgegen. Wunderschöne Terrassenfelder und kleine Orte neben der Straße gab es zu bewundern.
Leider wurden bei einem Unwetter im Jahr 2014 viele Terrassen samt Erdreich weggeschwemmt.
Um 15 Uhr erreichten wir den Col du Kerdouz auf 1217 m und nahmen im dortigen Hotel ein Zimmer mit Halbpension. Nach einer Kaffeepause wanderten wir noch zu einem Aussichtspunkt. Die Tagestemperatur stieg heute nur bis 23°C an und war daher zum Radeln ideal.
Das ****Hotel ist schon etwas in die Jahre gekommen, bietet aber einen grandiosen Ausblick und liegt genau in einer Kehre.
15.11.2017 Hotel Kerdouz – Tafraoute 50,8 km 659 Hm
Wider Erwarten war das Essen im Restaurant sehr gut und reichlich.
Start über dem Wolkenmeer
Um 8 Uhr machten wir uns bei starkem Gegenwind auf den Weiterweg durch den Antiatlas. Die wunderschöne und kurvenreiche Strecke mit vielen Steigungen und Abfahrten begeisterte uns. Immer wieder kamen wir durch kleine Orte. Neben der Straße war es wieder staubtrocken und auf den Terrassenfeldern wurde nichts angebaut.
Langsam kamen wir unserem Tagesziel näher und die Landschaft veränderte sich völlig. Staunend betrachteten wir die unterschiedlichen Felsformationen aus Granit.
Die Natur hat hier bizarre Felsen aus Granit geformt
In Tafraoute fanden wir ein schönes Hotel zum Preis von 30,-- € für das Doppelzimmer. Hier ist es wunderschön. Deshalb werden wir die nächsten 5 Tage hier verbringen und Wanderungen und Radtouren ohne großes Gepäck unternehmen. Die Temperaturen betragen hier angenehme 25°C am Nachmittag.
Aussicht von unserem Hotel
16.11.2017 Kleine Radtour und Wanderungen um Tafraoute 30,2 km 331 Hm
Den heutigen Ruhetag gingen wir ganz gemütlich an. Nach dem Frühstück besuchten wir Ritchie, der hier Fahrräder verleiht und auch Zimmer vermietet. Der Niederbayer gab uns gute Tipps und pumpte uns freundlicherweise unsere Reifen auf.
Anschließend radelten wir zum Napoleon-Felsen und dann weiter zu den Painted Rocks. Hier wurden mehrere Felsen 1984 von einem belgischen Künstler bemalt.
Unterwegs zu dem painted Rocks
Er lud uns in sein Zelt zum Tee ein
Painted Rocks
In Aguerd Oudad (hier befindet sich auch der Napoleon-Felsen) sind die Häuser an die Felsen geschmiegt.
Der imposante Chapeau de Napoleòn
Auch das Dorf Adai, am Fuß von Granitfelsen gelegen, besuchten wir noch einmal und wanderten durch die Felsenlandschaft.
17.11.2017 Tafraoute – Ait Mansour – Tafraoute 65,7 km und 1322 Hm
Eine Radtour ohne Gepäck ins Paradies. So könnte man unsere heutige Tour umschreiben.
Gleich zu Beginn stand ein langer Aufstieg von 1000 m Höhe auf 1685 m Höhe an. In vielen Serpentinen ging es 18 km lang hinauf nach Tasserit.
Von dort durchfuhren wir zunächst eine karge Hochebene, bevor es wiederum über steile Serpentinen in die eindrucksvolle Schlucht von Mansour hinunter auf 1200 m Höhe ging.
Je tiefer wir kamen umso enger wurde die Schlucht. Die tief grünen Dattelpalmen mit den leuchten roten Felswänden im Hintergrund beeindruckten uns sehr. Die traumhaft schöne Schlucht ist auch ein tolles Wanderparadies.
In Ait Mansour legten wir eine Mittagspause in einer Auberge ein, bevor wir uns auf derselben Route wieder auf den Rückweg machten. Die am Morgen noch frischen 12°C stiegen im Laufe des Tages bis auf 25°C an.
Rückfahrt nach Tafraoute über 700 Höhenmeter
18.11.2017 Tafraoute – Tamaloukt – Tagdicht – Tafraoute 30,7 km und 713 Hm
Eine Radtour ins Ammelntal. Diese Radtour hatte es in sich. Nach 8 km auf der Straße erreichten wir Tamaloukt auf 870 m Höhe.
Tamaloukt im Ammelntal
Am Ortseingang bogen wir auf eine Schotterpiste ab, auf der es gleich in engen Serpentinen steil bergauf ging. Danach folgten holprige Kilometer auf steilen Betonplatten mit Steigungen zwischen 8% und 16%, die uns alles abverlangten. Landschaftlich ein großartiges und total einsames Sträßchen, auf dem uns nur ein Auto begegnete. Nach vielen Schleifen und Kehren erreichten wir Tagdicht auf 1400 m Höhe.
Der Ort mit seinen vielfach rot getünchten Häusern liegt eingerahmt zwischen Felsen und bot einen fantastischen Anblick.
Tagdicht
Tagdicht
Nach einer Rast fuhren wir auf gleicher Strecke wieder zurück und genossen immer wieder die prächtigen Ausblicke auf die grandiose Berglandschaft.
Fantastische Streckenführung
Die Schotterserpentinen hinunter ins Tal
Mit beiden Händen an den Bremsen rumpelten wir über die rauen und löchrigen Wegstrecken wieder hinunter und weiter zurück nach Tafraoute.
Zurück im Ammelntal
19.11.2017 Rundwanderung rund um Tafraoute 15,5 km
Unsere Wanderung führte uns zunächst nach Tazzeka bei den Clownfelsen. Im Zentrum gab es einige alte Agadire (Speicherburgen) zu besichtigen.
Weiter ging es durch unwegsames Gelände mit den unterschiedlichsten Gesteinsformationen.
Auch zwei Kletterer waren in den Granitfelsen bei angenehmen 25°C zu sehen.
Wir erreichten eine Hochebene, von der aus wir auf einem Weg zu den Painted Rocks gelangten. Von dort ging es am Napoleonfelsen vorbei und zurück nach Tafraoute.
20.11.2017 Tafraoute - Kasbah Tizourgane 50,4 km und 1062 Hm
Das Berberbrot wird hier auf heißen Steinen gebacken und schmeckt ganz hervorragend. Für -,30 € erhält man ein frisch gebackenes Fladenbrot.
In heißem Fett ausgebackene Kringel waren unser Lieblingsgebäck und für -,10 € erhältlich.
Abfahrt von unserem Hotel Salama in Tafraoute
Bei kühlen 14°C starteten wir kurz nach 8 Uhr. Zunächst ging es auf 950 m hinunter ins Ammelntal. Dann folgten wir der Straße in Richtung Agadir. Diese stieg nun durchgehend bis 8% hinauf zur 1655 m hohen Passhöhe. Diese 720 Höhenmeter mit Gepäck forderten uns schon, aber die tolle Landschaft entschädigte wieder einmal für die Mühen.
Auffahrt durchs Ammelntal
Bald ist die Passhöhe geschafft.
Auf dem nun folgenden Streckenabschnitt ging es zwar überwiegend bergab aber immer wieder setzten bis zu 10% steile und etwa 100 Höhenmeter hohe Gegenanstiege Nadelstiche. In zwei Orten, die wir durchfuhren, bekamen wir keine Menschenseele zu sehen. Auch ansonsten waren wir fast alleine unterwegs. Bei der Abfahrt bewegten wir uns fast parallel zur Aufstiegsroute und hatten somit linker Hand wieder das Ammelngebirge und rechts kahle und vegetationslose Hänge.
Auf der Rückseite des Ammelngebirges.
In der Kasbah Tizourgane, die hoch über dem Tal auf über 1200 m liegt, nahmen wir uns ein Zimmer und beendeten den Arbeitstag.
Dieses auf einem Hügel erbaute Dorf wurde im 13. Jahrhundert ursprünglich als Getreidespeicher erbaut. Es diente aber in den kriegerischen Auseinandersetzungen als Zufluchtsstätte für die Dorfbewohner aus der Ebene. Seit 2010 wird ein Teil als Gästehaus genutzt.
Aufenthaltsraum und Speisesaal in der Kasbah Tizourgane.
21.11.2017 Kasbah Tizourgane – Agadir 100,9 km und 561 Hm
Gegen 8 Uhr brachen wir von unserer außergewöhnlichen Herberge auf und um warm zu werden ging es gleich mal 100 Höhenmeter bergauf.
Die Suppe als Vorspeise nimmt man mit einem Holzlöffel zu sich.
Dann bogen wir auf eine Nebenstraße ab, die uns Ritchie empfohlen hatte. Steil führte das schmale Sträßchen in Kehren hinunter in eine Schlucht. Genauso steil wie es hinunter ging war der Anstieg auf der anderen Seite. So erging es uns mehrfach und wir mussten mächtig in die Pedale treten, um die bis zu 12% steilen Anstiege zu erklimmen. Die Landschaft war wunderschön und abwechslungsreich. Allerdings bekamen wir auf der gesamten Strecke von ca. 30 km bis zum Ahl Souss Stausee gerade mal 1 Auto und 5 Personen sowie Esel, Schafe und Ziegen zu sehen.
Zunächst folgte jeder Abfahrt ein steiler Aufstieg.
Die Landschaft veränderte sich wieder und die Berge waren nicht mehr so schroff.
Mühsame Feldarbeit auf kleinen Terrassenfeldern.
Ahl Souss Stausee
Auf der nun folgenden Hauptstraße kamen wir deutlich flotter vorwärts, da uns keine so steilen Anstiege mehr ausbremsten. Hinter Ait Baha legten wir noch eine Mittagspause an einer Tankstelle ein. Ab dort ging es dann tendenziell bergab. Der Gegenwind bremste uns zwar etwas aus, konnte uns aber nicht mehr aufhalten.
Wir lassen die Berge hinter uns und es geht an vielen Gewächshäusern vorbei nach Agadir am Atlantik.
30 km vor Agadir wurde der Verkehr immer heftiger und wir fuhren nur noch durch dicht besiedeltes Gebiet. Zwar hatten wir vielfach Radspuren oder Radwege, aber wie zu Hause auch, waren diese oft in schlechtem Zustand oder zugeparkt.
In Agadir kamen wir, wie schon bei unserer Radtour im Frühjahr, in der Hotel Fleurie unter. Hier buchten wir für 3 Tage und lassen unseren Radurlaub langsam ausklingen.
22.11.2017 Ruhetag in Agadir
Den heutigen Tag nutzten wir, um uns in Agadir umzuschauen. Agadir ist eine recht moderne Stadt und hat eigentlich mit Marokko nichts zu tun. Die Stadt ist voll auf den Tourismus eingestellt und bietet Hotelanlagen in allen Kategorien an. Es gibt einen viele Kilometer langen breiten Sandstrand, hinter dem sich die Hotelanlagen aufreihen. Die beigefügten Bilder zeigen einige Impressionen von der Stadt.
Mit einem Frühstück am Pool begann der Tag.
Vom Strand aus sind die Ruinen der alten Kasbah auf einem Hügel zu sehen. Die aus Steinen geformte Schrift zitiert den Wahlspruch „Gott, König, Vaterland“.
Moderne Gebäude in der Stadt.
Kontrast zur modernen Stadt – ein Müllsammler mit Eselgespann.
Früchte eines uns unbekannten Baumes.
Langer und breiter Sandstrand.
23.11.2017 Kleine Radtour in und um Agadir 21,3 km und 278 Hm
Per Rad ging es heute zunächst hinauf zur Ruine der alten Kasbah. Diese liegt auf einem ca. 200 m hohen Berg im Norden der Stadt und bietet eine prächtige Aussicht auf Agadir und das Umland.
Anschließend rollten wir wieder zurück und fuhren an der Strandpromenade entlang Richtung Süden. Viele luxuriöse Hotelanlagen mit herrlichen Gärten reihen sich am Strand entlang. Der Badeort hat die meisten Sonnenstunden und durch den Wind ein angenehmes Klima.
Morgen wechseln wir noch das Quartier und verbringen die letzte Nacht in der Nähe des Flughafens, bevor es am Samstag wieder nach Hause geht.
13.03.2017 Anreise nach Hallbergmoos /Schwaig 39,2 km 101 Hm
Die Anreise nach Hallbergmoos erfolgte per Rad und Bahn.
14.03.2017 Flug nach Marrakesch 13,1 km 12 Hm
Mit dem Rad ging es bei 2°C von Schwaig zum Münchner Flughafen. Dort bereiteten wir unsere Räder und das Gepäck für den Flug vor.
Flug über die Alpen
Mit Transavia ging es dann in 3 ½ Stunden nach Marrakesch. Gepäck und Räder kamen komplett und unversehrt an.
Bei 18°C erreichten wir gegen 18:30 Uhr unsere Unterkunft in Marrakesch. Auf dem Weg zum Place Jemaa El Fna, wo wir zu Abend aßen, erhielten wir einen ersten Eindruck vom turbulenten Treiben in der Stadt.
15.03.2017 Erkundung von Marrakesch 13,3 km 19 Hm
Heute besuchten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt per Rad und zu Fuß. Einige Eindrücke könnt Ihr den beigefügten Bildern entnehmen.
Gartenanlage beim Königspalast
Minarett der Koutoubia-Moschee
Auf dem Djemaa el Fna, Platz der Gehängten. Hier treffen sich Schlangenbeschwörer, Gaukler, Musikanten und unzählige Stände laden zum Essen ein.
Im Souk von Marrakesch
16.03.2017 Marrakesch – Oulat M`Rabet 118,4 km 236 Hm
Um 8 Uhr starteten wir unsere 1. Etappe und erreichten nach 12 km den Stadtrand von Marrakesch. Danach wurde das Verkehrsaufkommen immer geringer, je mehr wir uns von der Stadt entfernten. Auf guter Straße kamen wir flott vorwärts und legten zur Mittagszeit nach 75 km eine Rast ein. Der Gegenwind wurde danach immer stärker und so kämpften wir uns mühsam weiter. In Sid el Mokhtar, das wir nach 101 km erreichten und wo wir eigentlich übernachten wollten, gab es leider keine Unterkunft. So kämpften wir uns noch weitere 17 Kilometer vorwärts und durften unser Zelt auf Nachfrage vor der Mauer eines Schulgeländes aufstellen. Wir kochten uns noch ein Nudelgericht und ließen den Tag gemütlich ausklingen.
Fahrt aus Marrakesch
Endlos lange Geraden
Wir sind nicht die Langsamsten
Die Schule ist aus und die Kinder begutachten unser Zelt
17.O3.2017 Oulat M`Rabet - Essauouira 60,2 km 217 Hm
Nach einer etwas unruhigen Nacht mit viel Hundegebell und zeitweiligem Straßenlärm bauten wir um 6:30 Uhr unser Zelt ab. Unmittelbar vor der Abfahrt bekamen wir vom Hausmeister noch Tee und Gebäck.
Bei frischen 7°C setzten wir unsere Fahrt Richtung Atlantik fort. Die zunächst noch eintönige Landschaft veränderte sich und es wurde grüner. Viele Arganbäume, aus denen das teure Arganöl gewonnen wird, prägten nun die Landschaft.
Aus den Nüssen des Arganbaumes wird das Arganöl gewonnen. Das Öl wird für Kosmetika und die gehobene Küche verwendet.
Kurz bevor wir Essaouira erreichten
Gegen 11 Uhr erreichten wir Essaouira, die als Stadt des Windes bezeichnet wird.
Den Nachmittag verbrachten wir mit der Besichtigung der Festung Mogador, die die Portugiesen 1506 errichtet hatten. Weiter ging es zum Fischereihafen, bevor wir in die Medina eintauchten.
Festung Mogador
Fischereihafen
Im Souk von Essaouira
18.03.2017 Essaouira – Imsouane 101 km 1178 Hm
Nach einem Frühstück auf der Hotelterrasse ging es um 7:40 Uhr zunächst an einem mehrere Kilometer langen Sandstrand aus Essaouira hinaus.
Ausblick von der Frühstücksterrasse
Radweg entlang der Sandstrände
Danach führte die Straße vom Atlantik weg und es mussten mehrere Hügel überwunden werden.
Ziegen klettern auf die Bäume
Nach der Mittagsrast folgten wir einer Nebenstraße, die einsam durch wenige Siedlungen verlief. In steilem Auf und Ab und mehrere Kilometer über eine grobe Schotterstrecke gelangten wir zu einer schmalen Panoramastrecke mit herrlichem Blick auf den Atlantik.
Schotterpiste
Essbare Kakteenfrüchte
Blick auf den Atlantik von der Panoramastraße
In Imsouane, einem bei Surfern beliebten Ort, stellten wir unser Zelt auf dem örtlichen Campingplatz auf. Mit einem deutschen Radler-Zeltnachbar gelangten wir auf Schleichwegen in den Ort und kauften Gemüse und Getränke für das Abendessen ein. Während des Essens begann es zu regnen und die Gewitterwolken ließen uns schnell ins Zelt flüchten.
Imsouane
19.03.2017 Imsouane – Agadir 93 km 1115 Hm
Nach einer fast schlaflosen Nacht, verursacht durch Regen und orkanartigem Sturm, bei dem wir nicht wussten, ob diesem unser Zelt standhalten würde, standen wir gerädert kurz nach 6 Uhr auf. 2 Stunden benötigten wir bis zur Abfahrt, da es immer wieder zu regnen begann, doch schließlich packten wir unser Zelt dreckig und nass ein und machten uns dann auf den Weiterweg. Bei leichtem Regen und starker Bewölkung musste gleich ein 4 Kilometer lange und zwischen 10% und 13% lange Steigung erkämpft werden.
Die ersten 400 Höhenmeter sind geschafft
Die restliche Strecke war geprägt von ständigem rauf und runter.
Die letzten 40 Kilometer ging es bei inzwischen sonnigem Wetter an der Küste entlang nach Agadir, einer recht modernen Stadt. Am 29.2.1960 vernichtete ein verheerendes Erdbeben, das nur 15 Sekunden dauerte, die Stadt. Dabei starben rund 15000 Menschen.
Agadir
Unser Hotel in Agadir
20.03.2017 Agadir – Taroudant 80,3 km 324 Hm
Nach einem ausgezeichneten Frühstück setzten unsere Reise mit dem Ziel Taroudant fort. Am Vorabend hatten wir uns entschieden, auf der ursprünglich geplanten Route weiter zu fahren (rote Linie). Nach ca. 10 km erreichten wir den Stadtrand von Agadir und fuhren auf der Radspur der Schnellstraße Richtung Osten.
Als unsere Straße von der Schnellstraße abzweigte wurde der Straßenbelag immer schlechter. Der grobe Asphalt war aufgebrochen und viele Löcher erforderte hohe Aufmerksamkeit und erschwerten das Vorwärtskommen. Die flache Landschaft war eher langweilig. Für Abwechslung sorgten die Zitrusplantagen, die angenehme Düfte verströmten.
Um 14 Uhr fanden wir im Zentrum von Taroudant ein einfaches Hotel. Nach dem Duschen setzten wir uns in ein Restaurant wo wir ausgezeichnet verköstigt wurden. Danach besichtigten wir noch die quirlige Stadt mit ihrer riesigen Befestigungsanlage.
Taroudant ist erreicht
21.03.2017 Taroudant – Taliouine 122,4 km 1126 Hm
Bei kühlen 14°C und wolkenlosem Himmel verließen wir Taroudant (326 m).
In gleichmäßiger und sehr angenehmer Steigung - dafür mit Gegenwind - brachten wir die ersten 53 km hinter uns. Hier bogen wir von der Strecke nach Marrakesch in östlicher Richtung ab. Wieder konnten wir den Duft der Zitrusbäume genießen.
Die gesamte Strecke befindet sich in einem Tal zwischen dem Antiatlas im Süden und dem Hohen Atlas im Norden. Weiter führte die wenig besiedelte Strecke in leichter Steigung bergan. Nur 2 größere Orte lagen am Weg, wo wir jeweils eine Rast einlegten.
Marokkanischer Minztee (Berberwhiskey)
Ausgetrocknetes Flussbett
Nach einer langen Baustelle erreichten wir unseren geplanten Zielort aber das einzige Hotel am Ort hatte geschlossen. So kämpften wir uns über die nächste Baustelle und weitere Höhenmeter vorwärts bis wir schließlich in einer Auberge in Talwine unterkamen.
22.03.2017 Taliouine – Taznakht 82,5 km 1042 Hm
Wieder schien die Sonne von einem strahlend blauen Himmel und bei angenehmen Temperaturen ging es auf die 1843 m hohe Passhöhe.
Ausblick am Morgen von unserer Unterkunft
Mandelbaumblüte
Die Steigungen waren gut zu bewältigen. In dieser Höhe wurden noch Aprikosen und Safran angebaut. Ein angenehmer Rückenwind erleichtere uns das Vorwärtskommen. Es wurde immer wüstenhafter und nur wenige Oasensiedlungen lagen auf dem kargen Hochplateau. Nur selten waren Hirten mit ihren Ziegen und Schafen zu sehen.
Die letzten 34 Kilometer bei leichtem Gefälle und Rückenwind waren ein Genuss und nach einer guten Stunde erreichten wir unser Tagesziel. In einem einfachen Hotel fanden wir Unterkunft und konnten in Gesellschaft eines Hamburger Radlerpaares einen netten Abend bei einer guten Tajine verbringen.
23.03.2017 Taznakht – Quarzazate 88,5 km 847 Hm
Der Morgen begrüßte uns mit einem heftigen Gegenwind von einem blauen Himmel.
Mühsam kämpften wir uns auf den 1691 m hohen Pass.
Auch danach blieb uns der kräftige Gegenwind erhalten und selbst bergab kamen wir nur mit zusätzlichem Treten in die Pedale vorwärts. Nur 2 Orte durchfuhren wir auf der sonst einsamen Wüstenstrecke. Abwechslung boten die verschiedenen Felsformationen und die vielfarbigen Gesteine der Landschaft.
Am Nachmittag nahm der Sturm weiter zu und wir kamen nur noch mit größtem Kraftaufwand vorwärts. Der aufgewirbelte Sand wirkte wie ein Sandstrahlgerät und schmerzte an allen unbedeckten Stellen des Körpers. Ab und an stiegen wir vom Rad und schoben dieses, um nicht von der Straße abzukommen oder in den Verkehr geweht zu werden.
Oranartiger Sturm
Auf den letzten ca. 20 km hatten wir nach einer Richtungsänderung noch Rückenwind. Nach dieser Quälerei erreichten wir unseren Zielort und waren froh, den Höllenritt gesund überstanden zu haben.
Ankunft in Quarzazate
24.03.2017 Ruhetag
Zur Erholung gab es heute einen Ruhetag. Diesen hatten wir uns auch redlich verdient. Gestern hatten wir wegen des Sturmes auf eine Besichtigung des Lehmdorfes Ait Ben Haddou verzichtet. Dieses liegt am Fuße des Hohen Atlas. So nahmen wir heute ein Taxi und ließen uns nach Ait Ben Haddou fahren. Auch heute wehte noch ein starker Wind.
Die befestigte Berbersiedlung am Ufer des Asif Mellah ist beeindruckend. Viele historische Filme wurden dort schon abgedreht. Das Stampflehmdorf aus dem 11. Jh. lag an der legendären Karawanenstraße zwischen Marrakesch und Timbuktu.
Später besichtigten wir noch die Kasbah Taourirt in Quarzazate. In den total verschachtelten Räumen auf verschiedenen Ebenen wohnten früher Großfamilien.
25.03.2017 Quarzazate – Ait Sedrate 100,2 km 849 Hm
Bei 12°C und einem böigen und kalten Gegenwind begannen wir die heutige Etappe auf der Straße der Kasbahs. Bis zur Mittagszeit konnten wir gerade mal 40 Kilometer mühsam hinter uns bringen.
Mehrere Seen befinden sich nahe bei Quarzazate
So summieren sich die Höhenmeter
Kasbah
In Wellen verlief die Strecke vielfach durch eine öde Steinwüste. Für etwas Abwechslung sorgte das Zusammentreffen mit einem französischen Radlerpaar mit ihrem Tandem, das sich seit Monaten auf Tour befindet.
Weidende Dromedare
Die zwar nicht sehr langen und auch nicht steilen Anstiege erforderten wegen des Gegenwindes wieder all unsere Kräfte. Zum Glück ließ der Wind am Nachmittag etwas nach und auf den letzten 20 Kilometern wurde es auch wieder wesentlich interessanter.
Interessante Felsformationen
Eine Oasensiedlung reihte sich an die nächste und fast in jedem Ort gab es eine Kasbah zu bestaunen. Hier werden im ganzen Gebiet Rosen zur Parfumherstellung angebaut. Nach 100 km beendeten wir an einer Raststätte mit einem Hotel unsere Fahrt.
Kasbah
26.03.2017 Ait Sedrate - M`Semrir 74,5 km 1176 Hm
Unser Frühstück ließ heute lange auf sich warten. Vielleicht lag es ja an der Umstellung auf die Sommerzeit, denn das Personal war noch recht verschlafen. Bei kalten 10°C radelten wir zunächst weiter durch die Oasenlandschaft. In Boumaine Dades folgten wir der Straße in Richtung Dadesschlucht.
Boumaine Dades
In ständigem Auf und Ab ging es die ersten ca. 20 Kilometer bis zum Schluchtbeginn durch eine sich ständig verändernde Landschaft.
Bei der ersten Verengung der Schlucht führten einige Serpentinen steil hinauf zu einem Hotel mit traumhafter Aussicht.
Eine kurze aber bis 13% steile Serpentinenstrecke
Die Route blieb auch weiterhin sehr abwechslungsreich und schließlich erreichten wir nach einigen weiteren Serpentinen den Pass auf 2038 m.
Engstelle in der Dadesschlucht
Tief unter uns die Dadesschleife
Von hier waren es nur noch 7 km bis zu unserer Unterkunft auf 1947 m. In der Maison d`Hote fanden wir ein schönes Domizil mit freundlichen Gastgebern, die uns auch gut verpflegten.
27.03.2017 M`Semrir – Pass 2623 m – Tamtattouchte 45,6 km 780 Hm
Nach einem guten Frühstück und mit Reiseproviant versehen verließen wir die gut geführte Unterkunft bei 5°C.
Nach 3 Kilometern ging es ab zu unserer Piste nach Tamtattouchte. Sehr viel Sand, Geröll, loser und tiefer Schotter sowie grobe Felsstücke machten es uns mit unserem schweren Gepäck meist unmöglich, die Piste zu befahren.
Am Beginn ist die Piste noch gut zu befahren
Immer öfter müssen wir schieben
Dem Hirten überließen wir einen Teil unseres Brotes
Steine, nichts als Steine
So schoben wir die nicht sehr steile Strecke die meiste Zeit bis zur Passhöhe, die wir nach 18 km erreichten. Ein Hirte mit seinen Tragtieren sowie 3 Allradautos und einige Enduro Motorräder waren die Einzigen, die uns bis zum Pass begegneten.
Endlich ist der Tizi-n-Tirherhouzine mit 2623 m erreicht
Der erste Teil der Abfahrt von der Passhöhe aus
Die Abfahrt machte von der Passhöhe aus einen ganz ordentlichen Eindruck doch leider ließ auch hier die Qualität der Piste bald nach.
Schwer zu befahren für Tourenradler
So nahm auch die Abfahrt noch viel Zeit in Anspruch und kostete uns viel Kraft. Nach 9 Stunden erreichten wir unser Tagesziel, wo wir schon erwartet wurden. Die Piste ist derzeit in einem Zustand, der es Reiseradlern extrem schwer macht, sie zu befahren. Bei der Abfahrt begegneten uns noch einige Mountainbiker, die sich auch ohne Gepäck abmühten. Mit einem hervorragenden Abendessen ließen wir den Abend in der schönen Unterkunft ausklingen.
Unsere Unterkunft in Tamtattouchte
28.03.2017 Tamatattouche – Tinejdad 88,2 km 207 Hm
Ein Frühstück auf der Terrasse bei herrlichem Sonnenschein aber noch kühlen Temperaturen auf immer noch 1947 m machte gute Laune für den kommenden Tag. Leider hat ein Tacho seinen Geist aufgegeben. Das Gerüttel vom Vortag war ihm anscheinend zu viel. Trotz neuer Batterie ließ er sich nicht mehr wiederbeleben. Durch die imposante Todraschlucht verlief unsere Weiterfahrt.
Andrang im Klettergarten
In den grandiosen Felswänden waren Kletterer in verschiedenen Routen unterwegs. Immer wieder hielten wir an, um Fotos von dieser faszinierenden Landschaft zu machen.
Danach ging es weiter nach Tineghir, wo wir eine Mittagsrast einlegten. Unser Routenplaner schickte uns hier zunächst durch den Souk und anschließend mitten durch die Oase. Es dauerte eine Stunde, bis wir mit Schieben und Tragen wieder auf eine befestigte Straße gelangten.
Bachüberquerung auf einem wackligen und schmalen Brett
Quer durch die Oase
Danach ging es trotz Gegenwind in flotter Fahrt über das etwa 1000 m hoch gelegene Plateau nach Tinejdad. Hier fanden wir eine tolle Unterkunft mit prima Küche in einer ehemaligen Kasbah.
Unser bisher schönstes Schlafzimmer
29.03.2017 Tinejdad – Rissani – Merzouga 115,1 km 115 Hm
Nach einer total ruhigen und erholsamen Nacht in der schönen Kasbah machten wir uns nach dem Frühstück auf und nahmen die Strecke Richtung Sahara in Angriff. Der Straßenbelag war sehr rau und teilweise beschädigt. Trotzdem kamen wir auf der flachen und verkehrsarmen Wüstenstrecke flott vorwärts.
Einige Oasen und Straßendörfer, die wenig Abwechslung boten, lagen an der Strecke, an der immer mehr Sand zu sehen war.
Die Schulkinder fahren immer nebeneinander
Viehtransporter
Gegenverkehr
In Erfoud bogen wir Richtung Rissani ab und erreichten den Ort um 16:30 Uhr. Wir schauten uns dort gerade nach einem Hotel um, als uns ein deutsch sprechender Marokkaner zu sich einlud. Da Rissani kein schöner Ort war, bot er uns an, uns die 35 Kilometer nach Merzouga zu fahren, da dieser Ort direkt an den Dünen der Sahara liegt. Dort besitzt er ein Guesthouse, in dem wir die nächsten 2 Nächte verbringen. Das Haus ist neu und sehr gemütlich eingerichtet. Von der Dachterrasse aus bietet sich ein einmalig schöner Blick auf die Sanddünen der Sahara.
Die Sanddünen von der Dachterrasse aus
30.03.2017 Ruhe- und Ausflugstag
Nach dem Frühstück in unserem geschmackvoll eingerichteten Guesthouse wurden wir um 10 Uhr von Mohamed, unserem Fahrer, zu einer Rundtour um die Sanddünen abgeholt.
Bei dieser 5 stündigen Tour bekamen wir viele interessante Einblicke über das Leben der Nomaden und die Geologie der Gegend vermittelt. Seit 3 Jahren hat es hier nicht mehr geregnet und die Seen sind alle vertrocknet. Die Temperaturen lagen heute am Mittag bei 31°C auf einer Höhe von ca. 700 m.
Die algerische Grenze ist hier nur noch wenige Kilometer entfernt, während es bis zum nächsten offiziellen Grenzübergang rund 600 Kilometer sind.
Start zur Rundfahrt
Schwerstarbeit an einer Mineralienmine
Versteinerter Fisch
Fata Morgana
Besuch bei den Nomaden
Teepause im Nomadenzelt mit Mohamed
Nach einer etwas längeren Mittagspause brachen wir gegen Abend noch zu einem Kameltrecking in die Sanddünen zum Sonnenuntergang auf.
Zum Finale dieses Ruhetages gab es in unserem Guesthouse noch ein Menü mit einer erstklassigen Tajine, die den gelungenen Tag abrundete.
31.03.2017 Merzouga – Meski 100,4 km 524 Hm
Gegen 9 Uhr verließen wir das Guesthouse Maison Merzouga und fuhren auf der neuen Straße, die noch in keiner Karte vermerkt ist, nach Erfoud zurück. Im Morgenlicht waren noch lange Zeit die Sanddünen zu sehen.
Im schwarzen Vulkangestein wurde überall nach Fossilien gesucht, die auch an der Straße verkauft wurden.
Unsere Route führte dann an der viele Kilometer langen Palmenoase Ziz entlang.
Nach 100 Kilometern fanden wir einen Campingplatz (ca. 1000 m hoch), auf dem wir die einzigen Gäste waren. Im Land der Berber, in dem wir uns seit einiger Zeit befinden, fällt zunächst die dunklere Hautfarbe auf. Kommt man mit ihnen ins Gespräch, so legen sie Wert darauf als Berber und nicht als Araber angesehen zu werden. Sie sind zumindest im ländlichen Bereich meist traditionell bekleidet. Auch treffen wir häufig auf Leute, die etwas deutsch sprechen, weil sie eine Zeit lang in Deutschland gearbeitet haben oder in der Tourismusbranche tätig sind.
01.04.2017 Meski – Er-Rich 85,3 km 783 Hm
Bei kühlen 10°C packten wir unser Zelt und unser Gerümpel zusammen und radelten ohne Frühstück nach Errachidia.
Barrage Hassan Addakhil Stausee hinter Errachidia
Da wir Errachidia nur streiften kamen wir an keinem offenen Cafe oder Restaurant vorbei. So mussten ein paar Kekse mit Wasser am Straßenrand für die nächsten 57 Kilometer reichen.
Wir merkten, dass wir uns zwischenzeitlich im Mittleren Atlas befinden, da unsere Strecke deutlich bergiger wurde. Wie schon erwähnt fiel das Frühstück mit der Mittagspause zusammen.
Mittagspause in einer Kasbah
Landschaftlich war es auch heute wieder sehr abwechslungsreich. Auf den letzten 30 Kilometern bis Er-Rich folgte die Straße dem Verlauf des Qued Ziz. An seinen Ufern entstanden fruchtbare Landschaften mit grünen Dattelpalmen und kleinen Lehmdörfern.
Unterwegs im Mittleren Atlas
Oase Ziz
Meist war es heute bewölkt bei angenehmen Temperaturen
Frauen auf dem Rückweg von der Feldarbeit.
Gegen 16 Uhr erreichten Er-Rich auf 1320 m gelegen und kamen in einem einfachen Hotel für 15,-- € (Doppelzimmer mit Dusche und WC) unter. Später streiften wir noch durch den Souk und deckten uns noch mit Orangen und Nüssen ein.
02.04.2017 Er-Rich – Midelt 77,8 km 761 Hm
Abfahrt von Er-Rich
Auf verkehrsreicher Straße mit oft schlechtem Fahrbahnrand leitete uns unsere Route durch den Südosten Marokkos. Immer leicht ansteigend zwischen zwei Hügelketten ging es bergauf.
Durch wenige Oasendörfer, in den die Obstbäume zu blühen beginnen, kamen wir noch gut vorwärts. Die Auffahrt zum 1907 m hohen Pass war gut zu fahren, da die Steigung nie über 8% anstieg. Lediglich auf den letzten 3 km blies uns ein heftiger Wind entgegen.
Es steigt zwar nur leicht bis zur Passhöhe, aber der heftig einsetzende Gegenwind macht uns schwer zu schaffen.
Bei der Abfahrt ließ der Gegenwind nicht nach und wir mussten wieder einmal höllisch aufpassen, um nicht in den Gegenverkehr zu geraten oder von der Straße geweht zu werden. So waren wir auf den letzten 25 km auf dem Hochplateau schutzlos dem Wind ausgesetzt.
Schutzlos sind wir auf dem Hochplateau dem Wind ausgesetzt.
Mit Mühe erreichten wir das Städtchen Midelt auf 1480 Meter. Wir fanden eine super Unterkunft im Riad Villa Midelt. Das typisch marokkanische Guesthouse mit nettem Service und erstklassischem Essen entschädigte für die Strapazen der Tour.
Unser großzügiges Zimmer
Der Gastraum
03.04.2017 Midelt – Boulemane 117,2 km 929 Hm
Nach einem Frühstück, das keine Wünsch offen ließ, starteten wir zur neuen Etappe. Der Verkehr und die schlechten Straßenränder setzten uns wieder zu.
Entgegenkommende Reiseradler
Letzte Einkaufsmöglichkeit
Nach 41 km verließen wir daher die ursprünglich geplante Strecke und bogen auf eine Nebenstrecke ab. Hier waren wir fast alleine unterwegs. Allerdings war auch die Versorgungsmöglichkeit gleich null. Rund 50 Kilometer zog sich die Strecke auf einer Höhe von ca. 1600 m an einer Hügelkette entlang, die keine Abwechslung bot.
Erst am Ende der Passauffahrt wurde es landschaftlich wieder interessanter. Nach ca. 100 km war die Passhöhe mit 1931 m erreicht und es folgte eine flotte und sehr schöne Abfahrt.
Diese führte durch eine schluchtartige Gegend und nach weiteren 10 km war Boulemane erreicht. Leider fanden wir hier keine Unterkunft und unter Mithilfe von Einheimischen wurde uns die Gite dÈtape im 7 km entfernten Vorort empfohlen. In der einfachen Wanderunterkunft bekamen wir Halbpension für 20,-- € pro Person.
04.04.2017 Boulemane – Fes 102,1 km 455 Hm
Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht frühstückten wir gemeinsam mit der Familie in deren Küche
Dann machten wir uns wieder auf den Weg und fuhren den Pass weiter hinunter. Bei Traumwetter und Temperaturen von 10°C bis 25°C und immer grüner werdenden Landschaften mussten nochmals 300 Höhenmeter zum letzten Pass vor Fes überwunden werden.
Rückblick auf noch etwas verschneite Berge des Mittleren Atlas
Eine lange Abfahrt, auf der es ca. 1400 m gemütlich abwärts ging, führte durch viele Apfel- und Olivenplantagen nach Sefrou zur Mittagsrast.
Feldarbeit mit 2 Eseln und einem Holzpflug, Dahinter blühende Apfelbäume.
Wir fahren durch grüne Wälder
Nach wie vor herrschte kaum Verkehr, bis wir Fes, die alte Königsstadt auf 350 m erreichten. Ein Hotel in unmittelbarer Nähe zur Medina war schnell gefunden und es blieb uns noch ausreichend Zeit, um die riesige Medina zu durchstreifen.
Einfahrt nach Fes mit über 1 Mio. Einwohnern
Bab Boujeloud, Eingangstor zur Medina
05.04.2017 Ruhetag in Fes
Der Tag begann mit einem gemütlichen Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hotels und einem herrlichen Blick auf Fes, der größten der vier Königsstädte Marokkos.
Danach machten wir uns auf, die größte Medina des Landes mit ihren lebendigen Souks und den vielen Moscheen zu besuchen (UNESCO Weltkuturerbe). Ein Labyrinth von Gassen durchzieht die Medina. Besonders interessant war ein Besuch des Gerberviertels. Hier werden Häute von Schafen, Kühen, Ziegen und Kamelen nach traditionellen Methoden zu Leder verarbeitet.
Der Besuch der Medina war durchaus angenehm, da die Händler überhaupt nicht aufdringlich waren. In den Souks reiht sich Laden an Laden mit einem äußerst vielfältigen Angebot.
Belieferung der Läden mit Tragtieren, Trägern und Karren
Moschee, die nur von Muslimen besucht werden darf
06.04.2017 Fes – Meknes 61,8 km 425 Hm
Ein kräftiger Rückenwind machte das Radeln heute sehr angenehm. Ohne großen Kraftaufwand waren auch die Anstiege leicht zu fahren. Die grüne Landschaft mit vielen Feldern, Oliven- und Orangenplantagen begeisterte uns.
Fahrt aus Fes mit einer riesigen Stadtmauer
Orangenverkäufer am Straßenrand. 1 Kilo für 0,40 €
Schon um 12:30 Uhr erreichten wir unsere wunderschöne Unterkunft im Riad Ritaj in Meknes.
Riat Ritaj im maurischen Stil erbaut
Meknes ist eine von vier Königsstädten und liegt im Norden Makokkos auf etwa 550 m Höhe am Fuße des Mittleren Atlasgebirges. Die gesamte Altstadt von Meknes zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Nach Bezug unseres Zimmers im Riad machten wir noch Erkundungsgänge durch die Medina und zur Palastanlage.
Tajinegefäße aus Ton
Bäcker bei der Arbeit. Das Brot schmeckt uns außerordentlich gut.
07.04.2017 Ruhetag in Meknes
Die im 10. Jh. von den Berbern gegründete Stadt wird heute überwiegend von arabischen Stämmen bewohnt. Mit einem Führer machten wir uns auf und besichtigten die markantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Da auch heute wieder ein starker Wind mit Sturmböen durch die Stadt fegte, waren wir froh, nicht mit den Rädern unterwegs sein zu müssen.
Auf dem großen Place el-Hedim treffen sich am Abend Einheimische und Touristen.
Henna-Tattoos
Eine einst 40 km lange, gewaltige Stadtmauer umgibt die Stadt
Bab el-Mansour bildete einst den prächtigen Eingang zur königlichen Palastanlage.
Trinkwasserstelle
Verschlungene Gassen in der Medina
Bab el-Bardaine mit einer von vielen Moscheen
08.04.2017 Meknes – Moulay Idriss 26,7 km 447 Hm
Eine kurze Etappe führte uns heute nach Moulay Idriss. Die Landschaft erinnerte uns an Andalusien. Getreidefelder und Olivenhänge, dazu an den Berghängen kleine Orte, sorgten für ein schönes Gesamtbild.
Bei unserer Ankunft in Moulay Idriss wurden wir schon erwartet, denn der Weg zu unserer Unterkunft führte über steile Treppen. Wir ließen Räder und Gepäck im Haus und nahmen uns ein Taxi, das uns nach Volubilis, das uns zur schönsten römischen Ausgrabungsstätte Marokkos brachte. Das UNESCO-Weltkulturerbe ist auf einer 40 Hektar großen Fläche in herrlicher Umgebung gelegen. Wundervolle antike Mosaiken sind bis heute hier zu bestaunen.
Danach ging es wieder zurück nach Moulay Idriss. Die heiligste Stadt und größte Pilgerstätte Marokkos liegt auf mehreren Berghängen verteilt. Idriss I, der Begründer der ersten arabischen Herrscherdynastie auf marokkanischem Boden, wurde hier bestattet. Die Grabstätte von Idriss I. ist der wichtigste Wallfahrtsort Marokkos.
Auch sonst bietet die Stadt, die auf mehreren Hügeln verteilt liegt, mit ihren engen, steilen und verwinkelten Gassen und Treppenwegen wunderschöne Ausblicke.
09.04.2017 Moulay Idriss – Ouezzana 101,2 km 896 Hm
Auf abwechslungsreicher Strecke mit sehr welligem Terrain, das sich zwischen 500 m und 40 m bewegte, ging es weiter Richtung Norden.
Die Landschaft veränderte sich stetig und wir erfreuten uns an den Grünschattierungen der Felder und Wälder. Erstmals stieg das Thermometer heute auf über 30°C und daher waren mehrere Trinkpausen nötig. Überall wurde auf den Feldern gearbeitet und die Esel, die man hier überall als Tragtiere nutzt, schleppten schwere Wasserkanister von den Brunnen nach Hause.
Wie ein Band schlängelt sich die Straße durch das Gelände
Am Rande des Rif Gebirges
Kilometerlange Allee mit mächtigen Bäumen
In Ouezzana kamen wir in einem sehr einfachen Hotel für 10,00 € unter. Am Abend konnten wir von unserem Balkon aus dem quirligen Treiben zusehen.
Ausblick vom Balkon unseres Hotels
10.04.2017 Ouezzana – Chefchaouen 71 km 1114 Hm
Heute stand die nächste Bergetappe durch das Rif-Gebirge an. Es ging von einem Tal ins nächste, wobei die zunächst gewonnenen Höhenmeter gleich wieder zunichte gemacht wurden. Außerdem hatten wir wieder mit extremem Gegenwind zu kämpfen und egal, in welche Richtung wir auch fuhren, er blieb uns immer erhalten. Mühsam, vor allem wegen des Windes, meisterten wir die vielen Höhenmeter, wobei immer wieder einmal Schieben angesagt war.
Geschlachtet wird am Straßenrand
In Chefchaouen angelangt, gelang es uns nur mit Hilfe von Einheimischen, das am Vortag gebuchte Appartement zu finden. Es befand sich mitten in der Medina und war nur über einen steilen Treppenaufgang erreichbar.
Die verbliebene Zeit nutzten wir noch, um einen kleinen Rundgang durch die Medina zu unternehmen, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen.
Chefchaouen, die schönste Stadt im Rif.
11.04.2017 Ruhetag in Chefchaouen
In reizvoller Berglandschaft liegt die schönste Stadt Marokkos, die wir bisher besucht haben.
Blick von der Stadtmauer auf Chefchaouen mit der Kasbah
Einer von zahllosen Treppenwegen
Place Mohammed
Kasbah des Moulay Ismail aus dem 17. Jh.
Nach dem Fall von Granada (Spanien) siedelten sich hier im 15. Jh. muslimische Flüchtlinge an. Die gut erhaltene Medina (Altstadt) mit ihren verwinkelten Gassen und Treppenaufgängen ist ein Kleinod unter den andalusisch- arabischen Städten Nordmarokkos.
Frauen beim Wäsche waschen
Chefchaouen
Grande Moschee
12.04.2017 Chefchaouen – Tetouan 64 km 548 Hm
Zunächst schoben wir unsere Räder den steilen Treppenweg hinunter. Dann ging es durch die Medina, bis wir zur Straße gelangten. Auf ihr folgte eine lange und rasante Abfahrt hinunter ins Nebelmeer auf eine Höhe von 270 m.
Nach gut 20 Kilometer ging es wieder aufwärts. Vorbei an 2 Stauseen erreichten wir wieder eine Höhe von 655 m. Da wir uns auf der Hauptroute Richtung Mittelmeer bewegten, herrschte viel Verkehr auf der engen Straße. In einem der Dörfer, die wir durchfuhren, war Markttag und wir konnten einige Personen in ihrer typischen Landestracht sehen.
Der Rest der Strecke nach Tetouan ging überwiegend bergab. Allerdings bremsten uns einige Baustellen und ein böiger Gegenwind auf den letzten 15 km aus. Trotzdem erreichten wir gegen 13:30 Uhr unser Hotel und hatten daher noch ausreichend Zeit, uns die wunderschöne Stadt anzuschauen. Das einst berüchtigte Seeräubernest liegt malerisch an den Berghängen und hat sich zwischenzeitlich als Provinzhauptstadt mit ca. 500000 Ew. prächtig entwickelt. Die Stadt besitzt spanisch- maurischen Charakter und die Mauern umgebende Medina gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Tetouan wird auch die weiße Stadt genannt
Prachtvolle Gebäude im spanischen Charakter
Unterwegs wurde uns mehrmals an der Straße Hasch angeboten was wir natürlich abgelehnt haben. Nach wie vor ist Marokko der weltweit größte Haschisch-Exporteur.
13.04.2017 Tetouan – Tanger 60,6 km 954 Hm
Anders als erwartet verlief der heutige Tag. Nach wenigen km auf der Hauptstraße zweigten wir auf eine Nebenstrecke, die unser Routenplaner vorschlug, ab. Zunächst herrschte auf der engen Straße noch viel LKW-Verkehr, der aber mehr und mehr nachließ. Dafür wurde die Straße immer schlechter und steiler.
Tiermarkt in einem Dorf
Tradition und Neuzeit treffen sich
Von Ort zu Ort ging es in stetem Auf und Ab mit Steigungen zwischen 10% und 24%. Es wurde fast kein Hügel in den Ausläufern des Rif-Gebirges ausgelassen. So kamen wir nur sehr langsam vorwärts, da wir häufig schieben mussten.
Anschließend verlangte eine ca. 10 km lange üble Schotterpiste höchste Aufmerksamkeit.
Die letzten Kilometer nach Tanger ging es wieder auf der Hauptstraße weiter. Zum Glück fanden wir unser vorgebuchtes Hotel, das inmitten der Medina lag, problemlos.
Mit Tanger (715000 Ew.), wo das Mittelmeer und der Atlantik zusammentreffen, haben wir den nördlichsten Punkt unserer Marokkoreise erreicht.
Abends macht sich die Bevölkerung auf und besucht die zentralen Plätze.
14.04.2017 Tanger – Larache 87,7 km 522 Hm
Bei angenehmen 17°C starteten wir zu unserer Weiterreise von der Hafenmetropole Tanger zur Atlantikküste. Nach 15 km hatten wir die Stadt hinter uns gelassen und fuhren auf der Landstraße mit meist gutem Seitenstreifen mit Sicht auf den Atlantik.
In Asilah, einer netten kleinen Hafenstadt mit portugisischer Festung, machten wir Mittagsrast.
Danach verlief die Strecke mehr im Landesinneren mit einer Steigung auf 200 m.
In Larache beendeten wir die heutige Tour und sahen uns noch in der mittelalterlichen Medina mit einer Festungsanlage um.
Larache (115000 Ew.)
Zum Abendessen gab es eine leckere Fischplatte
15.04.2017 Larache – Kenitra 126,4 km 518 Hm
Der Rezeptionist schläft noch, als wir das Hotel verlassen.
Nachdem wir Larache hinter uns gelassen hatten, ging es auf der Küstenstraße weiter. In dieser Region wird intensiv Landwirtschaft betrieben. Zuerst wurde auf riesigen Feldern Kartoffeln geerntet. Meist waren es Frauen, die mit bloßen Händen die Kartoffeln aus der Erde holten.
Kisten für die Kartoffelernte
Später folgten Getreidefelder, die teilweise schon abgeerntet waren und verschiedenen Gemüsesorten wie Bohnen, Kohl und Zwiebeln schlossen sich an. Große Erdbeer- und Bananenplantagen reifen unter Folien.
Erdbeeren und Bananen reifen unter Folien
Gegenverkehr
Nach 60 km hatte die bis dahin gute Straße ein Ende. Kleine trostlose und vermüllte Orte durchfuhren wir. Freche Kinder, die uns immer wieder zum Anhalten zwingen wollten und mit Steinen warfen, ärgerten uns sehr. Im Slalom ging es über die miserable Piste, die tiefen Sand, Schotter, Schlaglöcher und Asphaltreste für uns bereithielt.
Die Straße wird immer schlechter
Sandverwehungen zwingen zum Schieben
Slalomkurs für Fortgeschrittene
Seit die Autobahn in unmittelbarer Nähe verläuft, wird diese Landstraße wohl nicht mehr gepflegt. Zum Glück wies die Strecke nur wenige Steigungen auf und ein leichter Rückenwind ließ uns trotz aller Widrigkeiten einigermaßen vorwärts kommen. Wenige Kilometer vor Kenitra durchfuhren wir noch die größten Korkeichenwälder Marokkos.
Korkeichen
Gegen 16 Uhr erreichten wir Kenitra, eine bedeutende Hafenstadt mit mehr als 400000 Ew.
16.04.2017 Kenitra – Rabat 42,1 km 111 Hm
Um 8 Uhr hatte es noch dichten Nebel, doch nach dem Frühstück lichtete er sich. Bei wie immer zunächst kühlen Temperaturen fuhren wir auf der Hauptstraße, welche wieder durch Korkeichenwälder verlief, nach Sale. Dieser Ort liegt an der Mündung des Qued Bou Regreg und ist die Schwesterstadt der gegenüberliegenden Hauptstadt Rabat (1,7 Mio. Ew.). In Sale besuchten wir noch die Medina und die Medersa Abou el Hassan, ein Kleinod merinidischer Baukunst.
Danach ging es auf separater Radspur über eine Brücke nach Rabat und an der Stadtmauer entlang zum Hafen.
Unser gebuchtes Apartment war schnell gefunden, doch wir waren völlig enttäuscht, als wir den total heruntergekommenen Häuserblock sahen. Unser Vermieter wurde angerufen und er zeigte uns die Wohnung und übergab uns die Schlüssel. Diese war sehr schön und geräumig und so nahm alles doch noch einen guten Ausgang.
Unser Häuserblock sieht von außen aus wie nach einem Bombenangriff.
Innen sauber, geräumig und gemütlich mit Küche, Bad, Wohn- und Schlafraum
Am Nachmittag machten wir uns zu Fuß auf und erkundeten den nördlichen Teil der Stadt mit der Kasbah, Medina, dem Souk und dem Hassanturm, einem Wahrzeichen Rabats.
Kasbah
Der halbfertige Hassanturm
Mausoleum von Mohammed V., dem Großvater des heutigen Königs Mohammed VI.
Die Große Moschee
17.04.2017 Ruhetag in Rabat
Den Ruhetag in Rabat nutzten wir zunächst, um uns weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt anzuschauen. Unter anderem wollten wir auch den Königspalast besichtigen. Leider war dies nicht möglich, da uns der Eintritt wegen fehlender Reisepässe (wir hatten nur Kopien dabei) verwehrt wurde. Bei angenehmen 24°C tagsüber herrschten sehr annehmbare Temperaturen. Insgesamt können wir bisher feststellen, dass wir, wenn man vom Wind absieht, ideales Radlwetter haben.
Eines von vielen großen Stadttoren
Beim Königspalast. Der Palast selbst darf nicht besichtigt werden.
Blick in eine Moschee. Leider haben nicht Muslime keinen Zutritt.
An der Prachtstraße Mohammed V. liegen alle wichtigen Ministerien
Am Strand von Rabat mit Blick auf die Medina
Zerklüftete Atlantikküste in Rabat
18.04.2017 Rabat – Casablanca 100,2 196 Hm
Bei 21°C und diesigem Wetter fuhren wir auf der Atlantikroute weiter. Nur gelegentlich war das Meer zu sehen.
Vorbei an der Sommerresidenz des Königs
Wir kamen flott voran und erreichten zur Mittagszeit die Hafenstadt Mohammedia. Die Industriestadt mit ihren 200000 Ew. wies sehr viele Baustellen auf. Durch den Hafen nahm der Schwerlastverkehr deutlich zu. Auf der Weiterfahrt nach Casablanca wurden wir auf einer ca. 10 km langen Baustelle völlig eingestaubt. Hier wird unheimlich viel gebaut. Es entstehen Häuser, Ferienanlagen, Straßen und Brücken.
Ganze Stadtviertel entstehen neu
Schon um 14 Uhr erreichten wir Casablanca, die mit 3,7 Mio. Ew. größte Stadt Marokkos.
Casablanca ist erreicht
Die Hassan II. Moschee in Casablanca
Wenige km später gelangten wir zu unserer Ferienwohnung, mit super Blick zum Meer, der Hassan II. Moschee und zum Leuchtturm.
Nur ein Teil unserer 85 qm großen Ferienwohnung
19.04.2017 Ruhetag in Casablanca
Wunderbar ausgeruht in unserer schönen Wohnung frühstückten wir noch gemütlich und machten uns dann auf, die Grande Mosquee Hassan II. zu besichtigen. Dies ist die einzige Moschee in Marokko, die auch von nicht Muslimen besucht werden darf. Hier finden mehr als 25000 Gläubige Platz, dazu nochmals 80000 auf dem Vorplatz. Das Minarett ragt 200 m in die Höhe und ist somit der höchste Sakralbau der Welt. Im Gebäude kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Unglaublich, dass dieser Prachtbau in nur 7 Jahren erstellt wurde. Er ist auch technisch ausgereift.
Die Hassan II. Moschee gehört zu den 5 größten Moscheen der Welt
Bietet Platz für 25000 Gläubige
Herrliche Stuckarbeiten
100 m langes Schiebedach aus Zedernholz, das innerhalb von 3 Minuten geöffnet bzw. geschlossen werden kann.
Anschließend erkundeten wir noch etwas die moderne Stadt. Leider waren einige Parks und Gärten wegen Renovierung geschlossen.
Zurück im Haus stand noch die Pflege unserer Fahrräder an, um sie für die letzten Etappen startklar zu machen.
Blick am Abend zur Hassan II. Moschee von unserer Unterkunft aus.
20.04.2017 Casablanca – El-Jadida 99,8 km 279 Hm
Als wir am Morgen von unserem Fenster aus die Palmen sahen, die sich im Wind beugten, war uns klar, es wird ein anstrengender Tag. So war es dann auch. Kräftiger Gegenwind vom ersten Meter an forderte nicht nur unsere Muskeln, sondern auch ein starker Wille war gefragt.
Zunächst ging es bei dichtem Verkehr aus Casablanca hinaus. Dieser ließ bald nach aber dafür wurde die Straße schlechter. Die ersten 40 km ging es fast nur durch bebautes Gebiet. Auch entstehen viele neue Ferienanlagen. Dann ging es durch ländliche Gebiete mit Getreide- und Gemüsefeldern.
Stroh wird abtransportiert
Käufer gesucht für die neu erstellten Resorts
Ein spanisches Pärchen auf Bambus-Fahrrädern unterwegs von Ghana nach Spanien.
Es gab nur wenig zu essen unterwegs. Dafür schluckten wir jede Menge Staub.
Das Kind bekam 2 Luftballons und wir durften sie dafür fotografieren.
In Azemmour legten wir eine weitere Rast ein.
Auch in Azemmour gibt es eine portugiesische Festungsanlage.
Die letzten 12 km legten wir auf einem ruhigen Nebensträßchen, direkt am Atlantik, zurück. Hier waren wir durch Büsche dem Wind nicht so ausgesetzt.
Gegen 16 Uhr erreichten wir El-Jadida, deren Medina von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer aus portugiesischer Zeit umgeben ist. Hier fanden wir Quartier in einem Riad, direkt neben der Stadtmauer mit schönem Blick auf den Hafen und das Meer.
Stadtmauer in El-Jadida
21.04.2017 Ruhetag in El-Jadida
Die Hafenstadt El-Jadida mit ihren rund 200000 Ew. hat einiges zu bieten.
Die Medina ist vollständig von einer begehbaren Stadtmauer mit 4 Bastionen aus portugiesischer Zeit umgeben.
Außerdem befindet sich hier eine Zisterne aus dem 16. Jh.
Interessant war auch der Fischereihafen mit dem Fischmarkt sowie einer kleinen Werft.
Hai
Ein neues Schiff wird gebaut
22.04.2017 El-Jadida – Ouaidia 81,4 km 298 Hm
Musik und Gesang wurden uns am Vorabend noch geboten.
Bei 22°C ging es heute um 9 Uhr weiter Richtung Süden. Auf den ersten 20 km herrschte noch lebhafter Verkehr, der sich aber nach dem Ölhafen beruhigte.
Ölhafen, ca. 20 km nach El-Jadida
Danach wurde der Blick auf Sanddünen und das Meer immer öfter möglich. Auf beiden Seiten der Straße wurden Getreide und Gemüse angebaut und man konnte den Landarbeitern bei der Ernte zusehen.
Wir bekamen 2 Karotten geschenkt
Später folgten über viele Kilometer Meerwasserbecken zur Salzgewinnung.
Erst nach ca. 60 km gab es bei einer Tankstelle die Möglichkeit, sich mit Getränken und wenigstens ein paar Keksen einzudecken.
Die restlichen abwechslungsreichen 20 Kilometer bis hinunter zur schön gelegenen Lagunenstadt Ouaidia waren bald geschafft.
Blick auf die schöne Lagunenstadt Ouidia
Der von uns angesteuerte Campingplatz bot leider nur Stellplätze für Womos an. Schnell war eine Alternative gefunden und wir kamen beim Tennispark in einem einfachen Zimmer unter.
Zum Abendessen kochten wir uns mal wieder Spaghetti mit Tomatensoße und sahen uns noch den lebhaften Lagunenort mit schönen Sand- und Felsbuchten an.
23.04.2017 Oualidia – Safi 67,6 km 529 Hm
Bei stark bewölktem Himmel starteten wir auf der ruhigen Küstenstraße, die auf einem langgezogenen Höhenrücken über dem Atlantik verlief. Es boten sich eindrucksvolle Ausblicke auf das Meer, die Sandbuchten und die Steilküste. In Wellen verlief die Strecke meist in einer Höhe von 70 – 140 Meter.
Wasserstelle; mit Eseln wird das Wasser weiter transportiert.
Eukalyptusbaum mit Früchten
Steilküste vor Safi
Nur an wenigen besiedelten Stellen kamen wir vorbei. Hirten mit großen Schafherden waren oft unsere Begleiter.
In Safi (400000 Ew.), der zweitgrößten Hafenstadt mit portugiesischen Festungsanlagen, übernachteten wir wieder in einem Riad mitten in der Altstadt.
Safi ist bekannt für seine Töpferwaren und im Töpferviertel kann man den Handwerkern bei ihrer Arbeit zuschauen.
Steilküste in Safi mit portugiesischen Wehranlage
Im Töpferviertel
Junge beim Bemalen einer Vase
24.04.2017 Safi – Youssoufia 82 km 435 Hm
Unser Riad (Stadthaus) in Safi. Die Wohnungen sind um einen Innenhof auf mehrere Etagen verteilt.
Bei 21°C verließen wir die Atlantikküste und setzten unsere Reise ins Landesinnere fort. Leider war es stark bewölkt und nur ganz selten ließ sich die Sonne blicken. An riesigen Getreidefeldern, die zum Teil gerade gedroschen wurden stieg unsere Route langsam höher bis auf 300 m Höhe.
Mit Esel- oder Pferdefuhrwerken wird alles Mögliche transportiert
Die Kornkammer von Marokko
In Youssoufia machten wir Schluss, da dies der einzige Ort auf der Strecke nach Marrakesch mit einem Hotel ist.
Park in Youssoufia
25.04.2017 Youssoufia – Marrakesch 110,2 km und 494 m
Bei wiederum bewölktem Himmel und kühlen 16°C starteten wir zur letzten Etappe unserer Marokkoreise. Zunächst ging es wieder entlang an endlos scheinenden Getreidefeldern.
Es wird wieder wüstenhafter
Tiertransporter mit 2 Etagen
Noch einmal konnten wir heute kräftig Staub schlucken
Langsam kommen wieder Berge in Sicht
Je weiter wir nach Süden kamen, desto wüstenhafter wurde es. Gegen Mittag setzte sich die Sonne immer mehr durch und die Temperaturen stiegen auf 28°C an. Bei einer Mittagsrast nach 60 Kilometern an einem Straßenimbiss trafen wir 2 deutsche Motorradfahrer und konnten uns etwas austauschen, da sie erst seit 2 Tagen in Marokko waren. Danach ging es auf guter Straße mit Seitenstreifen weiter nach Marrakesch.
Fast an jeder Ampel mussten wir anhalten, was recht nervig war.
Vorbei ging es am Djemaa el-Fna, dem zentralen Platz in Marrakesch, und von dort zum Arabian Riad, unserer Unterkunft. Hier verbringen wir die restliche Zeit bis zu unserem Rückflug am 29.04.17 und genießen den Rummel und dass wir nicht täglich unsere Taschen packen müssen.
Unser Schlafzimmer im Arabian Riad
27.04.2017 Ruhetag in Marrakesch
Nach einem gemütlichen Frühstück auf der Dachterrasse bei wolkenlosem Himmel und 21°C machten wir uns zu Fuß auf, um verschiedene Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Zunächst besuchten wir einige Parks, von denen wir aber enttäuscht waren, da sie überwiegend aus Olivenbäumen bestanden. Danach ging es zur Koutoubia-Moschee, dem Wahrzeichen von Marrakesch. Nach einem Abstecher durch die Medina gelangten wir nach gut 15 km Fußmarsch zurück zu unserer Unterkunft.
Im Menara-Park
Blütenpracht an einer der Prachtstraßen
Koutoubia Moschee
Djemaa el-Fna
27.04.2017 Ausflug in den Hohen Atlas
Nicht per Rad, sondern mit einem Kleinbus machten wir heute einen Ausflug ins Ourika-Tal im Hohen Atlas. Über ein schmales Bergsträßchen ging es langsam immer höher und es boten sich schöne Ausblicke.
Frauen knacken in einer Kooperative Argannüsse mit Steinen. Danach werden diese gemahlen und zu Argan Produkten verarbeitet.
In Sitti Fadma, einem Berber-Bergdorf auf ca. 1600 m Höhe, empfing uns ein Guide, der uns auf schmalen Pfaden hinauf zu mehreren Wasserfällen geleitete. Die wunderschöne Rundtour, bei der man über Felsen, Brücken und eine Leiter hinauf und wieder hinunter kraxeln musste, begeisterte uns.
Ausgangspunkt der Wanderung war Sitti Fadma
Einer von mehreren Wasserfällen
Tolle Gebirgslandschaft
Berberdorf
Rückkehr nach Sitti Fadma
Nach einem gemeinsamen Essen am Ourika-Fluss ging es wieder ins 65 km entfernte Marrakesch zurück.
Das Ourika-Tal ist bei den Einheimischen ein beliebtes Ausflugsziel, weil dort auch im Sommer angenehme Temperaturen herrschen. Daher gibt es in diesem Gebiet viele Hotels und Restaurants.
Am Abend schlenderten wir noch zum Djemaa el-Fna und beobachteten von der Dachterrasse eines Restaurants das Treiben auf dem Platz.
Buntes Treiben auf dem Platz der Gehenkten. Früher wurden hier die aufgespießten Köpfe der Verurteilten zur Schau gestellt.
Sonnenuntergang über Marrakesch
28.04.2017 Besichtigungstag in Marrakesch
Frühstück auf der Dachterrasse unseres Riads
Blick von der Dachterrasse zum Hohen Atlas
Tombeaux des Saadiens (Saadiergräber aus dem 16. Jh.)
Palais de la Bahia
Bemalte Decken aus Zedernholz
Palais el-Badi (Palast von 1578 – 1608)
29.04.2017 Marrakesch – Heimflug 19,8 km und 20 Hm
Heute standen noch verschiedene Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Mit den Rädern aber ohne Gepäck ging es in die Randbezirke der Stadt.
Enge auf Marrakeschs Straßen
Parkbesuch
Nach dem Mittagessen holten wir unser Gepäck und verabschiedeten uns von den netten Damen unseres Riads. Bei aufkommender Bewölkung ging es dann zum Flughafen, wo wir gerade noch rechtzeitig vor dem Regen ankamen. Ein heftiges Gewitter mit Hagel und Starkregen prasselte herunter.
Nahende Gewitterfront
Starkregen mit Hagel geht nieder
Unsere treuen Gefährten sind für den Flug verpackt.
Wir verpackten unsere Räder und die Taschen in die Säcke und warteten geduldig auf die schleppende Abfertigung. Alles wurde dann anstandslos angenommen. Wir waren schon im Flugzeug, als sich der Start um 1 Stunde wegen einer großen Gewitterfront über Marrakesch verzögerte. Nach dem Start war der Flug die ersten 20 Minuten sehr unruhig was einige Beklemmungen hervorrief. Danach war es meist ein ruhiger Flug und kurz vor 23:30 Uhr landeten wir glücklich in München, wo wir von Thomas und Susi abgeholt wurden.
Ohne Pannen und gesundheitliche Problemen beendeten wir nach 2920,8 km und 20582 Höhenmeter unsere Radreise durch Marokko.
Diese Radreise wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Norbert und Frieda
Das Fazit unserer Marokkoreise
Was hat uns gut gefallen
- Sehr vielseitiges Land, Meer, Küste, Gebirge, Schluchten, Oasen, Steinwüste, Sanddünen, Kasbahs, Lehmbausiedlungen, Berber, Versteinerungen, Dromedare
- Wir wurden oft mit “willkommen in Marokko“ begrüßt, es wurde freundlich gewunken und der Daumen wurde hochgehalten
- Die Gebiete der Berber besonders im Hohen Atlas
- Wir hatten niemals Probleme durch Raub/Überfall oder Bedrohung
- Das Essen ist uns überall gut bekommen, obwohl wir oft an Imbissbuden oder Straßenrestaurants gegessen haben
- Das Brot, das Gebäck und die Kuchen haben uns überall prima geschmeckt und sind unglaublich günstig
- Der Tourismus wird im ganzen Land gefördert. Es entstehen viele Häuser, Wohnungen und Ferienanlagen. Straßen werden gebaut und die Infrastruktur wird verbessert.
- Im ganzen Land gab es viele Polizeikontrollen. Wir wurden immer freundlich vorbei gewunken
- Sehr günstige Eintrittspreise (1-2€ p. P. außer der Moschee in Casablanca 12,-- €)
- Riads zum Übernachten: Bis zu 10 Personen können in den kleinen Unterkünften übernachten. Sie sind meist sehr familiär geführt
- Lehmbauten aus Lehm, Sand und Stroh. Gutes Raumklima aber nach starkem Regen sollten die Mauern ausgebessert werde
Was hat uns nicht so gefallen
- Wir sahen auch sehr viel Müll, besonders an der Küste und im Landesinneren. Marrakesch und die Gebiete der Berber im Atlasgebirge waren dagegen recht sauber
- Der Verkehr in den Städten ist sehr nervig. Die vielen Mopeds und Taxis fahren wie wild durcheinander
- Hupen bedeutet: Hallo + Winken
- Vorsicht, ich komme!
- Hupen der LKW`s: Fahr zur Seite oder ich überfahr dich!
- Trostlose Unterkünfte in der Nähe der Baugebiete
- Versorgung auf dem Land ist oft sehr schlecht. Ein Cafe hat meist nur Tee, Kaffee und wenige kalte Getränke und manchmal ein paar Kekse
- Nervige Personen, die sich als Fremdenführer anbieten
- Für jede Kleinigkeit wird Trinkgeld erwartet
- Die Souks mit ihren engen und verwinkelten Gassen, aus denen man fast nicht mehr herausfindet mit einem immer gleichen Warenangebot. (Flohmarktcharakter)
- Nebenstraßen mit einem unglaublich schlechten Belag, auf dem man fast nicht fahren kann.
Aber trotzdem: Wir kommen wieder „ Inschallah“ so Gott es will!